ext_49645 ([identity profile] dunderklumpen.livejournal.com) wrote in [community profile] dunder_fic2010-05-24 04:13 pm

Qaf: "Leise rieselt der Schnee" (Ben/Michael)

Titel: "Leise rieselt der Schnee"
Autor: [personal profile] dunderklumpen
Fandom: Qaf
Pairing: Ben und Michael
Rating: PG 16
Zusammenfassung: "Er drückte einen Kuss dorthin, wo das Herz des Mannes schlug, den er so liebte, dass es an manchen Tagen regelrecht weh tat. Es war ein süßer Schmerz, der sich in diesen Momenten in seinem Innern ausbreitete – das Bewusstsein, dass er eines Tages diese Liebe zurücklassen musste." 
Diese Geschichte ist für den Adventskalender (9. Dezember) von [profile] 10songs_de geschrieben worden. Inspiriert von dem klassischen Weihnachtslied "Leise rieselt der Schnee" kuscheln sich Ben und Michael die Seele aus dem Leib:) Ziemlich fluffy, aber weihnachtlich schön.
Disclaimer: Queer as Folk ist das Eigentum von Cowlip und Showtime.
Beta: Danke an [personal profile] ninniach, die sich die Mühe gemacht hat ziemlich kurzfristig nach groben Schnitzern zu suchen. Wenn ich nur nicht immer so verdammt spät dran wäre mit allem...

 
„Leise rieselt der Schnee“

Leise rieselt der Schnee,
still und starr ruht der See,
weihnachtlich glänzet der Wald,
freue Dich, Christkind kommt bald.

In den Herzen wirds warm,
still schweigt Kummer und Harm,
Sorge des Lebens verhallt,
freue Dich, Christkind kommt bald.

Bald ist heilige Nacht,
Chor der Engel erwacht;
hört nur, wie lieblich es schallt,
freue Dich, Christkind kommt bald.

Leise rieselt der Schnee,
still und starr ruht der See,
weihnachtlich glänzet der Wald,
freue Dich, Christkind kommt bald.
 
 
„Michael“, rief Ben und wischte sich den Schnee von der Jacke. Der Angesprochene lachte laut auf, während er sich ein weiteres Mal bückte und einen Schneeball formte, der Ben wenige Sekunden später traf.
 
„Na warte!“ Ben bückte sich und nahm seinerseits eine Portion Schnee auf. Doch bevor er die Kugel werfen konnte hatte Michael schon zu einem Sprint angesetzt, der ihn tiefer zwischen die schlanken Stämme der Kiefern brachte. Die Schneebälle flogen durch die kalte Winterluft.
 
‚wusch, wusch…’
 
Schwer atmend und angestrengt ein Lachen verbeißend stand Michael hinter einem Baumstamm und drückte sich gegen das harte Holz. Vorsichtig lugte er um die Ecke, darauf gefasst, Ben jede Sekunde vor sich auftauchen zu sehen. Womit er nicht gerechnet hatte war, dass dieser sich heimlich von hinten angeschlichen hatte und….
 
„Ben! …. Ahhh!“ verzweifelt versuchte er den Schnee aus seinem Kragen zu klauben, doch er kam nicht heran. Ben hatte ganze Arbeit geleistet als er ihm die kalte Kugel in den Nacken gedrückt hatte.
 
„Seit wann bist du so ungelenkig“, fragte der Blonde spielerisch während er seinen Mann angrinste.
 
„Ben“, jammerte Michael nur und versuchte weiter den Schnee los zu werden. Seine akrobatisch anmutenden Verrenkungen führten jedoch nur dazu, dass ihm das kalte Weiß den rücken runterrutschte und er zitternd stehen blieb.
 
„Was ist los“, fragte Ben nun doch ein wenig irritiert über den stocksteif stehenden Michael.
 
„Wenn ich mich bewege, rutscht es weiter.“
 
„Ach ja?“, fragte der Blonde und trat näher an Michael heran. Sein Gesicht war ganz nah an dem seinen und ihre Lippen berührten sich in einem federleichten Kuss. Doch wenige Sekunden später zeigte sich, weshalb Ben so nah heran gekommen war, als er Michael in die Arme nahm und dadurch den Schnee auf seinem Rücken verteilte.
 
„Shit!“, war das Einzige, was Ben hörte, bevor er kichernd Richtung Haus zurück rannte, gefolgt von einem sichtlich missgelaunten Michael.
 
