ext_49645 (
dunderklumpen.livejournal.com) wrote in
dunder_fic2010-05-19 09:14 pm
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Happy Birthday, asthenie_vd! *hugs*
Autor:
dunderklumpen
Titel: "Szenen einer Comic-Con"
Fandom: Criminal Minds
Charaktere: Reid, Garcia, Prentiss
Rating: PG
Wortanzahl: 1.678 Wörter.
Zusammenfassung: Fünf Szenen, in denen Garcia und Reid die Comic-Con unsicher machen und eine Szene, in der Prentiss herausfindet wie verrückt ihre Kollegen wirklich sind;D
Disclaimer: Criminal Minds ist das Eigentum von CBS.
Anmerkungen: Dies ist ein kleines Geburtstagsgeschenk für dich,
asthenie_vd . Ich hoffe, du hast deine Freude daran:D
Beta:
zamboni12 war so lieb und hat die gröbsten Fehler beseitigt.
Morgan war gerade dabei, sich eine Tasse Kaffee einzuschenken, als ein spitzer Schrei aus Garcias Büro drang. Sofort setzte er die Kanne ab, um nachzuschauen, was los war, als die blonde Computertechnikerin schon den Flur entlang, an der offenen Küchentür vorbei, Richtung Großraumbüro eilte. Neugierig ging er ihr hinterher, blieb im Türrahmen stehen und beobachtete, wie Garcia ihren Blick über die Schreibtische gleiten ließ.
„Wo ist Reid?“, fragte sie und drehte sich zu Morgan um.
Er zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich nehme an, er ist noch nicht da.“
Sie schüttelte den Kopf und blickte murmelnd auf die Tickets in ihren Händen.
„Was?“, fragte Morgan neugierig.
Sie schaute ihn an und ein breites Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
„Dann muss er die mir gestern ins Büro gelegt haben.“
Bei diesen Worten wedelte sie mit zwei Eintrittskarten vor seiner Nase herum. Morgan griff danach und Garcia ließ zu, dass er sie an sich nahm. Mit einem Ausdruck von ehrlicher Überraschung sah er zuerst die bunt bedruckten Tickets und dann sie an:
„Was zum Teufel ist eine Comic-Con?“
Als sie aus dem Auto stiegen, kramte sie in der großen Tüte, die sie mitgebracht hatte. Reid blinzelte. Schon die ganze Fahrt über war er gespannt auf die „Überraschung“, die sie ihm versprochen hatte, als er sie gut gelaunt von zuhause abgeholt hatte.
Mit einiger Mühe zog sie einen langen, bunten Schal aus der Tasche, den sie sich umständlich um dem Hals legte.
Reid grinste. „Vier“, sagte er und Garcia nickte, während sie ihn entschuldigend ansah.
„Sorry, Schätzchen, aber die Zeit hat nicht gereicht, um dir auch einen zu stricken. Da hätte ich früher Bescheid wissen müssen.“
Reid lächelte milde, insgeheim froh darüber, dass er nicht mit einem schreiend bunten, viel zu langem Schal herumlaufen musste, der nur die Aufmerksamkeit auf ihn lenkte.
„Aber dafür habe ich das hier für dich gestrickt“, fuhr sie fort und hielt etwas Grünes hoch, was in Reids Augen ziemlich phallisch aussah.
„Und?“, fragte sie und öffnete die Sicherheitsnadel, um das Ding an sein Revers zu stecken.
Hastig ging Reid die möglichen Antworten auf diese Frage durch. Die Tatsache, dass der Anstecker an seiner Jacke grün war, ließ ihn zögerlich erwidern: „Ein Sellerie?“
„Ding, ding, ding!“, rief sie gut gelaunt. „Der Kandidat hat 100 Punkte!“
Erleichtert schaute er auf sein Revers. Wenn man es genau betrachtete, dann sah es schon irgendwie aus wie ein Sellerie.
