agadinmar und ich hatten einen EM-Afterglow veranstaltet, weil uns nach der EM danach war, noch ein bisschen mit den Jungs zu spielen. Das kam dabei heraus:)
Wer die anderen Stories lesen möchte, kann hier schauen:
http://agadinmar.livejournal.com/62036.html?view=369492#t369492
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Titel: "Enttäuschung"
Autor:
dunderklumpen
Fandom: Fußball (EM 2008)
Pairing: Ballack, Frings
Genre: Friendship
Rating: G
Word Count: 319 Wörter.
Prompt: Friendship
Disclaimer: Komplett erfunden und nichts davon mir.
Beta: Ungebetat. Alle Fehler ganz allein meine.
Enttäuschung
Das heiße Wasser prasselte ihm ins Gesicht und wusch allen Schweiß und alle Anstrengung von seinem Körper. Die Anderen waren schon lange fertig mit Duschen und er war allein in dem weiß gekachelten Raum, in dem der matte Dampf fremdartige Muster in die Luft zeichnete. Das Wasser tat gut und erst jetzt, während er so da stand und das Spiel immer wieder Revue passieren ließ, merkte er, wie müder er eigentlich war – müde ein Finale zu verlieren, müde immer der ewige Zweite zu sein. Es tat weh und es war ärgerlich, aber vor allem war es bitter – so bitter, dass er den Geschmack förmlich auf der Zunge schmecken konnte. Da half es auch nichts, dass er den Mund öffnete. Das Wasser spülte nichts hinfort. Immer noch die Augen geschlossen, hörte er, wie jemand die Duschen betrat. Es klang nicht nach nackten Füßen auf Fließen, so dass er die Augen öffnete und den Kapitän vor sich sah. Er war bereits angezogen und der Dampf legte sich feucht auf seine Schultern. Sein T-Shirt begann, an ihm zu kleben und ihre Augen bohrten sich ineinander. Für einen Moment sah Torsten all das in ihnen reflektiert, was auch er fühlte, bevor sein Freund den Duschknopf griff und ihn zudrehte. Das Wasser stoppte und er stand nass und tropfend vor ihm. Plötzlich war es kalt und ein Schauer lief ihm über den Rücken. Ballack reichte ihm ein Handtuch und er knotete es sich müde um die Hüften. Als er an ihm vorbei wollte, legte Michael eine Hand auf seine linke Schulter. Torsten spürte die Wärme und obwohl es nichts weiter war als eine simple Geste, fühlte er sich seltsam getröstet. Die schmalen Finger drückten ihn kurz aufmunternd und ließen dann von ihm ab. Als Ballack in der Tür zur Umkleide stand, drehte er sich noch einmal zu Torsten um und rang sich ein schwaches Lächeln ab. „Komm, beeil dich“, sagte er, „die Anderen warten.“
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Titel: "Belohnungen"
Autor:
dunderklumpen Fandom: Fußball (EM 2008)
Pairing: Lehmann/Lahm
Genre: Romanze
Rating: NC-17
Word Count: 1.266 Wörter.
Prompt: Lehmann!Bottom
Disclaimer: Komplett erfunden und nichts davon mir.
Beta: Ungebetat. Alle Fehler ganz allein meine.
„Belohnungen“
Immer noch trunken von ihrem Sieg stolperten sie ins Hotelzimmer.
„Das war das beste Tor deines Lebens!“ rief Jens lachend und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. „Ich hab gedacht, ich werd wahnsinnig dort hinten! Und was machst du? Marschierst vor und ballerst denen einen Ball in die Ecke, mit dem keiner gerechnet hat. Einfach so!“ Mit einem breiten Grinsen schlang er seine Arme um Philipps Hüften und hob ihn ein paar Zentimeter vom Boden, bevor er ihn bei den Armen packte und ein Stück von sich weg schob. „Das war unglaublich! Ich bin noch richtig fertig.“
Philipp lachte nun ebenfalls und trat einen Schritt zurück, so dass Lehmann ihn losließ. „Schade eigentlich“, sagte er und begann seine Kleider auszuziehen, „dass du so fertig bist. Ich dachte, so ein Tor“, und damit ließ er die letzten Hüllen fallen, „verdient eine Belohnung!“
Das Lächeln auf dem Gesicht des Torwarts wurde breiter. „Nun“, erwiderte er amüsiert, „ich würde sagen, dass das ganz von der Perspektive abhängt. Schließlich“, meinte er und trat so nahe an ihn heran, dass der weiche Stoff seiner Kleidung gegen Philipps Haut ruhte, „hattest du an dem 2 zu 2 auch deinen Anteil!“
Obwohl eigentlich kein Platz mehr war, kam Philipp noch näher und kroch förmlich in ihn hinein. „Ich würde sagen, dass ich das mit dem letzten Tor mehr als wett gemacht habe.“
Jens hatte plötzlich das Gefühl, dass es viel zu heiß und viel zu stickig im Raum war. Er spürte, wie sein Körper auf die ungewohnte Nähe seines Teamkollegens reagierte und ihn zu verraten drohte. Immer, wenn Phillip dicht bei ihm stand oder ihn nur flüchtig berührte, begann sein Körper ihn zu verraten. Es gab Tage, da bekam er schon einen Steifen, wenn er nur an ihn dachte und war froh, dass er als Torwart doch eher sein eigenes Ding durchziehen konnte. Gemeinsames Training mit ihm ging gerade noch; in der Dusche war er immer einer der Letzten, so dass er seine Ruhe hatte, aber jeden Tag mit ihm zusammen spielen zu müssen, wie es die anderen Abwehrspieler taten, hätte ihn mit Sicherheit schon längst um den Verstand gebracht!
