Für [livejournal.com profile] wilsone605! - NCIS: "Fünf Mal Casablanca und ein Mal Washin

May. 19th, 2010 08:34 pm
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Liebe [livejournal.com profile] wilsone605

ich hatte dir an deinem Geburtstag schon gratuliert, aber ich wollte dir auch eine kleine Story dazu schenken. Leider bin ich damals nicht rechtzeitig fertig geworden. Dann hab ich das Ganze auf die lange Bank geschoben und die Geschichte anschließend mit schlechtem Gewissen beendet. Hier ist also deine kleine, etwas verspätete Geburtstagsstory. Ich hab es doch recht in Erinnerung, dass du ebenfalls Tiva-Fan bist. Dummerweise fiel mir erst beim Schreiben auf, dass die Story zu einer Folge ist, die in Deutschland noch nicht lief. Deshalb also Spoiler enthält. Jetzt zu fragen, ob man dich spoilern darf ist ein wenig spät, nicht? *sorry*

Also kurz zusammengefasst, damit die Story verständlicher ist: In der Folge "Jet Lag" reisen Tony und Ziva nach Paris, um eine Zeugin von Paris nach Washington zu überführen. Es stellt sich heraus, dass ihnen ein Killer auf der Spur ist, er die Zeugin töten möchte. Ziva und Tony finden dies heraus und leisten grandiose Teamarbeit, um sie zu beschützen. Erst in kurzen Szenen, als die beiden wieder in Washington sind, wird dem Zuschauer klar, dass sie wohl in Paris gemeinsam Sightseeing gemacht und sich viel mehr amüsiert haben, als sie vor den anderen zugeben. Dies lässt natürlich enormen Spielraum für Tiva-Fans, denn die Folge kann man so oder so interpretieren.


Titel: "Fünf Mal Casablanca und ein Mal Washington"
Autor: [livejournal.com profile] dunderklumpen
Fandom: NCIS
Pairing: Tiva
Rating: G
Word Count: 1.561 Wörter.
Zusammenfassung: Fünf Szenen, wie sie sich in Paris hätten abspielen können und eine in Washington.
A/N: SPOILER für 713 "Jet Lag".
Disclaimer: NCIS ist das Eigentum von CBS.
Beta: Falls dir Fehler begegnen, sieh sie mir nach. Die Story ist ungebetat.


"Fünf Mal Casablanca und ein mal Washington"

"We'll always have Paris"

"Uns bleibt immer noch Paris."

(Film: Casablanca)


I.

„Tony“, drängelte Ziva genervt und schaute erneut auf die Uhr, „wir müssen uns beeilen! Der Flieger geht gleich und wir müssen noch durch die Kontrollen. Und außerdem“, sie schaute zu dem Agenten, der in aller Seelenruhe durch den Souvenirshop lief, „hattest du genug Zeit, bei deinen Sightseeingtouren Andenken zu kaufen.“

„Aber nicht solche“, erwiderte DiNozzo strahlend und hielt einen außergewöhnlich hässlichen Bierkrug in der Hand.

Ziva verdrehte die Augen und griff nach Tonys Arm.

„Komm schon“, sagte sie nur und marschierte los. Der NCIS-Agent konnte gerade noch den Becher abstellen, bevor er mitgeschleift wurde.

„Hey, das wollte ich kaufen!“, empörte er sich.

Die ehemalige Mossad-Agentin schüttelte den Kopf. „Besser nicht.“

Tony seufzte, wehrte sich aber nicht, sondern folgte Ziva durch die Kontrollen zum Flugzeug. Auf dem Weg hielt er an und drehte sich zurück. In der Ferne war die Spitze des Eifelturms zu erkennen und einen Moment lang erinnerte er sich an die Tour, die er mit Ziva gemacht hatte.

„Tony?“ Der NCIS-Agent zuckte zusammen, viel zu sehr in seine Gedanken versunken, als dass er seine Kollegin hätte kommen hören.

Er drehte den Kopf und sah Ziva an, die fragend zurückschaute.

„Weißt du was?“, fragte er, während er sich vertraut bei ihr unterhakte und die letzten paar Meter gemeinsam mit ihr zur Flugzeugtreppe lief.

Die Israelin antwortete nicht, was Tony als stumme Aufforderung nahm fortzufahren. Ein breites Grinsen auf dem Gesicht blieb er noch einmal stehen und sah zurück zur Silhouette von Paris, um seinen Blick direkt zurück zu Ziva zu wenden.

„Uns bleibt immer noch Paris.“

***

II.
„Und jetzt?“, fragte Tony und sah sich im Zimmer um.

Ziva zuckte mit den Schultern. „Ich nehm das Bett und du die Couch“, erwiderte sie.

