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Autor: Dunderklumpen
Titel: "Verpasste Chancen"
Fandom: NCIS
Genre: Friendship, Romanze
Pairing: Tony und Ziva Friendship und ein Hauch von Tiva.
Rating: NC-16
Word Count: 815 Wörter
Zusammenfassung: Was Tony beim Abschied von Ziva durch den Kopf geht.
"Er trat einen Schritt näher und sie umarmten sich stumm. Für den Bruchteil einer Sekunde ließ sie es zu und schmolz in ihn."
Warnung: LEICHTE SPOILER FÜR SEASON 4! Genauer für die Folgen 71 "Schalom" und 86 "Dead Man Walking".
Beta: Leider keine Beta-Leser, alle Fehler sind ganz allein meine.
Disclaimer: NCIS ist das Eigentum von Donald P. Bellisario und CBS.

"Verpasste Chancen"

Sie waren kein Paar, sind es niemals gewesen.

Viel sagende Blicke, kleine Gesten und doppeldeutige Bemerkungen – ja, aber niemals mehr.

Er schaute zu der dunkelhaarigen Israelin, die mit McGee sprach. Sie spürte seine Augen auf sich und lächelte ihn an. Das war es. Das war das Lächeln, mit dem sie einen ganzen Raum erhellen konnte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Es geschah nicht oft, aber wenn, dann gehörte es meist ihm. Er schmunzelte als er sich zurückerinnerte. Sie hatten viel Spaß zusammen gehabt. Nach dem Tod von Kate hätte er nicht geglaubt, dass es so einfach sein würde, die Lücke zu füllen. Doch Ziva war plötzlich da gewesen mit ihrem grimmigen Ausdruck, ihrer Mossad-Vergangenheit und ihren ständig falschen Redewendungen. Sie ließ ihn nicht mit allem davon kommen und war da, wenn er sie brauchte.

Zu Anfang hatte er sie nicht als Frau gesehen. Erst Recht nicht, nachdem sie ihn das erste Mal zu Boden geschmissen hatte. Erst beim „Roy“-Fall wurde ihm klar, dass auch sie Gefühle hatte. Er war sich damals so dumm vorgekommen. Wie hatte er übersehen können, dass unter all dem stahlharten Äußeren eine Frau steckte? Sie war ein wunderbarer Mensch und ihre Freundschaft hatte sein Leben bereichert. Dass sie nun ging war überraschend und nicht gewollt. Doch wen der Mossad einmal in seinen Fingern hatte, konnte nicht so leicht fliehen. Erst Recht nicht, wenn der Chef des Geheimdienstes der eigene Vater war.

Ziva klopfte McGee noch einmal auf die Schulter und wandte sich Tony zu. Er trat einen Schritt näher und sie umarmten sich stumm. Für den Bruchteil einer Sekunde ließ sie es zu und schmolz in ihn. Er drückte sie fester an sich und roch den frischen Duft ihres Haares. Dieser war ihm früher schon aufgefallen.

Mit Wucht traf ihn die Erinnerung an den ersten Abend, den sie an seine Tür geklopft hatte. Es war nachdem Gibbs nach Mexiko abgehauen war. Er hatte versucht, das Team zusammenzuhalten und einen Filmeabend veranstaltet. Ziva war nicht gekommen, doch Abby, McGee und Palmer schon. Selbst Ducky hatte sich überreden lassen und mit ihnen James Bond gesehen, den richtigen mit Roger Moore. Es war lustig, auch wenn Ziva in der Runde fehlte. Nachdem alle gegangen waren, räumte er die Popcornschüsseln in die Küche und die leeren Dosen in den Mülleimer. Es war still in seiner Wohnung und nur die Stehlampe spendete gedämpftes Licht.

Das erste Klopfen hörte er kaum, doch trat überrascht aus der Küche. Als es das zweite Mal klopfte, ging er zur Tür und sah durch den Spion. Es war Ziva. Er öffnete die Tür und ließ sie herein. Sie sagte nichts, sondern ging an ihm vorbei. Ihr Haar fiel offen über ihre Schultern und umrahmte schwer und glänzend ihr Gesicht. Als sie ihn  passierte roch er zum ersten Mal den Duft, den er später nur mit ihr in Verbindung brachte. Er war frisch und leicht. Wie ein Hauch von Sommergras an einem Frühjahrsmorgen. Er mochte ihn.

Sie ließ sich auf seine Couch fallen und sah ihn an, während er die Tür schloss und sich neben sie setzte.

An diesem Abend war es fast passiert.

Sie hatten miteinander gesprochen, hatten darüber geredet, was geschehen war. Er wollte es nicht, aber wusste, dass sie jemanden zum Zuhören brauchte. Und er war da, geduldig und freundlich.

Als sie sich küssten fühlte es sich seltsam an, aber auch irgendwie richtig. Er hatte sich lang schon gefragt, wie es sein würde. Und jetzt wusste er es. Sie gingen einen Schritt weiter. Hände fuhren über warme Haut und weiche Oberfläche. Ihre Zungen duellierten sich in einem Crescendo aus Lust. Doch er konnte es nicht. Er konnte nicht ausnutzen, dass sie im Moment so schwach und verletzlich war. Er löste sich von ihr. Sie schaute ihn erstaunt an und nickte dann. Sie wusste, dass er Recht hatte. Es war keine gute Idee, miteinander zu schlafen. – So ließen sie es.

Er legte den Arm um ihre Schultern und sie saßen nebeneinander auf dem Sofa. Sie spürte seine Nähe. Es war vertraut und tröstlich, kein sexuelles Verlangen, sondern einfach ein Ort, an dem sie loslassen konnte. Dafür war sie dankbar.

Er fühlte, wie sie sich von ihm löste und hielt sie einen Moment länger fest. Sein Mund war an ihrem Ohr:

„Du wirst mir fehlen“, flüsterte er.

Die Worte waren nur für sie bestimmt und sie allein war es, die sie hörte. Sie ließen los und erneut trafen sich ihre Blicke. Sie lächelte ihn an und ihre Augen sagten dass, was ihre Lippen nicht konnten.

‚Du wirst mir auch fehlen, Tony.’

Als sie am Ausgang stand drehte sie sich noch einmal um und ließ ihren Blick über den Ort streifen, der für die letzten Jahre ihr Zuhause gewesen war. Dann ging sie.

Tony setzte sich an seinen Schreibtisch. Ihr Duft hing noch immer in der Luft und unbewusst atmete er tief ein.

Das Leben war voller verpasster Chancen.

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