****************************
 
Als sie die Hütte erreichten stolperten beide in die warme Stube. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zog Michael die Schuh aus, und eilte Richtung Bad. Dabei zog er sich aus und ließ Jacke, Pullover, Hemd und Hose einfach fallen, wo er stand. Sollte doch Ben sie aufheben. Geschah ihm ganz Recht!
Im Bad angekommen drehte er den Hahn auf und trat unter die Dusche. Das Wasser lief warm an seinem Körper herunter und er schloss die Augen als er den Kopf seufzend in den Nacken legte. Das tat so gut! Für einige Minuten stand er nur da und genoss das heiße Wasser auf seiner Haut. So merkte er auch erst, dass Ben hinter ihm stand, als dessen Arme ihn umschlangen und er ein hartes Glied an seinem Po spürte. Bens Brust presste sich gegen Michaels Rücken und seine Hände fuhren über die bereits harten Nippel. Michael stöhnte auf und das Blut schoss ihm in den Unterleib. Er fühlte Bens Zunge in seinem Mund, schmeckte Speichel, Wasser und das, was ganz allein Ben war. Spielerisch rieb er seinen Po gegen Bens Steifen und fühlte die Reaktion umso deutlicher. Er lächelte und hörte mehr als er sah, wie Ben ein Kondom öffnete und es sich überstreifte. Es war keine Zeit für langes Vorspiel. Beide wollten einander und die Lust nahm überhand. Kraftvoll drang Ben in Michael ein, berührte seine Prostata und erntete lautes Stöhnen. Michael stand gegen die Kacheln gedrückt, den Kopf gedreht, um Bens Mund zu plündern. Immer und immer wieder stieß der Blonde in ihn, rhythmisch, hart.
 
„Gott, Ben…. ahhhhh….“
 
Ben liebte es, Michael zu hören, wenn sie Sex hatten. Es törnte ihn an zu wissen, dass allein er der Grund dafür war, dass sich sein Lover unter ihm wand und aufstöhnte. Er war so geil, wenn er dies tat, fühlte sich so warm und eng an. Immer weiter, immer tiefer stieß er zu und kam ins sichere Gummi während Michaels Sperma gegen die Kacheln spritzte.
Das warme Wasser wusch die Spuren weg und wenige Sekunden verharrte Ben in seinem Geliebten, bevor er sich löste und sie sich lange küssten.
 
******************************
 
Als Michael aus dem Bad trat, nur mit einem Handtuch bekleidet, blieb er überrascht stehen.
 
„Ben?!“
 
„Gefällts dir?“
 
„Das ist wundevoll!“ war alles, was der Dunkelhaarige antwortete als er die Szenerie betrachtet. Während er in der Dusche gewesen war, hatte Ben nicht nur seine Sachen weggeräumt, sondern ein Feuer im offenen Kamin entzündet. Der Tisch war gedeckt und überall im Raum leuchteten Kerzen.
 
„Das Essen ist gleich fertig.“, sagte Ben und Michael fiel der leckere Duft auf, der aus der Küche kam. Grinsend verschwand er im Schlafzimmer, um sich anzuziehen.
 
******************************
 
Der Abend war genau so, wie er es sich gewünscht hatte und Ben wusste es. Als er die Gabel zur Seite legte und satt auf seinem Stuhl saß, sah er Ben schelmisch an.
 
„Im Grunde deines Herzens bist du ein Romantiker!“, sagte Michael.
 
„Nein“, erwiderte Ben grinsend, stand auf und kam zu Michaels Stuhl, „im Grunde deines Herzens bist du ein Romantiker!“
 
„Na gut, ertappt! Vor dir kann man auch gar nichts geheim halten!“, lachte Michael.
 
„Da hast du recht!“, Ben beugte sich vor und küsste seinen Geliebten leicht, „absolut gar nichts!“
 
Und damit zog er den schmaleren Mann an sich und seine Hände begannen ihre Entdeckungsreise über Michaels Körper. Sanft glitten sie über dessen Rücken, streichelten über Wange, Brust und Magen. Bens Finger ertasteten jeden Winkel, jedes bisschen von Michael, das er so gut kannte.
Bald lagen sie nackt auf dem Bett und Michael genoss die Aufmerksamkeit, die Ben ihm schenkte.
Zärtlich berührte dieser all die Punkte, von denen er genau wusste, dass sie seinen Geliebten wahnsinnig machten. Er knabberte verspielt hinter dessen Ohr und bekam ein Seufzen zur Antwort. Wissend lächelte er und wanderte mit seinen Lippen Michaels Hals hinunter zu Schulter und Brust. Er drückte einen Kuss dorthin, wo das Herz des Mannes schlug, den er so liebte, dass es an manchen Tagen regelrecht weh tat. Es war ein süßer Schmerz, der sich in diesen Momenten in seinem Innern ausbreitete – das Bewusstsein, dass er eines Tages diese Liebe zurücklassen musste.
 
„Ben?“, fragte Michael und ihm wurde bewusst, dass er inne gehalten hatte.
 
„Alles in Ordnung, Baby.“
 
Michaels Hand legte sich auf Bens Wange und zwang ihn mit sanftem Druck nach oben, um ihm in die Augen zu sehen. Was er dort erblickte, war ihm wohl vertraut. Es spiegelte sich all die Verzweiflung und all die Liebe in ihnen, die Ben für ihn empfand. Er zog ihn an sich und küsste ihn. Es war ein Kuss, der alles sagte!
 
Er sagte:
Ich liebe dich.
Du bist mein Leben.
Du bist die Luft, die ich atme;
Das Brot, das ich esse;
Der Herzschlag, den ich spüre.
Ohne dich macht das Leben keinen Sinn.
Und mit dir ist es die Erfüllung meiner Träume.
 
