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Autor: Dunderklumpen
Titel: "Vergessen und Erinnern"
Fandom: Star Trek Voyager
Genre: Romanze
Pairing: Ayala/Kim
Rating: NC-17
Word Count: 4.183 Wörter
Zusammenfassung: Jeder Mensch wacht am Morgen auf, aber was, wenn neben einem ein nackter Mann liegt und man sich an rein gar nichts erinnert?
Beta: Tausend Dank an
aniram_01 , die sich durch meine Kommata und Ausrufezeichen gequält und mir die Verbesserungsarbeiten einfach gemacht hat.
Disclaimer: Voyager ist das Eigentum von Paramount.
Titel: "Vergessen und Erinnern"
Fandom: Star Trek Voyager
Genre: Romanze
Pairing: Ayala/Kim
Rating: NC-17
Word Count: 4.183 Wörter
Zusammenfassung: Jeder Mensch wacht am Morgen auf, aber was, wenn neben einem ein nackter Mann liegt und man sich an rein gar nichts erinnert?
"Bis zum Äußersten angespannt und nur mit seiner Unterhose bekleidet schlich er um das Bett herum und betrachtete den ausgestreckten Körper auf dem Laken, doch er konnte das Gesicht nicht erkennen. Sanft fasst er den Fremden an der Schulter. Dieser reagierte auf die Berührung und drehte sich zu ihm um. Die geschlossenen Augen und tiefen Atemzüge verrieten Harry, dass er immer noch schlief. Und das war auch besser so, denn vor ihm lag kein Geringerer als der Sicherheitsoffizier der USS Voyager – Gregory Ayala."
Anmerkungen: Klassische Alkohol-Klischee-Story, aber das Schreiben hat Spaß gemacht! Beta: Tausend Dank an
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Disclaimer: Voyager ist das Eigentum von Paramount.
„Vergessen und Erinnern“
Er wusste nicht, was ihn geweckt hatte, aber als er die Augen aufschlug, spürte er sofort, dass etwas anders war. Einige Sekunden lag er da und stierte in die Dunkelheit.
„Computer, Licht, 70 Prozent.“
Helligkeit flutete das Quartier und schlagartig wurde ihm die Situation bewusst. Neben ihm lag jemand! Leise glitt er aus dem Bett. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als seine nackten Füße den Boden berührten. ‚Nur nicht wecken!’, hämmerte es in seinem Hirn.
Bis zum Äußersten angespannt und nur mit seiner Unterhose bekleidet schlich er um das Bett herum und betrachtete den ausgestreckten Körper auf dem Laken, doch er konnte das Gesicht nicht erkennen. Sanft fasst er den Fremden an der Schulter. Dieser reagierte auf die Berührung und drehte sich zu ihm um. Die geschlossenen Augen und tiefen Atemzüge verrieten Harry, dass er immer noch schlief. Und das war auch besser so, denn vor ihm lag kein Geringerer als der Sicherheitsoffizier der USS Voyager – Gregory Ayala.
********************
Von dem Anblick überrascht stand er eine Weile da und betrachtete ihn. Die Decke um die Hüften gewickelt lag er mit nacktem Oberkörper da. Und er war verdammt sexy! Kaum hatte er dies gedacht, rief sich Harry wieder zur Ordnung. Was sollte er jetzt tun? Einfach verschwinden ging nicht. Es war sein Quartier! Aber vielleicht...
Immer noch darauf bedacht, keinen Lärm zu machen, hob er die Uniform auf, die achtlos am Fuße des Bettes lag und schlich ins Bad. Wenn er sich dieser Situation schon stellen musste, dann zumindest angezogen. Eine Viertelstunde später verließ er frisch geduscht das Bad. Seine Hoffnung, dass Ayala immer noch schlief, wurde jedoch zunichte gemacht. Sein Blick traf den Gregorys.
„Hey Harry“, sagte Ayala und lächelte schlaftrunken.
„Hey“, antwortete dieser, unsicher, wie er das Gespräch beginnen sollte.
„Hmmm“, Ayala räkelte sich und streckte die Arme aus. Ein deutlich hörbares Knacken war die Folge. „Ich hab geschlafen wie ein Baby!“
„Mhmh.“
Gregory betrachtete Harry eingehender, da dieser immer noch an der Badezimmertür stand und so aussah, als würde er sich unwohl fühlen.