Im Grunde war er stolz darauf, sich einigermaßen im Griff zu haben, aber heute Abend war davon nichts zu merken… Gott sei Dank nicht!
Mit einem Ungestüm, den man ihm kaum zugetraut hätte, schloss er die wenigen Zentimeter zwischen ihren Gesichtern und drückte seine Lippen auf Philipps. Seine Hände umschlangen dessen Hüften, strichen den schlanken, muskulösen Rücken hinab, während seine Zunge sich hungrig ins süße Dunkel des Anderen suchte. Der Kuss war hart, stürmisch und fordernd. Er signalisierte dem jungen Abwehspieler, dass er mehr wollte – und das schnell und hart.
Philipp kannte die Stimmung, in der sich der Torwart befand. Das restliche Adrenalin des Spieles peitschte noch durch ihre Venen und die Euphorie des Sieges tat ihr übriges. Auch ihn steckte es an, machte ihn heiß und geil. Mit einem Anflug von Humor nahm er wahr, wie sich Jens Schwanz gegen ihn drückte. Seine Finger suchten die harte Beule in dessen Hose und begannen, darüber hinweg zu streicheln. Ein ersticktes Stöhnen antwortet ihm und er wusste, dass es dem Torwart gefiel.
„Zieh dich aus!“, zischte er, als ihre Lippen voneinander abließen, um Luft zu holen. Vor Erwartung zitternde Finger zogen Stoff über angespannte Muskeln und schließlich standen beide nackt voreinander. Die Atmosphäre war noch immer gespannt und die Luft prickelte vor sexueller Energie.
Ein Glühen in Philipps Augen hielt Jens davon ab, den weiteren Schritt zu tun. Er kannte ihn zu gut und wusste genau, was folgen würde. Philipp war nicht oft in dieser Stimmung, aber wenn er es war, dann galt es, sie auszunutzen. Immer noch sahen sie sich an und erneut erschien ein Grinsen auf den Zügen des Abwehrspielers.
Seine Hände waren plötzlich überall auf Lehmanns Körper, strichen über Muskeln und Sehnen, die harte Brust und die weiche Hüfte. Der Jüngere drängte ihn zum Bett und mit einem leichten Schups fiel Jens in die Laken. Er zog sich mit den Armen nach hinten, bis er in der Mitte des Betts lag – nackt, verschwitzt und hart lud er ihn ein und lockte ihn, wie die Sirenen in der griechischen Legende, ins Verderben. Es war ein Bild für die Götter, so dass Philipp sich aufreizend langsam zwischen Jens Beine sinken ließ. Seine Hände fuhren die Innenseite der Oberschenkel entlang, liebkosten die weiche Haut, die dort besonders empfindlich war. Kaum hörbar sog Jens die Luft ein und beobachtete, wie die schmalen Hände seine Beine weiter auseinander drückten und er verletzlich und ungeschützt da lag, Philipp direkt vor sich. Dieser schien seine eigenen Ideen zu haben, denn eine warme Zunge leckte plötzlich über seine Penisspitze. Jens stöhnte auf. Obwohl sein Geliebter ihn bisher kaum angefasst hatte, spürte er bereits, dass er nicht mehr lange brauchen würde. Jens fand es unheimlich erotisch, ihn so zu sehen und er hätte sofort kommen können, hier und jetzt! Philipp schien dies zu wissen, denn er ließ von seinem Schwanz ab und fuhr mit der Hand an seine Hüfte.