„Ich liebe dich, Ben“, sagte Michael und küsste ihn erneut.
 
Ben bettet seinen Kopf auf Michaels Brust und lauschte dem Herzschlag.
 
‚Poch, Poch, Poch, Poch…’
 
Er fühlte die Wärme von Michaels Körper und das regelmäßige Auf und Ab des Atems. Er hatte die Augen geschlossen während Michaels Finger unablässig mit seinem Haar spielten.
So lagen sie da und wenige Minuten wurden zur Ewigkeit als sie eins waren – als sie gemeinsam atmeten, gemeinsam dachten und gemeinsam fühlten.
 
„Michael“, Bens Stimme war leise.
 
„Ja?“
 
„Ich liebe dich auch.“
 
Michael zog ihn fester an sich. „Ich bin froh, dass wir die Woche nur für uns haben! Es war eine schöne Idee von den Jungs uns den Urlaub zum Jahresende zu schenken. Bei dem ganzen Stress, den wir die letzten Monate hatten, war das bitter nötig.“
 
Bens Blick fiel auf das Fenster, hinter dessen Scheibe es weiß schimmerte.
 
„Ich liebe Schnee!“, sagte Ben und Michael fühlte wie er gegen seine Brust lächelte. „Als ich 5 war, hatte es den ganzen Dezember über noch nicht geschneit – und ich wollte doch so gerne einen Schneemann bauen! Ich betete jeden Abend zu Gott, dass er es schneien lassen sollte, doch als ich am 24. ins Bett ging, war immer noch nichts passiert.“
 
„Und dann?“, fragte Michael und ahnte, wie die Geschichte weitergehen würde.
 
„Dann bin ich ins Bett. An dem Abend hab ich nicht gebetet. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben. Ich erinnere mich noch daran, dass ich ziemlich unruhig schlief. Irgendwann mitten in der Nacht bin ich aufgewacht. Ich weiß auch nicht warum. Ich war einfach plötzlich hellwach. Also bin ich in die Küche, um mir was zum Trinken zu holen. Als ich am Küchenfenster vorbeiging, sah ich es. Während der paar Stunden, die ich geschlafen hatte, hatte es tatsächlich geschneit. Ich war so aufgeregt, dass ich gar nicht daran dachte, mir eine Jacke anzuziehen. In Hausschuhen bin ich in den Garten gerannt.
Es war wie eine andere Welt! Alles war weiß und dick mit Schnee bedeckt, der im Licht, das durch die offene Tür fiel, geheimnisvoll glitzerte. Und dazu fielen leise die Flocken aus dem dunklen Himmel. Und obwohl es mitten in der Nacht war und ich in meinem dünnen Pyjama jämmerlich fror, fühlte ich mich glücklich!“
 
Michael sagte nichts, sondern rieb gedankenverloren kleine Kreise auf Bens Rücken.
 
„Seitdem hab ich viele Weihnachten mit und ohne Schnee erlebt, aber ich brauche nur die Augen zu schließen, um mich daran zu erinnern, wie er aussah, wie er gerochen hat, wie er sich angefühlt hat und wie euphorisch und zufrieden ich mich gefühlt habe.“
 
Michael begann sich unter Ben zu bewegen, so dass dieser sich zur Seite rollte.
 
„Michael?“
 
„Komm!“, sagte dieser und ergriff Bens Hand.
 
„Wohin willst du?“
 
„Raus.“
 
„Wie raus?“
 
„Lass uns einen Spaziergang machen!“
 
„Im Stockdunkeln?“
 
„Es ist nicht so dunkel. Der Schnee reflektiert das Mondlicht. Es ist hell genug!“
 
„Michael! Es ist mitten in der Nacht!“
 
„Jetzt komm schon!“
 
Damit ließ er Ben los und begann sich anzuziehen.
 
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Der Schnee knirschte unter ihren Füßen als sie den Weg Richtung See liefen. Es war kalt, aber schön.
Die Landschaft schien in das gleiche, dichte Weiß gehüllt, an das sich Ben aus seiner Kindheit erinnerte und das fahle Mondlicht tauchte die Umgebung in sanftes Glühen. Als sie schon fast am See waren, blieb Michael plötzlich stehen und Ben, der hinter ihm lief, wäre fast mit ihm zusammengestoßen.
 
„Was ist?“, fragte er erstaunt.
 
„Schau dir das an“, erwiderte Michael nur.
 
Vor ihnen lag der zugefrorene See, seine spiegelglatte Oberfläche schimmerte weiß und hob sich hell gegen die dunklen Tannen im Hintergrund ab.
 
„Das ist wunderschön!“, flüsterte Ben leise und schlang erneut seine Arme um die schlanke Gestalt vor ihm.
 
Michael antwortet nicht, sondern kuschelte sich enger an Ben, als sie auf glitzerndem Grund im Mondschein standen und Schneeflocken begannen leise auf sie hernieder zu rieseln.