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Titel: "Heimlich"
Fandom: McLeod's Daughters
Genre: Romanze, AU
Personen: Kate/Dave
Rating: NC-17
Zusammenfassung: Was wäre gewesen, wenn nicht Jodie, sondern Dave herausgefunden hätte, dass Kate nach Adelaide zur Krebsuntersuchung gefahren ist?
Warnung: SPOILER FÜR SEASON 6, insbesondere die Folge "What lies beneath". Eigentlich bin ich ein klassischer Oneshot-Schreiber und kein Freund von WIPs, aber hier versuch ich mich trotzdem mal dran, in der Hoffnung, das es klappt. Ich denke, die Geschichte wird sowieso nicht all zu lang. Da ich noch nicht weiß, was mich von Kate und Dave erwartet, hab ich das Rating auf NC-17 gesetzt, obwohl es noch nicht nötig ist.
Beta: Keine Beta-Leser. Alle Fehler sind meine eigene Schuld.
Disclaimer: MLD ist das Eigentum von Channel 9. Ich spiele nur damit.
Heimlich - Kapitel 1 und 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Das Wasser der Dusche war angenehm kühl. Es prasselte auf ihre Schultern hernieder und gab ihr die Gelegenheit nachzudenken.
Was war das eben? Warum hatte sie Dave nur geküsst? Wie konnte sie so dumm sein? Aber er war so nah gewesen, sein Gesicht direkt vor ihr. Sie hatte eigentlich gar nicht an mehr gedacht, es sollte nur ein harmloses „Dankeschön“ sein dafür, dass er da war und sie festhielt. Und überhaupt… es war Dave gewesen, der sie richtig geküsst hatte, oder? Warum? Er hatte noch nie Interesse an ihr gezeigt. Es waren immer andere Frauen, Reagan, Tess… nur nicht sie. Wieso sollte sich das jetzt plötzlich ändern? Oder hatte er nur Mitleid mit ihr? Ihr Magen zog sich zusammen bei diesem Gedanken und sie hatte das Gefühl, dass ihr schlecht wurde. Ein Mitleidskuss, nichts weiter!
Plötzliche Enttäuschung überkam sie. Obwohl sie nicht sicher war, ob diese ganze Geschichte überhaupt etwas bedeutete, konnte sie nicht umhin, ganz tief in ihrem Innern zu hoffen, dass es trotzdem mehr war. Dafür liebte sie Dave einfach schon viel zu lange. Und doch – alles lief auf Mitleid hinaus: ‚Arme Kate, die so nervös ist vor ihrer Untersuchung. Sie gehört abgelenkt.’
Verdammt! Ärgerlich über sich selbst stellte sie das Wasser aus und begann sich abzutrocknen. Zumindest, dachte sie bitter, hatte es für kurze Zeit geklappt. Für einen Moment hatte sie tatsächlich vergessen, dass sie diesen Termin hatte. Doch jetzt krachte die Realität über ihr zusammen und erneut schlich sich das nagende Gefühl der Angst in ihre Brust. Egal… sie musste sich auf anderes konzentrieren. Und so sehr sie auch sauer auf Dave sein wollte, gerade jetzt war sie einfach froh, dass jemand da war, um mit ihr zum Arzt zu gehen. Alles andere würde sich später klären.
Mit diesen Gedanken zog sie sich an, trat aus der Tür und ignorierte die kleine wunde Stelle, in ihrem Innern, die ihr immer wieder zuraunte, dass der Kuss ihm nichts bedeutet hatte.
****
Dave war ebenfalls angezogen und hatte das Bett gemacht. Als sie aus dem Bad kam stand er ein wenig unsicher im Zimmer. Wie konnte er Kate erklären, wie das passiert war, wenn er selbst nicht einmal wusste, wieso. Er hatte wirklich an nichts Böses gedacht und dann waren da plötzlich ihre Lippen gewesen, so weich und einladend. Er hatte sie angeschaut und ihre Augen zogen ihn förmlich in seinen Bann. Sie schienen plötzlich so tief und so voll Gefühl. Er wusste nicht, was ihn veranlasste, sie zu küssen. Er wusste nur, dass es ihm gefallen hatte. Und das verwirrte ihn ziemlich. Kate war immer eine gute Freundin für ihn, fast schon eine Schwester. Er hatte nie an sie als Frau gedacht. Also nicht so, wie zum Beispiel an Tess. Dass es sich so gut angefühlt hatte als sie sich küssten, war überraschend und verwirrend und er wusste nicht, was er davon halten sollte. Er seufzte. Jetzt zählten erst einmal andere Dinge. Kates Termin war in einer Stunde.
