Adventskalender - Türchen 16
May. 21st, 2010 01:43 pm![[identity profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/openid.png)
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Titel: "Familie"
Fandom: NCIS
Charaktere: Gen
Rating: G
Word Count: 881 Wörter.
Zusammenfassung: Keiner sollte Weihnachten allein verbringen.
Disclaimer: NCIS ist das Eigentum von Donald P. Bellisario und CBS.
Anmerkungen: Geschrieben für den Adventskalender auf
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„Familie“
„Familie hat man nicht, Familie wählt man sich.“
Auf der Landschaft lag schweres Weiß, als er aus dem Auto stieg. Petrus hatte es gut mit ihnen gemeint und allen eine Weihnacht geschenkt wie schon Bing Crosby sie so treffend besungen hatte „I’m dreaming of a white christmas…“ summte er unwillkürlich. Die Weihnachtsdekoration an den Nachbarhäusern leuchtete grell. Er schüttelte den Kopf. Er hatte noch nie verstanden, was die Leute an diesen bunten Lichtern fanden, die ihre Farbe wechselten oder so schnell blinkten, dass man blind zu werden drohte. Er mochte es klassisch. Einfache weiße Lichterketten an einer immergrünen Tanne, die draußen im Schnee stand. Es gab nichts Stilvolleres, aber auch nichts schöneres, als diese schlichte Eleganz und gleichzeitige Anmut. Stattdessen waren die meisten darauf versessen, sich gegenseitig in Geschmacklosigkeiten zu überbieten, ob es nun der pink leuchtende Weihnachtsmann im Vorgarten oder das rot blinkende Rentier war. Er sog die Luft ein und roch frisch gefallenen Schnee, als er die Einfahrt des einzigen Hauses in der Straße betrat, die keinerlei Weihnachtsdekoration trug. Obwohl es eine Erleichterung war, keine hässlichen Leuchtfiguren zu sehen, tat es ihm zugleich auch Leid, denn er hätte lieber hässliche Figuren erblickt, als dieses trostlose Nichts, das das Haus umgab. Während er über all dies nachdachte, kam er vor der Tür an. Aus alter Gewohnheit trat er seine Schuhe an den Stufen ab, dann klingelte er. Kurz darauf wurde ihm geöffnet und er blickte in das Gesicht seines alten Freundes, der, wenn schon nicht festlich, so doch immerhin ordentlich gekleidet war.
„Ducky, was machst du hier?“
Gibbs sah den Pathologen an.
„Ich bringe Gaben zur Weihnacht“, erwiderte dieser wie selbstverständlich und trat ungefragt ein. „Und wie ich sehe zurecht, denn von Weihnachten kann hier nicht die Rede sein.“
„Ducky“, in Gibbs Stimme klang ein Knurren mit, das dieser nur zu gut kannte und ihm signalisierte, dass er sich in gefährlichen Wassern bewegte.
„Jethro“, hielt ihm Mallard entgegen, während er sich den Mantel auszog und an die Garderobe hängte. „Ich weiß genau, dass du Weihnachten nicht hasst. Auch wenn es hier aussieht, als gäbe es diesen Feiertag gar nicht. Was machst du überhaupt gerade?“
Gibbs sah ihn immer noch durchdringend an und sein Blick ging zur Kellertreppe.
„Hätte ich mir denken können. Das heißt, du hast heute sicher noch nichts gegessen.“ Es war eine Feststellung, auf die Ducky keine Antwort erwartete und er griff zur mitgebrachten Tüte.
„Dann wird es dich sicher freuen, zu hören, dass ich den berühmten Plumpudding meiner Mutter dabei habe.“ Damit holte er eine viereckige Plastikdose hervor, die so groß schien, dass sie für 10 Leute gereicht hätte. Er ging in die Küche und Gibbs folgte ihm mit düsterem Blick. „Man kann über die alte Dame sagen, was man will, aber das Rezept für den Familienpudding ist in ihrem Kopf verankert. Sie kann vergessen, wie sie heißt, aber dir die Zutaten im Schlaf herunterbeten.“ Er lachte kurz auf. „Eine gewisse Ironie ist dem Ganzen nicht abzusprechen… schließlich gehörte Plumpudding noch nie zu meinen Lieblingsspeisen.“
Als er gerade dabei war, den Deckel im Beisein seines stummen Wirtes zu öffnen, klingelte es erneut. Gibbs warf Ducky einen fragenden Blick zu, doch dieser zuckte nur mit den Schultern.
Als Jethro die Tür öffnete, fand er DiNozzo und Ziva auf der Schwelle.
„Frohe Weihnachten, Boss“, rief DiNozzo strahlend und Ziva fügte hinzu „Happy Christmas“.
„Merry“, korrigierte Tony und die Israelin schoss ihm einen nicht sehr amüsierten Blick zu. „Was? Es heißt nun mal ‚Merry Christmas’.“
Statt sich weiter zu streiten, unterbrach Gibbs sie: „Was macht ihr hier?“
„Wir haben uns gedacht, dass du alleine daheim rumsitzt. Und da wir gerade in der Gegend waren…“
„Tony!“ Gibbs Stimme hatte den ungeduldigen Klang, den seine Agenten aus dem Büro kannten und er wirkte auch dieses Mal, denn DiNozzo verstummte.
„Ich hatte Zeit“, half Ziva ihm aus. „Ich feiere kein Weihnachten – und so wies aussieht, du auch nicht.“
Gibbs brummte etwas, von dem beide lieber nicht wissen wollte, was es war und ließ sie den Eingang passieren.
„Oh, hallo Ziva, … Tony…“ Ducky kam aus der Küche und ein Blinder hätte erkannt, dass die Drei nicht überrascht waren, sich zu sehen. Gerade, als Gibbs sich seine „Gäste“ zur Brust nehmen wollte, klingelte es ein weiteres Mal. Er seufzte ergeben und öffnete.
„Frohe Weihnachten!“ Abbys laute Stimme hallte durch seine undekorierte Wohnung. Sie trat auf ihn zu und umarmte ihn. Er spürte die Kälte ihres Mantels und sah McGee hinter ihr.
„Auch von mir, Boss.“