„Nein“, heulte Tony auf. Er streckte sich, so dass seine Knochen laut knackten. „Mein Rücken bringt mich jetzt schon um. Eine Nacht auf dem Ding“, er zeigte auf das stilechte französische Sofa, „halt ich nicht aus!“

Die Mossad-Agentin verdrehte innerlich die Augen. „Dann nimmst du das Bett und ich die Couch“, entgegnete sie gleichgültig, aber mit einem genervten Glitzern im Auge.

Tony grinste breit. „Deal“, sagte er und schlenderte federnden Schrittes ins Schlafzimmer.

*

Geduscht und bereits im Pyjama trat er ins Vorzimmer, in dem Ziva gerade dabei war, eine halbwegs bequeme Stellung auf dem Sofa zu suchen. Für wenige Sekunden rührte sie sich nicht, bevor sie sich umdrehte, nur um erneut die Position zu wechseln, ohne ein offensichtlich zufrieden stellendes Ergebnis zu erreichen.

Tony räusperte sich, das schlechte Gewissen deutlich auf seinen Zügen erkennbar.

Ziva?“, begann er vorsichtig. Die Israelin drehte sich zu ihm um. „Ist es so unbequem wie es aussieht?“

Sie warf ihm einen giftigen Blick zu, bevor sie gereizt antwortete: „Was glaubst du?“

Er trat näher. „Wenn du willst“, meinte er weiter, „dann kannst du heute Nacht auch rüberkommen.“

Stille hing im Raum und Ungläubigkeit spiegelte sich auf Zivas Gesicht.

„Ich meine“, fuhr Tony hastig fort, um sich zu erklären, „wir sind Partner und kennen uns so lange, da können wir doch ruhig ein Bett teilen. Platz genug ist schließlich und ich werd mich wie ein Gentleman benehmen – Ehrenwort!“

Ziva stand auf und nahm stumm Kissen und Decke. Das Bettzeug unter dem einen Arm geklemmt, den Toilettenbeutel in der anderen Hand, ging sie an ihm vorbei ins Schlafzimmer.

„Wenn du deine Finger heute Nacht nicht bei dir lässt“, drohte sie halb ernst und drehte sich zu ihm um, „bist du die längste Zeit ein Gentle-man gewesen.“

Tony schluckte trocken und trottete hinter ihr her zum Bett.

„Verstanden“, bestätigt er, während er versuchte, nicht genau darüber nachzudenken, was genau Ziva damit gemeint hatte.

*

Es war dunkel und Tony konnte nicht schlafen. Ziva lag neben ihm und ihr Atem ging regelmäßig.

„Schläfst du?“, flüsterte er leise.

Ziva seufzte. „Jetzt nicht mehr“, antwortete sie.

„Sorry“, sagte Tony und schwieg.

„Was ist los?“, fragte die Israelin in die Stille.

„Was sagen wir den anderen?“

„Wozu?“

„Wo wir geschlafen haben?“

Ziva atmete geräuschvoll aus. „Einer auf der Couch und einer im Bett. Ganz einfach“, sagte sie.

„Und wenn sie weiterfragen?“, bohrte Tony nach.

„Das werden sie nicht“, entgegnete Ziva nun doch genervt und drehte sich um.

„Und wenn doch?“

„Dann lässt du dir eben was einfallen.“

„Und was?“

„Tony!“ Zivas Stimme klang gepresst.

Er schwieg einige Minuten.

„Ich weiß“, rief er plötzlich fast fröhlich in die Stille hinein und Ziva brummte irritiert.

„Wir halten es einfach mit good old Bogie, wenn sie uns fragen.“

„Und das heißt?“, murmelte Ziva ungeduldig und gähnte.

„Das heißt“, antwortet der NCIS-Agent amüsiert in Imitation des Schauspielers: „Uns bleibt immer noch Paris.“

***

III.
Abby seufzte entzückt und tastete nach dem Popcorn. Leise, um durch ihr Kauen den Augenblick nicht zu zerstören, schob sie sich den weißen Mais in den Mund, während Humphrey Bogart seinen Dackelblick aufsetzte und ein unverwechselbares „Ich schau dir in die Augen, Kleines“ sagte.

Sie seufzte hingebungsvoll. Sie liebte „Casablanca einfach! Der beste Film aller Zeiten. Da konnten alle heutigen Liebesfilme einpacken.

Eine halbe Stunde später flimmerte der Abspann über den Bildschirm und zufrieden lehnte sie sich zurück auf der Couch.
Nicht mehr auf den Film konzentriert, schweifte ihr Blick zu Tony und Ziva, die gerade aufstanden. Während Tony in die Kühe ging, um neues Popcorn zu holen, eilte Ziva in die andere Richtung zum Bad. Hinter der Couch kreuzten sich ihre Wege und für einen Moment auch ihre Blicke.

„Uns bleibt immer noch Paris“, hauchte Tony so leise, dass selbst Abby es kaum verstand, als er Ziva passierte. Die Mossad-Agentin senkte den Blick und tat unbeteiligt, aber Abby sah das Lächeln auf ihren Zügen, als sie an ihr vorbeilief.