„Oh, mein Gott!“, Garcias Finger krampften sich in Reids Unterarm und hinterließen rote Striemen. „Das ist Peter Davison! Siehst du, da hinten!“
Sie konnte sich gerade noch zurückhalten, nicht mit dem Finger auf den leicht ergrauten Mann zu zeigen, der an einem Pult saß, vor dem sich bereits einige Fans tummelten. Garcia blieb stehen und machte keine Anstalten, sich dorthin zu bewegen. Fast mütterlich nahm Reid daraufhin ihre Hand, im Stillen amüsiert, aber gleichzeitig genau so aufgeregt wie sie. Er zog sie Richtung Pult und holte die Autogrammkarten von Peter Davison hervor, die sie sich zuvor besorgt hatten. Damit stellten sie sich in die Schlange und warteten.
Als Reid endlich an der Reihe war und dem Schauspieler mit feuchten Händen die Karte in die Hand drückte, sah dieser ihn lächelnd an.
„Für wen soll es sein?“, fragte er professionell freundlich.
Reid stammelte seinen Namen und versuchte, auf die lässig dahin geworfenen Smalltalkfragen möglichst klug zu antworten. Mit einem weiteren Lächeln, das die Fältchen um seine Augen umso deutlicher hervortreten ließ, verabschiedete Peter ihn mit den Worten: „Ach übrigens…“, und dabei deutete er auf den Anstecker, „… cooler Sellerie!“
Reid grinste breit als plötzlich Garcia aufgeregt mit unverhohlenem Stolz neben ihm einwarf: „Hab ich gestrickt!“
„Komm schon“, bettelte Garcia, „ich muss dieses Panel unbedingt sehen.“
„Dann lass dich nicht davon abhalten“, entgegnete Reid trocken.
„Aber zu zweit macht es viel mehr Spaß!“, fuhr die Computertechnikerin fort.
„Ich kenn diese Serie noch nicht mal!“
Garcia seufzte. „Jeder kennt ‚The Young and the Restless’.“ Sie stoppte kurz. „Bitte komm doch mit? – Für mich?“ Sie hatte einen solch flehentlichen Gesichtsausdruck, dass Reid nachgiebig seufzte.
„Na gut.“
Im Saal angekommen suchten sie sich Plätze, die so weit vorne wie möglich waren und betrachteten die Schauspieler, die nach und nach am Tisch auf der Tribüne Platz nahmen. Während der Moderator die Darsteller vorstellte, wandte sich Garcia zu Reid und flüsterte: „Schau ihn dir an. Er ist ja so sexy!“
Reid räusperte sich und entgegnete mit der Trockenheit, die ihm zu Eigen war: „Naja… ich finde ja, er hat Ähnlichkeit mit Morgan.“
„Oh, nein, Sweetheart“, fuhr Garcia dazwischen und wackelte mit dem Zeigefinger in der Luft, um ihre Meinung zu unterstreichen. „Derek mag ja gut aussehen, aber gegen Shemar Moore kommt er nicht an!
Reid schluckte, nicht wirklich sicher, wie er darauf antworten sollte, als eine weibliche Stimme hinter ihnen plötzlich schrie: „Shemar, ich will ein Kind von dir!“
Einen Moment lang war es totenstill, als der Schauspieler das Publikum vor sich musterte und seinen Blick über die Köpfe der Menge gleiten ließ.
„Sorry, Süße“, erwiderte er mit einem Lächeln, das sämtliche Frauen weich in den Knien werden ließ, „bereits vergeben.“
Dabei hielt er seine linke Hand mit der Außenfläche nach oben, so dass man den Ring an seinem Finger deutlich erkennen konnte. Ein einstimmiges „Oh“ war zu hören, mit denen die anwesenden Damen sich selbst bemitleideten, als ein weiteres Mal eine Zuschauerin laut ihre Meinung Kund tat: „Ein Grund, kein Hindernis!“
Die Menge lachte und auch Shemar schmunzelte, sagte aber nichts weiter dazu.
