ext_49645 ([identity profile] dunderklumpen.livejournal.com) wrote in [community profile] dunder_fic2010-05-21 02:28 pm

Criminal Minds: "Spencer Reids Liste"

Autor: Dunderklumpen
Titel: "Spencer Reids Liste"
Fandom: Criminal Minds
Personen: Reid
Rating: NC-17 (wegen Drogen und Folter, kein Sex)
Word Count: 944 Wörter.
Zusammenfassung: Kleinigkeit, die mir aufgrund des Abschlussdialogs in 404 "Paradise" eingefallen ist. Ihr dürft die Liste gerne ergänzen. Mehr fiel mir jetzt nicht ein. SPOILER für Season 4!
Disclaimer: Criminal Minds ist das Eigentum von CBS.
Beta: Ungebetat, alle Fehler ganz allein meine.

“Spencer Reids Liste”

Prentiss: „Now roadside motels definitely go on my lists… for things to never do again.“

Reid: You have a list?”

Rossi: “You don’t?”


****

1. Krankenhäuser

Die Tür der Toilette fiel ins Schloss. Das Klacken dröhnte regelrecht in seinen Ohren und nur beiläufig nahm er wahr, wie sensibel er auf Geräusche, auf Farben und Formen reagierte. Hektisch schaute er in die Kabinen, um festzustellen, dass er allein war. Seine Hand glitt zur Tür und drehte den Knopf. Sie war verschlossen. Einen langen Moment stand er da, seine Hand auf dem abgetragenen Leder seiner Tasche liegend, bevor er sie langsam öffnete. Sein Blick fiel auf die Ampullen mit der klaren Flüssigkeit und er fühlte den Drang, die Lust, die Sucht sie zu nehmen, eine Spritze aufzuziehen, um kühle Ruhe durch seine Adern zu jagen. Sein Magen krampfte sich zusammen, als sein Verstand gegen seinen Körper stritt. Er wusste, dass er es nicht tun sollte, aber sein Leib schrie, dass er musste. Zitternde Finger näherten sich den abgepackten Spritzen auf dem Boden seiner Tasche, während ein immerwährender Kampf wie ein Feuer heiß in seinem Inneren loderte.

‚Nimm mich,

spritz mich,

fühl die Erleichterung,

vergiss den Schmerz…’

Er berührte den Plastiküberzug der Einwegspritze, als die Türklinke sich nach unten drückte. Panisch fuhr er zurück und schloss die Tasche wieder. Erneut versuchte jemand den Griff hinunterzudrücken, um die Tür zu öffnen, doch sie blieb zu. Reids Blick war auf das Schloss gerichtet, brannte sich förmlich in den Stahl der Klinke.

„Reid?“, hörte er Hotchs Stimme hinter der Tür. „Reid?“

Er entließ die Luft, die er angehalten hatte in einem zischenden Geräusch.

„Wenn du da drin bist, beeil dich. Wir müssen los.“



2. Sporthallen

Ungeahnte Freude durchfuhr ihn. Er konnte es nicht fassen! Alexa Lisbon wollte ihn sehen. Ihn, Spencer Reid, den Geek der Schule. Was hatte Samantha gesagt? – „Alexa fand dich schon immer süß. Sie mag intelligente Jungs.“

Hastig packte er die Bücher zusammen und klemmte sie sich unter den Arm. Er konnte nicht fassen, dass Alexa ihn wirklich treffen wollte. Andererseits…

Seine Schritte hallten durch den leeren Flur, als er nach draußen trat und Richtung Sportplatz lief. ‚Hinter der Turnhalle’ hatte Samantha gesagt. Sie wartete auf ihn hinter der Turnhalle. Nervös schluckte er und fühlte sein Herz bis zum Hals klopfen. Alexa war das beliebteste Mädchen der Schule. Und sie wollte ihn treffen. Unbewusst strich er sich die Haare aus der Stirn und bog um die Ecke.