***

IV.
Seine Hand lag warm auf ihrem Magen und er fühlte wie er sich mit jedem Atemzug hob und senkte. Kleine Schweißperlen glitzerten auf ihrer Haut und begannen langsam zu trocken. Träge drehte er den Kopf zu ihr und schaute sie an. Ihr Haar fiel lose über das Kissen und ihre dunklen Augen blitzten amüsiert.

„Das war…“, begann er und stoppte, als Ziva ihm ihren Finger auf den Mund legte.

„… einmalig“, beendete sie seinen Satz. „Eine Ausnahme. Ein anderes Land, ein anderes Klima, der Charme von Paris, Liebe in der Luft…“ Sie lächelte matt. Er nickte und seine Hand glitt höher zu ihrer Wange.

In unausgesprochenem Einverständnis küsste er sie, fuhren seine Finger durch ihr weiches Haar. Als sie sich lösten, blieben sie beieinander liegen und ruhten schweigend in der Stille des anderen. Sie wussten, dass diese Nacht sich nicht wiederholen würde. Es war die richtige Zeit gewesen, der richtige Ort, um das zu Ende zu bringen, was seit Jahren zwischen ihnen lag und immer unausweichlicher geworden war.

„Hey“, sagte Tony und unterbrach ihr Schweigen. Ziva schaute ihn an und ein spitzbübisches Grinsen erschien auf seinen Zügen, als er den Liebesfilm aller Zeiten zitierte, der so gut zu ihrer Situation passte: „Uns bleibt immer noch Paris.“

***

V.
„Er hat gesagt, er hat das Bett gehabt wegen seines Rückens“, sagte McGee zu Abby.

Abby machte große Augen und lachte dann. „Ziva meinte, sie hätte das Bett gehabt“, erwiderte sie amüsiert.

Beide schauten einander vielsagend an.

„Ich wusste es!“, rief Tim vergnügt und hielt die Hand auf.

„Das heißt noch lange nicht, dass sie miteinander geschlafen haben“, antwortete Abby. „Deshalb hast du die Wette noch lange nicht gewonnen!“

„Ach?“, McGee zog die Augenbrauen hoch. „Was soll es denn sonst heißen? Sie haben doch keinen anderen Grund uns anzulügen.“ Er hob die Hände auf gleiche Höhe und begann eine Waage zu imitieren, in dem er die eine Hand hob und die andere zugleich absenkte.

„Bett, Sofa, Bett, Sofa, Bett, Sofa... Was glaubst du wohl, was da gelaufen ist?“

Abby seufzte. „Naja… Paris ist die Stadt der Liebe…“, begann sie zögernd.

McGee hielt erneut die Hand auf.

Grummelnd griff Abby in ihre Kitteltasche und holte 10 Dollar daraus hervor, die sie Tim in die Handfläche legte.

Dieser verließ grinsend das Labor und bog um die Ecke, als Tony ihm entgegen kam.

„Und?“, fragte er und sah McGee gespannt an. Dieser wedelte zufrieden mit dem Geldschein.

Tony lachte und wartete bis Tim 5 Dollar aus der Tasche gekramt und ihm seinen Anteil gegeben hatte.

Den Kragen seiner Jacke hochschlagend stellte er sich vor McGee und kommentierte seinen Gewinn mit: „Uns bleibt immer noch Paris.“

***

VI.
Tony schaute das Foto in seiner Schublade an. Es zeigte Ziva in Paris, unbefangen und entspannt. Mit einem glücklichen Griff, hatte er sie genau so eingefangen, wie er sich immer an sie erinnern wollte. Er dachte zurück an die Stadt der Liebe. An die Moped-Tour, die sie gemacht hatten, an den Mittag, den sie in einem winzigen Café verbracht hatten. All die kleinen, belebten Gassen und von Menschen wimmelnden Plätze. Paris hatte einen ganz eigenen Charme – und den hatte auch Ziva. Obwohl sie dienstlich in der Paris gewesen waren, hatte Tony ihren kurzen Aufenthalt dort genossen. Und er war sich sicher, dass es Ziva auch gefallen hatte.

„Tony“, schreckte ihn Gibbs aus seinen Gedanken. Mit einem Ruck schloss er die Schublade und stand auf.

„Ein toter Marine in der Carrell Street“, sagte ihr Teamchef und eilte zum Fahrstuhl. Tony schnappte seine Tasche und hetzte hinterher, als die ehemalige Mossad-Agentin ebenfalls hinter ihrem Schreibtisch hervortrat und neben ihm lief.

‚Uns bleibt immer noch Paris’, fiel ihm der berühmte Satz aus Casablanca ein. Unwillkürlich ging sein Blick zu Ziva. ‚Und manchmal war Paris auch in Washington.’




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