Garcia seufzte und lehnte sich mit erhitzten Wangen zu Reid hinüber. „Er ist so heiß!“, hauchte sie mit drei Mal mehr „h“s als das Wort eigentlich besaß.
Reid verdrehte unmerklich die Augen und starrte zum Panel. Das würde ein langer Abend werden!
„Wie hast du Emily dazu gebracht mitzukommen?“, fragte Reid erstaunt.
„Oh“, antwortet Garcia, „da musste ich sie nicht großartig zu zwingen. Tief in ihrem Innern steckt nämlich ein heimlicher Geek.“
„Was?“, fragte Emily, die gerade mit drei Dosen Cola zu ihrem Tisch zurückkam.
„Ich hab gesagt“, wiederholte die Computertechnikerin, „dass du im Herzen ein Geek bist.“
Emily lachte, während Reid ein skeptisches „Mhh“ knurrte.
Emily schaute ihn amüsiert an. „Du kennst das Foto, oder?“, fragte sie. Reid nickte, denn er wusste, dass sie das Bild meinte, auf dem sie als Jugendliche in voller Goth-Montur abgebildet war.
„Dann muss ich ja wohl nichts mehr erklären.“, stellte sie schulterzuckend fest.
Bevor sie die Diskussion weiterführen konnten, erhob sich Garcia von ihrem Stuhl.
„So, ihr zwei Süßen, ich muss euch für ein paar Minuten verlassen und für kleine Blondinen.“ Im Davongehen drehte sie sich um und zwinkerte: „Benehmt euch anständig!“
Damit war sie auch schon verschwunden. Ein Moment seltsamer Stille folgte, bis Emily die Unterhaltung wieder aufnahm.
„Hab ich ein geheimes Initiationsritual verpasst oder warum läufst du mit dem Ding rum?“, fragte sie und zeigte auf den Sellerie an Reids Kragen.
„Das ist ein Sellerie, den Garcia für mich gestrickt hat“, antwortete Reid, so als ob es das Selbstverständlichste der Welt wäre.
„Und was hat es mit diesem gehäkelten Sellerie auf sich?“
„Gestrickt.“, korrigierte Reid.
„Was?“ Emily sah ihn verwirrt an.
„Der Sellerie ist gestrickt, nicht gehäkelt.“
Sie schmunzelte.
„Und das heißt?“
Der junge Profiler fingerte für einen Moment gedankenverloren an dem Anstecker herum.
„Die Figur des Doctors aus der englischen TV-Serie ‚Doctor Who’ trägt in ihrer fünften Inkarnation einen Sellerie am Kragen“, erklärte er.
„Auch so einen gestrickten?“
Emilys Neugier schien geweckt und sie betrachtete sich den Anstecker genauer.
„Nein, einen echten.“
Die dunkelhaarige Agentin lachte und fuhr mit einer gewissen Ironie in der Stimme fort: „Du willst mir sagen, dass du aus Bewunderung für eine TV-Serienfigur, die Gemüse am Kragen trägt, mit einem gestrickten Sellerie durch die Gegend rennst?“
Reid räusperte sich verlegen.
„Wenn du es so sagst, dann klingt es…“
„… verrückt?“, ergänzte Emily skeptisch.
Reid war gerade dabei Luft zu holen, um die tiefere Psychologie hinter dem Fan-Sein zu erläutern, als eine Gruppe in weiße Originaluniformen gekleidete Star Wars-Stormtrooper an ihnen vorbeilief.
Emily blickte ihnen nach, bevor sie sich zurückdrehte zu Reid und auf den Anstecker schauend trocken bemerkte: „Na dann lieber Sellerie!“
Erschöpft, aber glücklich saß Garcia neben Reid im Auto.
„Der Tag war super!“, sagte sie, als sie vor ihrem Haus anhielten. Grinsend packte sie die Taschen mit all den Dingen zusammen, denen sie nicht hatte widerstehen können. Highlight ihrer Sammlung war ein Toaster, der das Bild von der Tardis aufs Brot brannte.