„Harry?“ Ayala stand auf und ging zu dem jungen Ensign hinüber. Dieser bemühte sich, den Sicherheitsoffizier der Voyager nicht zu auffällig zu mustern, denn Gregory Ayala war nackt. Das schien diesem jedoch überhaupt nichts auszumachen. Sanft legte er seine Hand auf Kims Schulter. Dieser sah ihm in die Augen und war einen Moment versucht, einfach alles um sich herum zu vergessen.
„Ayala... Greg“, er atmete tief ein und pustete die Luft hörbar durch den Mund nach draußen, „ich weiß, das mag jetzt vielleicht seltsam für dich klingen, aber ich erinnere mich an rein gar nichts!“
Ayala schaute ihn verwirrt an, doch dann lächelte er amüsiert. „Na klar!“ Er trat einen Schritt näher und wollte Harry küssen, doch dieser wich zurück.
„Das ist kein Scherz! Ich habe keine Ahnung, was letzte Nacht passiert ist! Das letzte, an das ich mich erinnere ist, dass Commander Chakotay uns zur Feier des Tages zu eryxischem Schnaps eingeladen hat. Und dann wache ich heute Morgen in meinem Quartier auf und du liegst neben mir im Bett. Und... ich weiß auch nicht.“
Frustriert schnaubend ging er zu seinem Bett. Er hob Gregs Uniform auf, die ebenso achtlos am Fußende des Bettes gelegen hatte wie seine und hielt sie dem Offizier mit ausgestrecktem Arm entgegen. Dabei wandte er ihm den Rücken zu.
„Ich schlage vor, du ziehst dich an und wir reden.“ Noch immer von Ayala abgewandt spürte er, wie der Ältere ihm die Uniform aus der Hand nahm und hörte ihn damit im Bad verschwinden.
„Eine frische Zahnbürste ist in der ersten Schublade, ebenso Handtücher“, sagte Harry und hörte, wie Ayala zustimmend grunzte, bevor die Tür sich hinter ihm schloss.
***********************
Greg spürte nichts davon, als die Schalldusche über seine Haut tastete. Das einzige, woran er denken konnte, waren Harry Kim und die vertrackte Situation, in der er sich befand. Konnte das wirklich sein? Konnte es sein, dass der junge Ensign tatsächlich nichts mehr von ihrer gemeinsamen Nacht wusste?
Nun gut, Harry war nicht gerade nüchtern gewesen gestern Abend, aber das war er auch nicht. Aber dermaßen betrunken, dass er diesen absoluten Blackout erklären würde, waren sie noch nicht mal beide zusammen gewesen. Er seufzte, bevor er sich anzog und die Zahnbürste raussuchte.
Es würde nicht angenehm werden Harry zu erzählen, was genau letzte Nacht passiert war.
***********************
Als die Tür sich öffnete, roch Ayala frischen Kaffee. Harry Kim saß am Tisch und wies einladend auf den freien Stuhl ihm gegenüber.
„Nun“, sagte er entschuldigend, „ich dachte, dass ein ordentlicher Kaffee vielleicht hilft?“
Er hörte selbst, wie lächerlich seine Worte klangen, aber ihm war nichts Besseres eingefallen. Die Situation war seltsam und angespannt und er hatte das Gefühl, sich jede Minute übergeben zu müssen - so schlecht war ihm.
Ayala setzte sich und nahm den Kaffee zur Hand. Stumm schenkte er sich eine Tasse ein und nippte daran. Er war heiß, schwarz und stark – genauso wie er ihn liebte.
„Nun“, sagten beide gleichzeitig in die unangenehme Stille hinein. Harry machte eine Geste fortzufahren und Ayala setzte nochmals an.
„Nun, ich weiß auch nicht. Wenn es nicht so ernst wäre, würde ich über die ganze Situation lachen, doch…“
Kim guckte betroffen. „Was ist letzte Nacht passiert“, fragte er gerade heraus.
Greg schien ein ausgeprägtes Interesse für seinen Kaffee zu entwickeln, denn als er sprach, schaute er angestrengt in die dunkle Brühe in seiner Tasse.
