ext_49645 ([identity profile] dunderklumpen.livejournal.com) wrote in [community profile] dunder_fic2010-05-24 04:35 pm

Qaf: "Ich sagte 'Ja.'" (Hunter)

Titel: "Ich sagte 'Ja.'"
Autor: Moi
Fandom: Qaf
Genre: Allgemein
Personen: Hunter ist die Hauptfigur. Michael und Ben werden erwähnt.
Rating: PG 13
Zusammenfassung:  "Und dann waren diese beiden Männer gekommen. Zwei weitere Schwuchteln, die sich den Schwanz lutschen lassen wollten. Nur zwei weitere Gesichter in einer Reihe von vielen." 
Hunters POV auf sein "neues" Leben.
Warnung: SPOILER FÜR STAFFEL 5.
Disclaimer: Queer as Folk ist Eigentum von Cowlip und Showtime.
Beta: Tausend Dank an [personal profile] ninniach und [profile] zess87

„Ich sagte ‚Ja’“
 
Das dunkle Leder fühlte sich geschmeidig an unter seinen Fingern, als er die Schnüre löste und die erste Seite des Tagebuchs aufschlug. Dort standen sie, die letzten Worte, die er hinein geschrieben hatte. Unschuldige Buchstaben auf weißem Grunde, denen man ihre Wichtigkeit nicht ansah.
Wie lange hatte er sich heimlich gewünscht, dass es wahr werden würde, doch richtig daran geglaubt, hatte er nie. Warum auch?! Es wollte ihn nie jemand, nie um seinetwillen. Seine „Mutter“ brauchte ihn, so wie man einen dressierten Affen brauchte, den man zum Amüsement der Leute tanzen ließ. Eine Einkommensquelle, die Geld heimbrachte, weiter nichts! Sie war die Einzige gewesen, die sich kümmerte! Keine Pflegefamilie, kein verdammtes Jugendamt, niemand anderer!
Und dann waren diese beiden Männer gekommen. Zwei weitere Schwuchteln, die sich den Schwanz lutschen lassen wollten. Nur zwei weitere Gesichter in einer Reihe von vielen. Warum sollte der Blonde ihm schon helfen wollen? Keiner gab einfach nur so, es kostete immer etwas! Das hatte er schnell genug gelernt! Und wenn der Typ schon so blöd war, dann sollte er alles rausholen, was ging!
Jetzt, wo er Ben besser kannte wusste er, dass es dessen Art war. Großzügig, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten oder zu verlangen. Es mochte heroisch sein, aber nicht gerade immer das Klügste! Michael war da schon viel realistischer. Klar, für die Menschen, die er liebte, tat er alles, aber wehe einer zog ihn über den Tisch. Dann konnte er fuchsteufelswild werden. Er selbst hatte schon so manches Mal am Ende eines solchen Ausbruchs gestanden und kannte jetzt seine Grenzen.
Dass sie wirklich ihn wollten, ohne Lügen, ohne Hintergedanken, konnte er lange nicht glauben. Hoffnung war etwas, was man sich auf der Straße nicht leistete. Da hieß es „ficken oder gefickt werden“ – wortwörtlich!
Und sie hatten wahrlich miteinander gekämpft! Er lernte, dass es Grenzen gab, Regeln, die er einhalten musste. Sie ließen ihm nicht alles durchgehen, zeigten ihm aber trotzdem, dass sie ihn mochten. Der Tag, an dem sie ihm das Tagebuch gegeben hatten, war der schönste in seinem Leben gewesen. Obwohl es nur noch wenige Monate waren bis zu seiner Volljährigkeit, gaben sie ihm damit klar zu verstehen, dass sie ihn tatsächlich wollten, dass er ihr Sohn war – und das nicht nur im kleinen Kreis der Liberty-Avenue-Familie, sondern auch vor dem Gesetz. Als sie ihn gefragt hatten, war er glücklich gewesen.
Wieder fiel sein Blick auf die wenigen Worte der Tagebuchseite. Man sah ihnen ihre Wichtigkeit nicht an, aber er wusste, was sie bedeuteten.
Dort stand: „Heute haben mich Michael und Ben gefragt, ob sie mich adoptieren dürfen.“ Er lächelte, als er die Antwort las, die ihn tief in seinem Innern unsägliche Freude bereitete: „Ich sagte ‚Ja.’“

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