Reid stieg ebenfalls aus und lief um den Wagen herum.
„Danke“, sagte Garcia und schloss den jungen Agenten in ihre Arme. „Es war ein grandioses Geburtstagsgeschenk!“
Reid lächelte. „Schön, dass es dir gefallen hat.“
Sie nickte und begann in einer der Tüten zu wühlen. Kurz darauf zog sie ein kleines Paket daraus hervor. Es war in lila Papier gewickelt und hatte einen gelben Federbüschel als Verzierung.
„Das ist für dich“, sagten sie und gab es Reid. Dieser sah sie erstaunt an.
„Aber ich hab nicht Geburtstag.“, erwiderte er.
Sie grinste. „Aber ich. Und deshalb darf ich bestimmen, wer heute ebenfalls etwas bekommt.“
Der junge Profiler nahm das Geschenk entgegen und betrachtete es neugierig. Er wusste, dass es sich nicht lohnte mit Garcia über so etwas zu streiten. Und im Grunde freute er sich über die Geste.
Unerwartet lehnte sie sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Machs gut, Schätzchen. Wir sehen uns morgen in der BAU.“
Er winkte ungelenk und stieg wieder in den Wagen. Als das Licht in ihrer Wohnung anging fuhr er los, das Geschenk neben sich auf dem Beifahrersitz. Immer wieder warf er der lilafarbenen Verpackung Blicke zu. Er würde ja schon zu gerne wissen, was drinnen war.
Zuhause angekommen riss er ungeduldig das Geschenk auf und sah einem grinsendem Peter Davison ins Gesicht. Es war seine Autobiographie, die erst vor kurzem erschienen war. Gespannt öffnete er das Buch und entdeckte, dass Garcia es für ihn hatte signieren lassen. Freudig fuhr er mit den Fingerspitzen über die Unterschrift, als er die Worte entdeckte, die Garcia auf der nächsten Seite hinzugefügt hatte.
„Für meinen zweitliebsten Doctor im Universum.
Danke für einen wundervollen Tag.
Love!
Garcia“
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Titel: "Szenen einer Comic-Con"
Fandom: Criminal Minds
Charaktere: Reid, Garcia, Prentiss
Rating: PG
Wortanzahl: 1.678 Wörter.
Zusammenfassung: Fünf Szenen, in denen Garcia und Reid die Comic-Con unsicher machen und eine Szene, in der Prentiss herausfindet wie verrückt ihre Kollegen wirklich sind;D
Disclaimer: Criminal Minds ist das Eigentum von CBS.
Anmerkungen: Dies ist ein kleines Geburtstagsgeschenk für dich,
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Beta:
![[livejournal.com profile]](https://www.dreamwidth.org/img/external/lj-userinfo.gif)
Szenen einer Comic-Con
Morgan war gerade dabei, sich eine Tasse Kaffee einzuschenken, als ein spitzer Schrei aus Garcias Büro drang. Sofort setzte er die Kanne ab, um nachzuschauen, was los war, als die blonde Computertechnikerin schon den Flur entlang, an der offenen Küchentür vorbei, Richtung Großraumbüro eilte. Neugierig ging er ihr hinterher, blieb im Türrahmen stehen und beobachtete, wie Garcia ihren Blick über die Schreibtische gleiten ließ.
„Wo ist Reid?“, fragte sie und drehte sich zu Morgan um.
Er zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich nehme an, er ist noch nicht da.“
Sie schüttelte den Kopf und blickte murmelnd auf die Tickets in ihren Händen.
„Was?“, fragte Morgan neugierig.