„Chakotay, Paris, du und ich waren die letzten Gäste auf der Feier. Chak beschloss eine Flasche aus seinen privaten Beständen zu köpfen. Wir tranken und unterhielten uns. Die Stimmung war fröhlich und wir lachten viel. Ungefähr zwei Stunden später machten wir uns auf den Weg zu den Quartieren. Wir verabschiedeten Tom und Chakotay an ihrer Tür und gingen weiter. Da dein Quartier als nächstes auf dem Weg lag, kamen wir hier vorbei. Den ganzen Abend schon hatten wir uns gut verstanden und…“, er sah kurz auf, „. . .geflirtet. Als du mich also in dein Quartier einludst, dachte ich nicht lange darüber nach, sondern kam mit rein. Wir saßen beieinander und redeten. Als ich gehen wollte, hieltst du mich zurück und küsstest mich.“
Wieder schaute er dem jungen Asiaten ins Gesicht, doch dessen Miene verriet nichts. „Und so kam eins zum anderen.“
„Du meinst, wir haben miteinander geschlafen?“
Ayala nickte stumm. Obwohl er jede einzelne Minute davon genossen hatte, fühlte er sich nun schuldig. Als ob er Harry dazu gezwungen hätte, mit ihm zu schlafen. Rational wusste er, dass dieser Gedanke lächerlich war, aber sein Bauch sagte ihm etwas ganz anderes.
„Greg?“ Harry streckte die Hand aus, zögerte kurz und berührte dann damit Ayalas Arm. Die Geste schien ihm zu privat, zu intim für jemanden, den er eigentlich nicht wirklich kannte. Und doch. Hatte er Greg heute Morgen nicht noch nackt gesehen?
„Es tut mir leid, aber ich erinnere mich wirklich an nichts. Ich meine, wenn ich betrunken war, weshalb hab ich dann keinen Kater? Das würde es wenigstens erklären.“
Ayala zuckte die Schultern. „So betrunken warst du nicht. Du hast nicht mehr getrunken als ich auch. Und meine Erinnerungen sind perfekt.“
Kim sah ihn an. „Willst du damit etwa sagen, dass ich lüge?!“ Zorn schwang in seiner Frage und Ayala bereute seine Feststellung sofort.
„Nein“, seufzte er resigniert, „ich glaube dir. Aber die Situation ist wirklich nicht einfach. Ich meine, ich bin für dich nicht mehr als Chakotays guter Freund, mit dem du dich ein paar Mal unterhalten hast, aber du bist für mich… du bist…“, seine Stimme verebbte in der Stille des Quartiers. Er wusste nicht, was er sagen sollte, was er sagen konnte, ohne den jungen Ensign zu verschrecken.
„Vielleicht solltest du zum Doc gehen.“, schlug er stattdessen vor, „er könnte eine Erklärung haben.“
„Vielleicht“, erwiderte Kim, bevor er fortfuhr, „und was machen wir? Ich meine, wie verhalten wir uns jetzt?“
Ayala stellte die Tasse auf den Tisch. „Von mir aus können wir die ganze Sache vergessen“, sagte er schon fast schroff. „Du weißt nichts mehr von letzter Nacht. Warum sollte da meine Erinnerung einem normalen Umgang im Weg stehen? Heute ist quasi gestern“, sagte er und lächelte matt, bevor er aufstand und zur Tür ging.
„Ich muss los, ich hab Alpha-Schicht“, rief er und drehte sich noch einmal zu Harry um. „Danke für den Kaffee.“
Mit diesen Worten trat er aus der Tür. Harry Kim saß am Tisch und starrte die Tür an. Ayala hatte es ihm so einfach wie möglich gemacht, aber er war sich nicht mehr sicher, ob er das auch wollte.
***************************
Kim ließ sich erschöpft auf die Couch sinken. Tom setzte sich neben ihn.
„Was gibt’s denn so Wichtiges zu berichten, Harry?“ fragte Paris neugierig. „Etwa gestern noch Abenteuer mit Greg erlebt?“ Er zwinkerte ihm spöttisch zu.