Sie packte gerade ihre Sachen weg als Dave sich räusperte. Sie schaute auf.
„Kate?“, seine Stimme klang unsicher und das veranlasste sie, ihn genauer zu mustern. Er räusperte sich nochmals und fuhr dann fester fort, „Was da eben passiert ist. Ich… es tut mir leid. Ich weiß wirklich nicht, was da in mich gefahren ist.“
Sie nickte. „Schon gut. Du warst schließlich nicht allein.“ Mit diesen Worten machte sie es ihm leicht. Er wollte sie offenbar nicht verletzen und das war eine nette Geste.
„Alles gut?“, fragte er hoffnungsvoll und ihr blieb nichts anderes übrig als zu grinsen als sie ihn sah. So musste er als kleiner Junge ausgeschaut haben, wenn er etwas ausgefressen hatte. Sie lächelte ihn an und nickte. Dave atmete aus. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er unbewusst die Luft angehalten hatte als er auf ihre Antwort wartete. Kate war eine zu gute Freundin, um das alles durch einen dummen Kuss zu gefährden. Insbesondere jetzt und in dieser Situation.
„Lass uns frühstücken und dann aufbrechen“, schlug er vor und wechselte das Thema. Dabei nahm er ihre Hand und zog sie Richtung Tür. „Auf geht’s, Manfredi. Wir wollen doch nicht, dass das Müsli alle ist, wenn wir runterkommen.“
Sein Ton war spielerisch und kameradschaftlich, genau das was sie von ihm kannte und jetzt brauchte. Erleichtert ließ sie sich zur Tür schleifen und erwiderte lachend. „Ich hatte sowieso Lust auf Toast.“ Damit verließen sie das Hotelzimmer Richtung Frühstücksraum.
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Das Essen war gut, aber es änderte nichts daran, dass sie kaum einen Bissen herunter bekam. Dave beobachtete, wie sie an dem Toast herumkaute und ihre Gedanken meilenweit weg zu sein schienen. Er tat sein bestes, sie abzulenken, aber es half nur wenig. Er konnte verstehen, dass sie nervös war und als sie schließlich die Praxis betraten, lag die Aura angespannter Aufgeregtheit erneut um Kate. Unruhig knetete sie ihre Hände oder wippte mit dem Fuß, während sie neben ihm saß und darauf wartete aufgerufen zu werden. Als sie erneut mit den Beinen wackelte legte er seine Hand auf ihr Knie. „Ganz ruhig, Kate. Du wirst sehen, es ist nichts.“ Als er es sagte, grimassierte sie gequält und setzte gerade zu einer Antwort an als die Sprechstundenhilfe ihren Namen rief. Er tätschelte freundlich ihren Oberschenkel und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln, bevor sie im Untersuchungsraum verschwand. Als sie nicht mehr zu sehen war fiel sein Blick auf die Uhr an der Wand: 8.15 Uhr. Er lehnte sich zurück und nahm wahllos eine Zeitschrift zur Hand, in der er lustlos blätterte. Jetzt war es an ihm, sich Sorgen zu machen.
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Sie kam aus dem Zimmer und er stand auf. Sie lächelte und verkündete, dass es ihr gut ginge. Ihm fiel ein Stein vom Herzen und er zog sie in einer kurzen Umarmung an sich.
„Siehst du Kate, was hab ich gesagt? Alles in Ordnung!“, flüstert er in ihr Ohr.
Sie lächelte erneut, aber es erreichte nicht ihre Augen. Dave fiel das nicht auf, er freute sich einfach, dass die Untersuchung so positiv ausgefallen war.
„Das muss gefeiert werden.“, rief er und lief aus der Praxis. „Komm schon, Manfredi, heute Abend gehen wir aus!“
Damit verließ er hastig die Räumlichkeiten, in denen er sich unwohl fühlte, seitdem er sie betreten hatte. Kate folgte ihm zögerlich und schaute noch einmal durch die Tür zurück. Wenn er wüsste, was sie wusste…“, dachte sie resigniert und trat hinaus in blendend hellen Sonnenschein.
Weiter zu Kapitel 5