Er hatte vieles erwartet, als er an der Mauer vorbei zu dem Rasen hinter der Halle lief: Alexa, vielleicht mit einer Freundin zusammen oder alleine. Wenn er Glück hatte, trug sie das rote Kleid, das er so mochte. Es brachte ihre blonden Haare zum Strahlen. Er war aufgeregt und angespannt, zugleich fühlte er ein Kribbeln im Magen. Dies waren alles Dinge, die er erwartete. Womit er jedoch nicht gerechnet hatte, war die Horde von muskelbepackten Jungs, die sich grölend auf ihn warf, als er dort ankam. Sie hielten ihn fest und obwohl er sich bemühte, sich mit aller Kraft loszureißen, hatte er keine Chance. Sie lachten über seine hilflosen Zuckungen. Allein, dass er es versuchte, war lächerlich. Panisch schaute er sich um, suchte Menschen, die ihm helfen konnten, aber er sah nur Alexa Lisbon und diese grinste ihn mit Schadenfreude im Blick an. – Und dann begannen sie ihn auszuziehen.

Noch immer hallten die beißenden Kommentare und höhnischen Bemerkungen in seinen Ohren, während sie ihm die Kleider vom Leib rissen. Es war die schlimmste Erfahrung seines Lebens. Grausam, markerschütternd und demütigend. Er wurde nackt an einen Torpfosten gebunden, um Gnade winselnd, aber keiner erbarmte sich seiner. Stattdessen kamen immer mehr Zuschauer hinzu, doch keiner half. Sie standen nur da und glotzten. Schauten zu wie jenes Ereignis seinen Lauf nahm, das ihn ein Leben lang in seinen Träumen verfolgen würde. Keiner zeigte Gnade und sein letzter Blick ging zu Alexa Lisbon, die ebenso lachend vor ihm stand wie die anderen. Er war gedemütigt worden bis aufs Mark – und keiner hatte ihm geholfen. Nachdem sie ihn begafft und sich auf seine Kosten amüsiert hatten, ließen sie ihn allein – gefesselt und hilflos. Er war erst gegen Mitternacht in der Lage, sich zu befreien. Sie hatten ihm seine Kleider dagelassen, so dass er sich wenigstens anziehen konnte, bevor er nach Hause rannte, sein Magen ein heißer Ball aus Scham und Verzweiflung. Er fühlte sich schwach und voller Angst lief er so schnell er konnte, in dem Wissen, dass seine Mutter sich Sorgen machen würde. Doch als er ankam, erwartete ihn nicht seine Mutter, sondern SIE. Die andere Diana Reid, die gefangen war in ihrem eigenen Geist, in ihrer eigenen Welt. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass er weg gewesen war.


3. Friedhöfe

Der Schmerz zog stechend durch seine Beine. In den letzten Stunden war er zu einem unwillkommenen, aber ihn ständig begleitenden Freund geworden. Er war da, lauerte in den dunklen Ecken, wo man ihn am wenigsten erwartete und trat plötzlich und unverhofft ins Licht, wenn man nicht darauf vorbereitet war. Das Gesicht Hankels erschien vor ihm und es war Tobias, der ihn mitleidig betrachtete, der seinen Arm nahm und die Spritze tief in seine Venen trieb. Der Schatten verschwand für wenige Sekunden und tauchte seine Wahrnehmungen in grelles Licht. Dann war es wieder dunkel und Wärme durchströmte ihn, vertrieb die Angst und die Schmerzen aus seinem Bewusstsein. Doch es waren ihm nur wenige Minuten Linderung gegönnt, bevor Charles Hankel auftauchte, brutal und wütend, Blutdurst im Blick. Reid hatte Angst, Angst vor dem Mann, der Tobias Vater gewesen war und der über seinen Tod hinaus in diesem weiterlebte. Reid atmete durch und versuchte, die Panik zu unterdrücken, doch als erneute Schläge ihn trafen, wusste er, dass es von Neuem begann…


****

Reid antwortet nicht auf Rossis Frage. Aber es schien keine schlechte Idee, abgelegene Motels zu seiner Liste hinzuzufügen.



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