„Nun“, erwiderte Harry und sein Gesichtsausdruck war alles andere als glücklich, „das kann man so sagen!“
Paris sah ihn erstaunt an. Doch bevor er etwas fragen konnte, fuhr Harry fort: „Wie viel hab ich gestern getrunken? Ich hatte heute Morgen keinen Kater!“
Der blonde Pilot lachte. „Nun, offensichtlich mehr als ich dachte, wenn du dich nicht mehr daran erinnerst, was ich dir zu eryxischem Schnaps erzählt habe.“ Harry sah ihn fragend an. „Das Schöne an dem Zeug ist, dass es zwar dieselbe Funktion wie Alkohol hat, man aber am nächsten Morgen keinerlei Nebenwirkungen befürchten muss. Sozusagen ein katerfreies Besäufnis!“
„Nicht nur KATER-frei“, murmelte der Asiat.
„Was?“
Harry holte tief Luft, bevor er zu erzählen begann. „Heute Morgen bin ich in meinem Quartier aufgewacht und Ayala lag neben mir – nackt!“ Paris’ Lächeln war zu einem breiten Grinsen geworden. „Und ich erinnere mich an absolut nichts, was gestern nach dem ersten Glas Schnaps passiert ist!“
Jetzt war das Grinsen verschwunden. „Harry Kim, du scherzt wohl!“ rief Paris zweifelnd. „An gar nichts?“
„An rein gar nichts! Alles blank!“
Der Pilot schüttelte ungläubig den Kopf. „Und was sagt Ayala dazu?“
„Was soll er dazu schon sagen. Laut ihm haben wir die Nacht miteinander verbracht. Nur, dass ich nichts mehr davon weiß!“ Kim schüttelte verzweifelt den Kopf. „Er hat es mir einfach gemacht und vorgeschlagen, dass wir die ganze Sache vergessen, aber… so einfach ist es nicht!“
Tom blickte ihn wissend an. „Weil du ihn immer noch liebst?“ fragte er leise und Harrys Augen suchten seine Fußspitzen.
„Ja“, entgegnete er fast unhörbar, woraufhin Paris mitfühlend eine Hand auf sein Bein legte und ihm tröstend das Knie tätschelte.
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„Laut dem Doc war das eine völlig normale Reaktion. Es passiert wohl nicht oft, aber die erinnerungslöschende Wirkung eryxischen Schnapses ist bekannt. Einige Fälle sind verzeichnet, aber so selten, dass man in der Regel nicht davon ausgeht, dass so etwas die Folge sein könnte“, sagte Ayala, der mit Chakotay zusammen durch einen holografischen Wald joggte.
„Und ausgerechnet ich muss das Glück haben, dass so etwas mir passiert. Ich meine, einer von zehntausend und das muss natürlich Harry Kim sein.“
Ayala klang wütend und zog das Tempo an. Chakotay hatte nun Mühe, mit seinem Freund mitzuhalten, doch blieb ihm auf den Versen.
„Das… war… einfach… nur… Pech“, keuchte er, die Worte von kurzen Atemstößen durchbrochen.
„Ach ja?“ Ayala blieb abrupt stehen. „Das war nicht nur Pech, das war ein Alptraum! Oder wie hättest du dich gefühlt, wenn du das erste Mal mit Tom geschlafen hättest und er würde sich an nichts mehr erinnern?“
Chakotay schaute ihn mitfühlend an, als er entgegnete „Miserabel.“
„Genau“, war alles was der dunkelhaarige Sicherheitsoffizier erwiderte, bevor er wieder losrannte. Heute Abend würde er so müde sein, dass er nicht einmal mehr an Harry Kim denken konnte.
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Keuchend standen die beiden Männer am Waldrand. Chakotay nahm einen langen Schluck
aus seiner Wasserflasche und reichte sie dann Greg, der sie stumm entgegen nahm. Beide setzten sich auf einen quer liegenden Baumstumpf und warteten, bis sich ihre Atmung normalisiert hatte.
„Verdammt“, eröffnete Ayla das Gespräch, „verdammt, verdammt, verdammt!“
Chakotay schmunzelte. „Das heißt wohl übersetzt soviel wie, dass du ihn magst.“ Es war keine Frage und doch nickte Greg darauf.