„Dreh dich um“, sagte er und es klang eher wie ein Befehl als wie eine Bitte. Diesen Ton in Philipps Stimme zu hören machte ihn nur noch härter und es damit nicht gerade einfacher sich umzudrehen. Er war schmerzlich hart und so geil, dass er das Gefühl hatte, jede Minute zu explodieren. Erwartungsvoll und zugleich einen Hauch verärgert erhob er sich auf alle Viere und kniete mit dem Rücken zum ihm auf dem Bett. Er wusste nicht, was kommen würde, doch er hoffte, dass es schnell ging. Noch immer mit sich selbst beschäftigt entfuhr ihm ein überraschter Ausruf, als sich plötzlich eine alt vertraute Zunge dort wiederfand, wo er nicht mit ihr gerechnet hatte. Sie leckte seinen After entlang und hatte keine Mühe durch die Muskeln hindurch tiefer zu dringen. Er war entspannt und offen und Philipp merkte sofort, dass es nicht viel Aufhebens brauchte, ihn vorzubereiten.
Immer noch suchte sich seine Zunge ins Innere seines Partners, hinterließ ihre feuchten Spuren. Der Torwart stöhnte mittlerweile unaufhörlich und Philipp hörte ganz genau, dass es ihm gefiel. Grinsend ließ er von ihm ab und stülpte sich ein Kondom über. Das Gleitgel lag neben ihm und als er es auftrug zuckte sein Schwanz in Erwartung des Kommenden.
Heute war nicht die Zeit für langsam und zärtlich. Beide wollten etwas anderes und so drang er in ihn und traf auf keinerlei Widerstand, als ein kehliges Stöhnen die Luft zerschnitt. Was folgte, war harter, rauer Sex, wie man es dem „lieben Philipp Lahm“ kaum zutraute. Immer wieder rammte er in ihn, traf Haut schnalzend auf Haut, und trieb sein schneller Rhythmus sie immer weiter voran. Jens hatte sich aufgerichtet und lehnte sich mit dem Rücken gegen Philipp. Dessen Hände hielten ihn, während er immer noch in ihn drang. Beide Männer waren an der Grenze angelangt und balancierten am Abgrund entlang, darauf bedacht nicht abzustürzen. Jens spürte, wie Philipp den Winkel änderte und endlich den Punkt fand, auf den er so lange gewartet hatte. Immer und immer wieder traf er ihn bis Feuer heiß durch seinen Unterleib schoss und sich im ganzen Körper ausbreitete. Für wenige Augenblicke war alles dunkel, bevor die Welt um ihn herum erneut in Fokus rückte und die Konturen scharf wurden. Als er wieder anfing klar zu denken, hörte er mehr, als dass er spürte, wie Philipp ebenfalls kam, den stetigen Rhythmus immer noch ausführend, in ihn drängend.
‚Gott, es ist so sexy, wenn er die Initiative ergreift’, dachte Jens noch während er Philipp tief in sich spürte und sich fragte, wer von beiden denn eigentlich nun die Belohnung bekommen hatte.
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Titel: "Spiegelbilder"
Autor:
dunderklumpen
Fandom: Fußball (EM 2008)
Pairing: Lehmann/Metzelder
Genre: Romanze
Rating: NC-17
Word Count: 606 Wörter.
Prompt: Rasierklingen
Disclaimer: Komplett erfunden und nichts davon mir.
„Spiegelbilder“
Als er sich im Spiegel betrachtete, wusste er nicht, ob er diesen Bart liebte oder verfluchte. Einerseits hatte er ihm Glück gebracht, denn sie waren damals bei der WM Dritte und jetzt sogar Zweite geworden. Damit hatte keiner von ihnen im Vorfeld auch nur gerechnet. Andererseits waren sie auch beide Male dramatisch gescheitert, hatten immer so kurz davor gestanden, den Pokal in den Händen zu halten, nur um dann doch noch die Anderen jubeln zu sehen. Er musterte sich erneut im Spiegel, aus dem ihm ein fremdes Gesicht entgegen blickte. Er trug normalerweise nie Bart, zumindest nicht so dicht. Seine Teamkameraden hatten sich über ihn lustig gemacht, aber gerade die mussten was sagen. Sollten sie erst einmal selbst ihre roten Socken, schwarzen Schlüpfer und heimlich versteckten Glücksbringer entsorgen, bevor sie über seinen Bart lästerten. Und außerdem schien er den Frauen zu gefallen. Es verleihe ihm etwas „männlich Animalisches“ hatten die Spielerfrauen lächelnd festgestellt. Ihm konnte es nur recht sein.