Sie schaute ihn an und ein breites Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
„Dann muss er die mir gestern ins Büro gelegt haben.“
Bei diesen Worten wedelte sie mit zwei Eintrittskarten vor seiner Nase herum. Morgan griff danach und Garcia ließ zu, dass er sie an sich nahm. Mit einem Ausdruck von ehrlicher Überraschung sah er zuerst die bunt bedruckten Tickets und dann sie an:
„Was zum Teufel ist eine Comic-Con?“
***
Als sie aus dem Auto stiegen, kramte sie in der großen Tüte, die sie mitgebracht hatte. Reid blinzelte. Schon die ganze Fahrt über war er gespannt auf die „Überraschung“, die sie ihm versprochen hatte, als er sie gut gelaunt von zuhause abgeholt hatte.
Mit einiger Mühe zog sie einen langen, bunten Schal aus der Tasche, den sie sich umständlich um dem Hals legte.
Reid grinste. „Vier“, sagte er und Garcia nickte, während sie ihn entschuldigend ansah.
„Sorry, Schätzchen, aber die Zeit hat nicht gereicht, um dir auch einen zu stricken. Da hätte ich früher Bescheid wissen müssen.“
Reid lächelte milde, insgeheim froh darüber, dass er nicht mit einem schreiend bunten, viel zu langem Schal herumlaufen musste, der nur die Aufmerksamkeit auf ihn lenkte.
„Aber dafür habe ich das hier für dich gestrickt“, fuhr sie fort und hielt etwas Grünes hoch, was in Reids Augen ziemlich phallisch aussah.
„Und?“, fragte sie und öffnete die Sicherheitsnadel, um das Ding an sein Revers zu stecken.
Hastig ging Reid die möglichen Antworten auf diese Frage durch. Die Tatsache, dass der Anstecker an seiner Jacke grün war, ließ ihn zögerlich erwidern: „Ein Sellerie?“
„Ding, ding, ding!“, rief sie gut gelaunt. „Der Kandidat hat 100 Punkte!“
Erleichtert schaute er auf sein Revers. Wenn man es genau betrachtete, dann sah es schon irgendwie aus wie ein Sellerie.
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„Oh, mein Gott!“, Garcias Finger krampften sich in Reids Unterarm und hinterließen rote Striemen. „Das ist Peter Davison! Siehst du, da hinten!“
Sie konnte sich gerade noch zurückhalten, nicht mit dem Finger auf den leicht ergrauten Mann zu zeigen, der an einem Pult saß, vor dem sich bereits einige Fans tummelten. Garcia blieb stehen und machte keine Anstalten, sich dorthin zu bewegen. Fast mütterlich nahm Reid daraufhin ihre Hand, im Stillen amüsiert, aber gleichzeitig genau so aufgeregt wie sie. Er zog sie Richtung Pult und holte die Autogrammkarten von Peter Davison hervor, die sie sich zuvor besorgt hatten. Damit stellten sie sich in die Schlange und warteten.
Als Reid endlich an der Reihe war und dem Schauspieler mit feuchten Händen die Karte in die Hand drückte, sah dieser ihn lächelnd an.
„Für wen soll es sein?“, fragte er professionell freundlich.
Reid stammelte seinen Namen und versuchte, auf die lässig dahin geworfenen Smalltalkfragen möglichst klug zu antworten. Mit einem weiteren Lächeln, das die Fältchen um seine Augen umso deutlicher hervortreten ließ, verabschiedete Peter ihn mit den Worten: „Ach übrigens…“, und dabei deutete er auf den Anstecker, „… cooler Sellerie!“
Reid grinste breit als plötzlich Garcia aufgeregt mit unverhohlenem Stolz neben ihm einwarf: „Hab ich gestrickt!“
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„Komm schon“, bettelte Garcia, „ich muss dieses Panel unbedingt sehen.“
„Dann lass dich nicht davon abhalten“, entgegnete Reid trocken.
„Aber zu zweit macht es viel mehr Spaß!“, fuhr die Computertechnikerin fort.
„Ich kenn diese Serie noch nicht mal!“
Garcia seufzte. „Jeder kennt ‚The Young and the Restless’.“ Sie stoppte kurz. „Bitte komm doch mit? – Für mich?“ Sie hatte einen solch flehentlichen Gesichtsausdruck, dass Reid nachgiebig seufzte.