„Und was soll ich jetzt bitte tun?“
„Frag ihn, ob er mit dir ausgeht.“
„Was?!“
„Frag ihn, ob er mit dir ausgeht“, wiederholte der erste Offizier.
„Als ob er auch nur ein Wort mit mir wechseln würde, nach dem was vorgefallen ist. Ihm ist das Ganze vermutlich so peinlich, dass ich froh sein kann, wenn er nicht die Flucht ergreift, sobald wir uns sehen.“
Jetzt lächelte Chakotay. „Man weiß nie, Greg. Warte doch einfach ab und sieh, wie er sich verhält. Dann kannst du immer noch entscheiden, ob du ihn fragst. Und wenn nicht“, er hob die Hände in einer abwiegelnden Geste, „dann bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als ihn dir aus dem Kopf zu schlagen.“
************************
Die nächsten Tage waren anstrengend. Sie konnten sich nicht aus dem Weg gehen, hatten
die gleiche Brückenschicht, mussten zusammenarbeiten. Beide gingen respektvoll
miteinander um, höflich, aber kühl – immer in der Angst, etwas Falsches zu sagen oder zu tun. Die Atmosphäre war angespannt und alles andere als ungezwungen freundlich. Es war genau das, was Ayala befürchtet hatte.
Nach einer Woche hatte Harry genug, das konnte so nicht weitergehen. Kurz entschlossen nahm er sein Essenstablett und ließ suchend seine Augen durch die Messe schweifen, bis er den älteren Sicherheitsoffizier fand. Mit wenigen Schritten war er bei ihm und ließ sich an dessen Tisch nieder.
„Hier ist doch bestimmt noch frei?“ sagte er und begegnete Ayalas zweifelndem Blick. „Ich dachte mir, das geht nicht so weiter“, meinte Harry nur kurz. „Wenn wir noch höflicher miteinander umgehen, gefriert die Luft zwischen uns.“
Er lächelte. Es war ein aufmunterndes, einladendes Lächeln, das Ayala zögernd erwiderte.
„Nun“, Kim schob sich eine Gabel grünen Gemüses in den Mund, das verdächtig nach Algen aussah, „was gibt es Neues?“
Greg schmunzelte, bevor er sich auf das harmlose Geplänkel einließ und dem Ensign von seinem neuen Holoprogramm erzählte, an dem er seit einigen Tagen arbeitete. Es war das richtige Thema gewesen, denn bald sahen sich die beiden in eine Diskussion über Programmieren und Verfeinern von Holomatrices vertieft, die vergessen ließ, dass sie sich wenige Stunden zuvor noch nicht mal in die Augen hatten sehen können.
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Die Wochen vergingen und mit ihr die Befangenheit, die Ayala im Beisein Kims gespürt hatte. Zu den gelegentlichen Treffen mit Tom und Chakotay kamen nun auch Dinge, die beide gemeinsam unternahmen.
Harry hatte Greg von seiner Joggingstrecke erzählt und so war es kein Wunder, dass sich der dunkelhaarige Ex-Maquis bald am Strand von Parelow 12 wieder fand, während Harry mit ihm durch den Mammutwald von Tauris 7 lief. Das gemeinsame Joggen wurde ein wöchentliches Ritual und das gemeinsame Essen hinterher ebenfalls. Schnell hatten sie eine Routine entwickelt, die beide nicht missen wollten und die zu interessanten Gesprächen über die Arbeit hinaus führte.
Ja, man konnte sagen, dass Gregory Ayala und Harry Kim Freunde geworden waren.
‚Freunde.’ Ayala lag ausgestreckt auf der Sandbank und blinzelt in die Sonne. Er wollte mehr als nur ein Freund sein, doch gleichzeitig nicht riskieren, etwas falsch zu machen und ihre Kameradschaft zu zerstören. Seit Tagen dachte er darüber nach, doch erst jetzt, mit der leichten Brise und dem Rauschen des Meeres um sich herum, wusste er, was er zu tun hatte.
„Harry?“
Der Ensign drehte den Kopf zu ihm und schaute ihn an.
„Mmh?“ fragt er, noch immer atemlos von ihrem Lauf.