Er seufzte und tauchte die Sicherheitsklinge ins Wasser, bevor er ansetzte und begann, die letzten Wochen verschwinden zu lassen. Nicht nur der Bart landete im Ausguss, auch das erfolgreiche Spiel gegen Polen, die enttäuschende Niederlage gegen Kroatien und das mittelmäßige Match gegen Österreich. Langsam segelten die Haare in das Waschbecken und begruben den sensationellen Sieg über Portugal, nachdem sie alle so euphorisch gewesen waren, das knappe, aber dennoch gewonnene Spiel gegen die Türkei und schließlich das einfach nur dumm verlorene Finale. Wieder tauchte er die Klinge ins Wasser und versuchte die Enttäuschung herunterzuschlucken, die ihm im Hals saß. Er räusperte sich und schaute in den Spiegel, nur um ihn zu sehen. Er hatte den Rücken zu ihm gedreht und war auf dem Weg unter die Dusche. Atemlos und insgeheim dankbar für die Ablenkung beobachtete er, wie das Wasser nass über seine Muskeln perlte und er, ahnungslos von den Augen, die ihn verfolgten, begann, sich einzuseifen. Während der Rasierer über seine Wange fuhr, konnte er nicht umhin, sich zu fragen, wie es sich anfühlen würde, wenn er ihn hielte…
… wenn er ein Messer in der Hand hielte, dessen kühle Klinge sich gegen seine Haut drückte. Er sah es vor sich und fühlte den kalten Stahl unter seinem Kinn, das Messer, das über den ungewohnten Bart fuhr und ihn abschnitt. Warme Finger berührten seine Stirn und zwangen ihn mit leichtem Druck seinen Kopf zu drehen. Damit begab er sich in seine Hand, war davon abhängig, dass er wusste, was er tat, als das scharfe Messer über die Halsschlagader fuhr und dumpf kratzte. Er schloss die Augen und hörte seinen eigenen Atem, der schwer und stoßweise kam. Zu wissen, dass er ihm ausgeliefert war, machte ihn an und er fühlte, wie er hart wurde. Immer noch spürte er den Kontrast von warmer Haut und kaltem Stahl und das Blut rauschte in seinen Ohren, stieg ihm zu Kopf und machte ihn schwindelig. In diesem Moment konnte er sich keinen schöneren Tod vorstellen, als durch die Finger seines Geliebten und die Gänsehaut, die ihn bei dieser Vorstellung erfasste, ließ ihn erzittern. Das Messer hielt inne, ruhte einen Moment an seiner Wange, bevor es seine Arbeit wieder aufnahm und ihn bar und ungeschützt hinterließ.
Als er die Augen öffnete, sah ihm aufs Neue ein Fremder aus dem Spiegel entgegen. Jemand, den er die letzten Wochen nicht wirklich vermisst hatte und der doch zu ihm gehörte, wie die Luft zum Atmen.
Mit einem lauten Schnalzen traf ihn die nasse Handtuchspitze am Rücken und ließ einen roten Striemen zurück. Entrüstet fuhr er herum und sah ihn lachend in die Umkleidekabine verschwinden. Er schmunzelte und wischte die letzten Schaumreste vom Gesicht, bevor er ihm folgte.
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Titel: "Fünf öffentliche Gesten und eine private"
Autor:
dunderklumpen
Fandom: Fußball (EM 2008)
Pairing: Löw/Flick
Genre: Romanze
Rating: R
Word Count: 714 Wörter.
Prompt: Jubel/Trauer
Disclaimer: Komplett erfunden und nichts davon mir.
Beta: Ungebetat. Alle Fehler ganz allein meine.
„Fünf öffentliche Gesten und eine private“
1. „Daumen hoch“
Unruhig lief er über den Rasen. Eine Aura der Nervosität umgab ihn, strahlte von ihm ab und zog jeden in seiner Umgab unweigerlich mit hinein. Die Spieler rannten über den Platz, kickten Bälle und warfen dem Trainer immer wieder Blicke zu. Ansonsten mieden sie es, ihn in dieser Stimmung anzusprechen oder auch nur in seine Nähe zu kommen. Überhaupt war er nicht der Einzige, der sich Gedanken machte. Ballack war wichtig für die Mannschaft! Sein ständiges Gebrüll gehörte dazu, machte ihnen Mut, begleitetet sie beim übers Spielfeld laufen und war vor allem eins: Ein großer psychologischer Faktor. Wenn er bei dem wichtigsten Spiel im Turnier heute Abend wegen seiner Wade nicht teilnehmen konnte, dann wäre das eine Katastrophe.