„Na gut.“
Im Saal angekommen suchten sie sich Plätze, die so weit vorne wie möglich waren und betrachteten die Schauspieler, die nach und nach am Tisch auf der Tribüne Platz nahmen. Während der Moderator die Darsteller vorstellte, wandte sich Garcia zu Reid und flüsterte: „Schau ihn dir an. Er ist ja so sexy!“
Reid räusperte sich und entgegnete mit der Trockenheit, die ihm zu Eigen war: „Naja… ich finde ja, er hat Ähnlichkeit mit Morgan.“
„Oh, nein, Sweetheart“, fuhr Garcia dazwischen und wackelte mit dem Zeigefinger in der Luft, um ihre Meinung zu unterstreichen. „Derek mag ja gut aussehen, aber gegen Shemar Moore kommt er nicht an!
Reid schluckte, nicht wirklich sicher, wie er darauf antworten sollte, als eine weibliche Stimme hinter ihnen plötzlich schrie: „Shemar, ich will ein Kind von dir!“
Einen Moment lang war es totenstill, als der Schauspieler das Publikum vor sich musterte und seinen Blick über die Köpfe der Menge gleiten ließ.
„Sorry, Süße“, erwiderte er mit einem Lächeln, das sämtliche Frauen weich in den Knien werden ließ, „bereits vergeben.“
Dabei hielt er seine linke Hand mit der Außenfläche nach oben, so dass man den Ring an seinem Finger deutlich erkennen konnte. Ein einstimmiges „Oh“ war zu hören, mit denen die anwesenden Damen sich selbst bemitleideten, als ein weiteres Mal eine Zuschauerin laut ihre Meinung Kund tat: „Ein Grund, kein Hindernis!“
Die Menge lachte und auch Shemar schmunzelte, sagte aber nichts weiter dazu.
Garcia seufzte und lehnte sich mit erhitzten Wangen zu Reid hinüber. „Er ist so heiß!“, hauchte sie mit drei Mal mehr „h“s als das Wort eigentlich besaß.
Reid verdrehte unmerklich die Augen und starrte zum Panel. Das würde ein langer Abend werden!
***
„Wie hast du Emily dazu gebracht mitzukommen?“, fragte Reid erstaunt.
„Oh“, antwortet Garcia, „da musste ich sie nicht großartig zu zwingen. Tief in ihrem Innern steckt nämlich ein heimlicher Geek.“
„Was?“, fragte Emily, die gerade mit drei Dosen Cola zu ihrem Tisch zurückkam.
„Ich hab gesagt“, wiederholte die Computertechnikerin, „dass du im Herzen ein Geek bist.“
Emily lachte, während Reid ein skeptisches „Mhh“ knurrte.
Emily schaute ihn amüsiert an. „Du kennst das Foto, oder?“, fragte sie. Reid nickte, denn er wusste, dass sie das Bild meinte, auf dem sie als Jugendliche in voller Goth-Montur abgebildet war.
„Dann muss ich ja wohl nichts mehr erklären.“, stellte sie schulterzuckend fest.
Bevor sie die Diskussion weiterführen konnten, erhob sich Garcia von ihrem Stuhl.
„So, ihr zwei Süßen, ich muss euch für ein paar Minuten verlassen und für kleine Blondinen.“ Im Davongehen drehte sie sich um und zwinkerte: „Benehmt euch anständig!“
Damit war sie auch schon verschwunden. Ein Moment seltsamer Stille folgte, bis Emily die Unterhaltung wieder aufnahm.
„Hab ich ein geheimes Initiationsritual verpasst oder warum läufst du mit dem Ding rum?“, fragte sie und zeigte auf den Sellerie an Reids Kragen.
„Das ist ein Sellerie, den Garcia für mich gestrickt hat“, antwortete Reid, so als ob es das Selbstverständlichste der Welt wäre.
„Und was hat es mit diesem gehäkelten Sellerie auf sich?“
„Gestrickt.“, korrigierte Reid.