„Würdest du mit mir ausgehen?“
Die Worte hingen bleischwer in der Luft und für wenige grauenvoll lange Sekunden hatte Ayala das Gefühl, das Falsche getan zu haben.
Harry lächelte fast schüchtern, wendete jedoch den Blick nicht von Greg.
„Ich würde gerne mit dir ausgehen.“, war seine Antwort und Gregory Ayala, Sicherheitsoffizier der USS Voyager, fiel ein Stein vom Herzen.
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Als die Tür mit einem Zischen zur Seite glitt, offenbarte sie einen sichtlich nervösen Ayala, der zwei blaue Flaschen in der Hand hielt. Mit einer schenkenden Geste überreichte er sie an Kim, der beide skeptisch musterte.
„Keine Angst“, meinte Greg trocken, „es ist Krassisa-Saft. Vollkommen alkoholfrei, aber nichtsdestotrotz sehr lecker!“
Harry nickte und trat zur Seite, um den dunkelhaarigen Mann einzulassen. Ayala war schon vorher in Harrys Quartier gewesen, doch diesmal sah man deutlich, dass sich Kim bemüht hatte. Alles blitzte und es war tadellos aufgeräumt. Mit einer einladenden Handbewegung verwies Harry auf das Sofa und nahm gegenüber von Greg in einem Sessel Platz.
„Was hältst du vom Kung Pao Hünchen meiner Mutter?“, fragte Harry neugierig.
Der Sicherheitsoffizier leckte sich unbewusst über die Lippen. „Ich würde es liebend gerne probieren.“ Mit diesen Worten war der Abend eröffnet.
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Ayala beobachtete Harry. Er war hübsch, nicht sonderlich groß, aber kompakt gebaut. Unter der legeren Freizeitkleidung verbargen sich Muskeln, die er bei ihren wöchentlichen Laufrunden mehr als einmal hatte bewundern können.
Einen Sekundenbruchteil lang musste er sich beherrschen, den jungen Asiaten nicht an sich zu ziehen. Stattdessen konzentrierte er sich auf dessen Gesicht. Kims Augen waren fast schwarz und bildeten einen auffallenden Kontrast zu seiner hellen Haut. Die Haare fielen weich zur Seite und luden regelrecht zum Zerzausen ein.
Als Harry sprach, fiel sein Blick auf dessen Mund. Die Zunge des jungen Mannes fuhr über die trockenen Lippen und ein sanfter Schimmer blieb zurück. Wie sehr er sich danach sehnte, diese Lippen noch einmal zu schmecken. Als Harry eine Hand vor seinem Gesicht wedelte, riss es ihn aus seiner Fantasiewelt.
„Was?“
„Ich hab dich gefragt, ob du Stäbchen haben möchtest oder lieber eine Gabel.“
Ayala lachte leise. „Ich würde es gerne mit den Stäbchen probieren.“
Kim stimmte in sein Lachen ein. „Du hast es so gewollt.“
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Eine Stunde später – und ein leidlicher Versuch, sich mit Harry Kims Fähigkeiten im Stäbchen essen zu messen – stellte der junge Asiat zwei Schälchen auf den Tisch.
„Ich liebe Mousse au chocolate!“, entfuhr es Greg.
Harry grinste. „Ich weiß.“
Ayala schaute überrascht auf.
„Ein wenig Recherche bei Commander Chakotay“, erklärte der Ensign und gab ihm einen Löffel.
Vorsichtig ließ Greg diesen in die dunkle Masse gleiten. Genüsslich zerging die Schokolade auf der Zunge, so dass Ayala die Augen schloss.
So sah er nicht, dass Harry ihn verstohlen betrachtete. Je mehr Zeit er mit Greg verbrachte, desto mehr wollte er ihn. In Situationen wie diesen ertappte er sich immer öfter dabei, wie seine Fantasie mit ihm durchging, wie er sich vorstellte, ihn zu spüren, jeden Zentimeter seines Körpers zu erforschen, seine Hände über Gregs Muskeln gleiten zu lassen, seinen Magen, seine Hüften. Gar nicht erst zu sprechen davon, was er mit seiner Zunge alles anstellen könnte…
Harrys Blick blieb an Ayalas Lippen hängen.
