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NCIS: "Symbol" (Ziva)
Titel: "Symbol"
Fandom: NCIS
Genre: AU
Personen: Ziva
Rating: NC-16
Word Count: 821 Wörter.
Zusammenfassung: Was hat es mit dem Davidstern auf sich, den Ziva an einer Kette um den Hals trägt seitdem wir sie kennen?
"Die Auseinandersetzung mit Gott und Religion kam später – nachdem sie das erste Mal getötet hatte."
Warnung: Ein Toter, aber sonst nichts. Keine Spoiler.
Beta: 1.000 Dank an Jen alias "spezieller special agent" für die Korrekturen.
Disclaimer: NCIS ist das Eigentum von Donald P. Bellisario und CBS.
„Symbol“
Zivas Hände öffneten die Schmuckschatulle und holten die schmale goldene Kette heraus, an dem der Davidstern baumelte. Routiniert legte sie sie sich um den Hals und hakte die Öse in den geöffneten Verschluss. Ihr Blick ging zum Spiegel und betrachtete erneut das Symbol des Judentums in ihrem Dekolté. Sie liebte diese Kette, denn sie stammte von ihrer Mutter.
So unglaubwürdig es schien für eine Agentin mit ihrem Hintergrund und ihrer Erfahrung, war sie doch behütet aufgewachsen. Ihr Vater verreiste oft geschäftlicht und die Erziehung lag in den Händen ihrer Mutter. Ruth war gläubig und erzog so auch ihre Tochter. Es war die Art von Glauben, die man als junges Mädchen hat – frei von Schuld oder Vorwürfen. So betete Ziva und ging in die Synagoge. Ihre Familie waren keine orthodoxen Juden, aber hielten sich an bestimmte Vorschriften. Sie empfand das nicht als Einschränkung, für sie gehörten sie zum täglichen Lebe dazu. Sie war damit aufgewachsen und kannte es nicht anders. Die Regeln waren der Ausdruck ihres Glaubens und sie stellte nicht in Frage, dass es eine höhere Macht gab, die über das Schicksal der Menschen wachte. Die Auseinandersetzung mit Gott und Religion kam später – nachdem sie das erste Mal getötet hatte:
Neve lag in der Nähe von Haifa. Es war eine Kleinstadt, nicht mehr als 3.000 Menschen. Ein paar Häuser, eine Hauptstraße, ein Lebensmittelgeschäft. Auf den ersten Blick wirkte es fast idyllisch und niemand hätte vermutet, dass es ein Umschlagplatz für Drogendealer war. Ziva gehörte zu einem Team von Agenten, die die Überwachung durchführten. Seit einigen Tagen lagen sie auf der Lauer, darauf gefasst, Händler und Käufer bei ihrem Deal zu schnappen. Nun war es soweit. Die beiden Männer standen sich gegenüber. Beide trugen einen Koffer mit sich: Geld gegen Ware. Und plötzlich brach alles über ihr zusammen. Sie wusste nicht, wieso und weshalb, aber von einer Sekunde zur anderen pfiffen Kugeln in ihre Richtung. Ihr Kollege wurde getroffen, die Wucht des Aufpralls riss ihn brutal nach hinten. Ziva kauerte sich an seine Seite und entdeckte sofort, dass es zu spät war – Kopfschuss.
Ihre Instinkte setzten ein und retteten ihr das Leben. Ohne über ihre Handlungen nachzudenken, zog sie die Waffe und fuhr herum. Vor ihr stand der Bastard – die Pistole direkt auf ihr Gesicht gerichtet. Ein grimmiges Lächeln umspielte seine Lippen und sie wusste sofort, dass sie keine Gnade erwarten konnte. Im Bruchteil einer Sekunde entschied sie sich. Der Schuss aus ihrer Waffe hallte in der Luft und die Kugel machte ein dumpfes Geräusch als sie in sein Fleisch schnitt. Zeitgleich ließ sie sich zur Seite fallen und entging seiner Gegenwehr nur um wenige Zentimeter. Noch einmal fixierte sie ihn und drückte ab und noch einmal traf die Kugel genau ihr Ziel. Er war tot, bevor er auf den Boden aufschlug.
Sie war darauf trainiert worden, Menschen zu töten. Immer und immer wieder hatten sie auf Attrappen geschossen, hatten geübt und Theorien um Theorien durchgespielt. Aber es war etwas völlig anderes, wenn es wirklich geschah. So oft sie sich auch sagte, dass sie es hatte tun müssen, dass sie, wenn sie ihn nicht erschossen hätte, nun an seiner Stelle tot im Leichenschauhaus läge – es änderte nichts daran, dass sie einen Menschen getötet hatte. Ein lebendes Wesen, das atmete und fühlte, sprach und dachte.
„Du sollst nicht töten“ heißt es in der Tora. Sie war religiös, hatte sich aber nie sklavisch an alle Gebote gehalten. Nach diesen Ereignissen wandte sie sich erneut der Religion zu und begann zu hinterfragen und zu zweifeln. Lange kämpfte sie mit sich selbst und mit ihrem Glauben, bevor sie es schaffte, das Ereignis zu überwinden. Ihr war klar, dass er nur der Erste von Vielen war und genau das war es, was sie insgeheim ängstigte. Konnte sie eine Agentin sein und ihren Job tun? War sie in der Lage Menschen zu töten, wenn sie es musste? „Operation Neve“ war ein Wendepunkt in ihrem Leben und an diesem Tag hatte sie sich geschworen, nur zu töten, wenn es sich nicht vermeiden ließ. In den kommenden Jahren löschte sie Menschenleben aus, aber es war niemals unüberlegt oder willkürlich. Obwohl man von einem Mossad-Agenten anderes annahm, waren nicht alle kaltblütige Killer.
Unbewusst glitt ihre freie Hand zu dem goldenen Anhänger um ihren Hals. Ihre Mutter hatte ihn ihr geschenkt als sie an sich und der Welt verzweifelte. Sie wusste nicht, was ihre Tochter quälte, aber sie hatte eine ziemlich klare Vorstellung davon. Ziva lächelte. Ruth hatte ihr damals sehr geholfen, ihre Moralvorstellungen und ihren Lebensweg nicht zu verlieren. Dafür war sie ihr bis heute unendlich dankbar. Der goldene Davidstern um ihren Hals war nicht nur ein Symbol für das Judentum und ihren Glauben, er stand für eine Entscheidung, die ihr restliches Leben für immer beeinflussen sollte. Er barg den Segen, den ihre Mutter für sie ausgesprochen hatte, bevor sie ein zweites Mal ihr Heim verließ, um zum Mossad zurückzukehren und es war das letzte Geschenk von ihr, bevor sie starb.