„Was?“ Emily sah ihn verwirrt an.
„Der Sellerie ist gestrickt, nicht gehäkelt.“
Sie schmunzelte.
„Und das heißt?“
Der junge Profiler fingerte für einen Moment gedankenverloren an dem Anstecker herum.
„Die Figur des Doctors aus der englischen TV-Serie ‚Doctor Who’ trägt in ihrer fünften Inkarnation einen Sellerie am Kragen“, erklärte er.
„Auch so einen gestrickten?“
Emilys Neugier schien geweckt und sie betrachtete sich den Anstecker genauer.
„Nein, einen echten.“
Die dunkelhaarige Agentin lachte und fuhr mit einer gewissen Ironie in der Stimme fort: „Du willst mir sagen, dass du aus Bewunderung für eine TV-Serienfigur, die Gemüse am Kragen trägt, mit einem gestrickten Sellerie durch die Gegend rennst?“
Reid räusperte sich verlegen.
„Wenn du es so sagst, dann klingt es…“
„… verrückt?“, ergänzte Emily skeptisch.
Reid war gerade dabei Luft zu holen, um die tiefere Psychologie hinter dem Fan-Sein zu erläutern, als eine Gruppe in weiße Originaluniformen gekleidete Star Wars-Stormtrooper an ihnen vorbeilief.
Emily blickte ihnen nach, bevor sie sich zurückdrehte zu Reid und auf den Anstecker schauend trocken bemerkte: „Na dann lieber Sellerie!“
***
Erschöpft, aber glücklich saß Garcia neben Reid im Auto.
„Der Tag war super!“, sagte sie, als sie vor ihrem Haus anhielten. Grinsend packte sie die Taschen mit all den Dingen zusammen, denen sie nicht hatte widerstehen können. Highlight ihrer Sammlung war ein Toaster, der das Bild von der Tardis aufs Brot brannte.
Reid stieg ebenfalls aus und lief um den Wagen herum.
„Danke“, sagte Garcia und schloss den jungen Agenten in ihre Arme. „Es war ein grandioses Geburtstagsgeschenk!“
Reid lächelte. „Schön, dass es dir gefallen hat.“
Sie nickte und begann in einer der Tüten zu wühlen. Kurz darauf zog sie ein kleines Paket daraus hervor. Es war in lila Papier gewickelt und hatte einen gelben Federbüschel als Verzierung.
„Das ist für dich“, sagten sie und gab es Reid. Dieser sah sie erstaunt an.
„Aber ich hab nicht Geburtstag.“, erwiderte er.
Sie grinste. „Aber ich. Und deshalb darf ich bestimmen, wer heute ebenfalls etwas bekommt.“
Der junge Profiler nahm das Geschenk entgegen und betrachtete es neugierig. Er wusste, dass es sich nicht lohnte mit Garcia über so etwas zu streiten. Und im Grunde freute er sich über die Geste.
Unerwartet lehnte sie sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Machs gut, Schätzchen. Wir sehen uns morgen in der BAU.“
Er winkte ungelenk und stieg wieder in den Wagen. Als das Licht in ihrer Wohnung anging fuhr er los, das Geschenk neben sich auf dem Beifahrersitz. Immer wieder warf er der lilafarbenen Verpackung Blicke zu. Er würde ja schon zu gerne wissen, was drinnen war.
Zuhause angekommen riss er ungeduldig das Geschenk auf und sah einem grinsendem Peter Davison ins Gesicht. Es war seine Autobiographie, die erst vor kurzem erschienen war. Gespannt öffnete er das Buch und entdeckte, dass Garcia es für ihn hatte signieren lassen. Freudig fuhr er mit den Fingerspitzen über die Unterschrift, als er die Worte entdeckte, die Garcia auf der nächsten Seite hinzugefügt hatte.
„Für meinen zweitliebsten Doctor im Universum.
Danke für einen wundervollen Tag.
Love!
Garcia“