„Das schmeckt unglaublich!“, sagte Greg und Harry schreckte aus seinen Gedanken.
Das Wort ‚Geheimrezept’ war alles, was der Asiat an dem Abend dazu aus sich herauslocken ließ, so dass Greg drohte wieder zu kommen, nur um seine Schokolade zu kriegen.
„Nun“, meinte Harry verschmitzt, bevor sie sich verabschiedeten, „hier wartet immer etwas Süßes auf dich!“
Ayala stockte kurz und lachte dann laut. „Harry Kim, das war die lächerlichste, klischeehafteste Antwort, die ich je gehört hab.“
Harry sah ihn an und musste schließlich auch lachen.
„Na gut! Du hast Recht. Aber das heißt nicht, dass ich mich nicht freuen würde, wenn wir den Abend wiederholen. Es war sehr schön!“
Greg sah ihn an und trat einen Schritt näher, so dass ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
„Das fand ich auch.“, antwortet der Sicherheitsoffizier und lehnte sich vor.
Der Kuss begann zart und tastend, unsicher darüber, wie der jeweils andere reagierte. Doch bald suchte Gregs Zunge Eintritt und Harry erlaubte es ihm. Mit leicht geöffnetem Mund erwiderte er den Kuss und schmeckte die Schokolade auf seinen Lippen, so dass er grinsen musste.
„Was?“ Darüber irritiert löste sich Greg von Harry.
„Du schmeckst nach Schokolade.“
Nun grinste auch der Sicherheitsoffizier. „Nun, wie war das mit dem Süßen, ‚mein Süßer’?“
***********************
Er wusste nicht, was ihn geweckt hatte, aber als er die Augen aufschlug, spürte er sofort, dass etwas anders war. Einige Sekunden lag er da und stierte in die Dunkelheit, nicht sicher, ob er wach war oder träumte. Das ungute Gefühl eines Déjà-vus beschlich ihn und sein Puls begann schneller zu schlagen, als er an das letzte Mal dachte, als er so erwacht war. Für den Bruchteil einer Sekunde war er versucht, einfach so liegen zu bleiben, umhüllt von gnädiger Dunkelheit. Doch er wusste, dass dies nicht ging.
Tief atmete er ein und sagte: „Computer, Licht, 70 Prozent.“
Helligkeit flutete das Quartier und erleichtert stellte er fest, dass er nicht geträumt hatte. Er streckte seine Hand aus und berührte sanft Ayalas Brust, so als müsse er sich davon überzeugen, dass er wirklich da war und keine Illusion. Er spürte die Wärme durch den dünnen Stoff des Shirts, fühlte, wie sich dessen Brustkorb gleichmäßig hob und senkte. So lag er da, unfähig zu sagen, wie viel Zeit bereits vergangen war.
Greg bewegte sich neben ihm und murmelte schlaftrunken Harrys Namen: „Harry?“
Ein leises „Ja?“ ertönte.
„Erinnerst du dich an mich?“
Harry wandte sich dem dunkelhaarigen Sicherheitsoffizier zu und sah ihn an, unsicher wie ernst Greg die Frage gemeint hatte. Als sich ihre Blicke trafen, grinste er, denn der Schalk in den braunen Augen des Offiziers war unübersehbar.
„Das ist nicht witzig, Greg!“
„Oh doch“, entgegnete Ayala und zog den Asiaten an sich, „das ist es.“
Harry sah ihn immer noch an, ihre beiden Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, als er einen Kuss auf Gregs Mund hauchte.
„Ich erinnere mich daran, wie du gestern Abend zur Tür herein gekommen bist“, murmelte Harry mit gedämpfter Stimme,
„wie wir zusammen gegessen haben“, er küsste Gregs Wange,
„wie du kläglich an den Stäbchen gescheitert bist“, er kicherte und sein Mund setzte die Entdeckungsreise fort,
„wie wir uns unterhalten haben“,
nun kam die Zunge zum Einsatz und bahnte sich einen feuchten Pfad über Gregs Haut,
„wie wir uns verabschiedeten“,
die Zunge umspielte Gregs Brustwarzen und Harry biss spielerisch zu. Ein Stöhnen entrang sich Ayalas Kehle und seine Hände fuhren durch Kims Haar.