Immer noch lief er Furchen in den Rasen und schaute zur weißen Tür, hinter der die Ärzte einen letzten Belastungstest machten. Als er zum gefühlten hundertsten Mal hinsah, bemerkte er, wie sich die Tür öffnete und Jogi hinaustrat. Seine Silhouette zeichnete sich dunkel gegen die Sonne ab und langsam streckte er die Hand aus. Wie in Zeitlupe beobachtete er, wie sich die Finger zu Faust ballten und der Daumen sich hob. Mit einem Lächeln gab ihm Jogi zu verstehen, dass alles in Ordnung war. Erleichtert atmete Flick aus und merkte, wie alle Spannung seinen Körper verließ. Gott sei Dank!
2. „Siege“
Da war sie – die ausgestreckte Faust, die Hansi in die Luft stieß. Sein Blick ging zur verglasten Kabine, doch er konnte nichts erkennen. Es war einfach zu weit weg. Trotzdem wusste er, dass Jogi dort oben saß und sich ebenso über das Tor freute wie er. Dafür hatten sie lange gearbeitet, hatten wochenlang Trainingspläne erstellt, Videoauswertungen gemacht, Taktiken gewälzt. Es war der Lohn ihrer Mühen und verdient! Die Suspendierung vom Spiel war lächerlich gewesen und Genugtuung gepaart mit dem omnipräsenten Adrenalin des Turniers ließen das Blut in seinen Ohren rauschen. Noch einmal zuckte die Faust durch die Luft: Sie waren die Sieger!
3. „Teamgeist“
Einigkeit und Recht und Freiheit für das deutsche Vaterland…
Ein Chor unzähliger Stimmen hallte durch das Stadion. Sie hatten die Arme gegenseitig auf ihre Schultern gelegt und miteinander verschränkt, so dass sie eine Wand bildeten, eine undurchdringliche Mauer für ihre Gegner. Brüderlichkeit, Teamgeist, Loyalität, Gemeinschaft – all das zeichnete diese Mannschaft aus und unterschied sie von den anderen. Sie waren nicht die technisch Stärksten, aber sie standen zusammen.
Brüderlich mit Herz und Hand stellten sie sich jedem Spiel mit Energie und Siegeswillen, um zu gewinnen.
4. „Freundschaft“
Es war ein liebevoller Klaps wie er ihn auch den Jungs gab. Nichts Besonderes und doch ein Zeichen dafür, wie vertraut sie mittlerweile miteinander waren. Er hatte Hansi geholt, weil er wusste, dass es mit ihnen klappen würde und mit einem gewissen Stolz zugesehen, wie er sich als Trainer entwickelte. Er war seine rechte Hand und wusste meist schon vorher, was er wollte. Sie verband etwas, was schwer zu beschreiben war. Man konnte es tiefe Freundschaft nennen, aber für ihn war es mehr als das. Seine Frau bezeichnete sie scherzhaft oft als „altes Ehepaar“, weil sie sich genauso benahmen Es war blindes Vertrauen zwischen ihnen – und ein Klaps, der mehr sagte, als 1.000 Worte es je gekonnt hätten.
5. „Umarmungen“
Wie aus dem Nichts spürte er starke Arme, die sich um seine Hüften legten. Kaum hatte er ihn umfasst, hob er ihn von den Füßen und zog ihn an sich. Er fühlte die warme Brust gegen seinen Rücken und das Lachen in seinem Ohr. Unbändige Freude durchflutete ihn und er war nicht mehr so sicher, ob dies nur am Spiel lag.
6. „Küsse“
Seine Frau akzeptierte, was er tat. Sie wusste, dass Fußball etwas war, was zu ihm gehörte wie die Luft zum Atmen. Und obwohl es sie traurig stimmte, akzeptierte sie auch, dass ein Teil seines Herzen immer davon belegt sein würde. Er liebte seine Familie und ihnen gehörten 80 Prozent, aber mehr ging nicht. Fußball war sein Leben und das konnte nur wirklich jemand verstehen, dem es genauso ging. Müde rückte er näher und fühlte den warmen Körper neben sich auf dem Laken. Er beugte sich hinüber und weiche Lippen geisterten über Hansis Wange. Dieser lächelte, als er die Augen öffnete und Jogi auf sich zog, um aus dem keuchen Hauch einen richtigen Kuss zu machen. Dies hier gehörte nur ihnen und dagegen konnte keiner etwas tun.