„Wie du mich geküsst hast“,
Harry rutschte tiefer und spreizte Ayalas Beine,
„ich erinnere mich daran, wie du mich an dich gezogen hast“,
seine Hände streichelten die Innenseite von Gregs Schenkeln,
„wie wir zum Bett gegangen sind“,
und wieder kam seine Zunge zum Einsatz, leckte und küsste die weiche Haut zwischen Gregs Schenkeln,
„und wie du mich ausgezogen hast.“
Der Atem des Sicherheitsoffiziers ging schneller und er wand sich ungeduldig unter dem jungen Ensign, der sich viel zu langsam seinem Ziel zu nähern schien.
„Harry!“, bettelte Greg, unfähig einen zusammenhängenden Satz hervorzubringen. „Gott!“
Der Asiat grinste und umspielte mit der Zungenspitze Gregs Penis. Heiße Feuchtigkeit umfing den älteren der beiden Männer und er war kurz davor zu kommen. Allein der Anblick des dunklen Haarschopfes in seinem Schoß, der sich auf und ab bewegte, erregte ihn aufs Äußerste. Der heiße Atem und die geschickte Zunge des Ensigns taten ihr übriges, ihm den Verstand zu rauben.
„Gott, Harry. Ich… ich…“, hilflos stöhnte er auf, als sich sein warmer Samen in Harrys Mund ergoss. Welle um Welle durchfuhr ihn und der junge Techniker kostete ihn bis zum letzten Tropfen aus, trieb ihn immer weiter, bis er das Gefühl hatte, nichts mehr in sich zu haben.
Ein letzter Zungenschlag und Harry gab Gregs Penis frei. Er ließ sich neben den Sicherheitsoffizier fallen. Beide lagen auf der Seite, einander zugewandt und sahen sich an.
„Mein Gott, Harry. Das war unglaublich.“
Der Ensign lächelte amüsiert. „Immer zu deinen Diensten!“
Auch Greg grinste und streckte die Arme aus. In einer kraftvollen Bewegung zog er den Asiaten zu sich und drehte sich auf den Rücken, so dass Harry auf ihm lag.
„Oh“, sagte er als er Kim hart an sich spürte, „da ist wohl jemand noch nicht auf seine Kosten gekommen.“
Mit diesen Worten drehte er sich wieder zur Seite, so dass Harry neben ihm lag. Seine Finger fuhren tiefer und umschlossen mit sanftem Druck Harrys Penis. Quälend langsam begann er seine Hand auf und ab zu bewegen, einen Rhythmus vorzugeben, der sich mit jeder Minute steigerte. Sein Mund verschloss die Lippen Kims und Harrys Stöhnen wurde von ihm geschluckt. Gutturale Laute der Lust kamen über seine Lippen und vibrierten in Ayala, als seine freie Hand über die harten Brustwarzen fuhr, nur um kurz darauf Harrys Hoden sanft zwischen den Fingern zu rollen. Das lustvolle Stöhnen des Asiaten, das in ein Wimmern überging, bestätigte ihm, wie nah der junge Ensign daran war zu kommen.
„Greg…, Greg…!“, flehte Harry und stieß seine Hüften blind in Ayalas Hand.
Dieser küsste Harry ein letztes Mal und wanderte mit seiner Zunge seitlich dessen Nacken entlang, um ihn kurz vor seinem Ohr zuzuflüstern. „Gott, Harry, du bist so sexy! Ich will, dass du für mich kommst. Jetzt und hier! Komm für mich, Baby! Ja... komm für mich!“
Mit einem letzten Stoß des Unterleibes explodierte Harry und verspritzte seinen Samen auf Greg. Dieser streichelte ihn weiter bis er nur noch daliegen konnte und schwer atmete. Erschöpft öffnete Harry die Augen und blinzelte in das dunkelbraune Paar Ayalas.
„Ich liebe dich, Greg“, sagte Harry und küsste den Sicherheitsoffizier. „Und ich werde dich niemals mehr vergessen!“
Für einen kurzen Moment schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete, überkam ihm von neuem das Gefühl des Déjà-vus, denn vor ihm lag der Sicherheitsoffizier der USS Voyager Gregory Ayala – der Mann, den er liebte!