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Titel: "Bitterer Triumph"
Fandom: Primeval
Genre: Friendship bzw. ein Hauch von Lester/Connor
Prompt: Sommerchallenge-Päkchen 3 - "Retter der Witwen und Waisen" von [livejournal.com profile] 120_minuten 
Pairing: Lester/Connor
Rating: PG 12
Word Count: 664 Wörter.
Zusammenfassung: Connor und Abby sind aus der Anomalie zurückgekehrt. Lester beobachtet die beiden und lässt seinen Gedanken freien Lauf.
A/N: Spoiler für Staffel 4, falls man nicht schon längst weiß, dass Abby und Connor wieder zurück kommen. 
Disclaimer: Primeval ist das Eigentum von Impossible Pictures.
Beta: Ungebetat.

"Bitterer Triumph"

Er stand an seinem üblichen Platz an der Ballustrade. Hoch über den Köpfen seiner Angestellten schaute auf den kreisrunden Flur in der Mitte des ARCs und beobachtete, wie die lang vermissten Mitglieder seines Teams hereinkamen. Connor und Abby sahen müde aus. Sie waren dünn und auch die von Sonne und Wetter gegerbte Haut konnte nicht verbergen, dass die letzten sieben Monate ihnen hart zugesetzt hatten.

Lester stand da und kam sich in seinem Anzug und der Krawatte plötzlich fehl am Platz vor. Wenn er daran dachte, was die beiden Vermissten in einer Welt voll schleichend lauernder Gefahren hatten durchstehen müssen, erschien ihm sein wohl strukturiertes Leben verweichlicht und einfach. Er atmete ein und schob diese Gedanken beiseite. Während sie für einen Sekundenbruchteil durch sein Gehirn geschossen waren, nahm etwas anderes seine ganze restliche Aufmerksamkeit in Anspruch: Connor. Er war mit den anderen in die Mitte der Halle gelaufen und Lester sah, wie er sich umdrehte und jemanden zu suchen schien. Einen Moment hielt er inne, dann hob er den Kopf und sah ihn an. Lester sog lautlos die Luft zwischen den Zähnen ein, als sich ihre Blicke begegneten. Intensiv und angespannt bohrten sie sich ineinander, schienen sie ein ganzes Universum aus Emotionen und Worten zusammenzufassen und über die kurze Distanz hinweg zu transportieren. Sie starrten einander an und erst als Sarah Connor freudestrahlend um den Hals fiel, wurden sie unterbrochen.
Connor wendete sich der Gruppe zu und für die nächsten Minuten schien der Auflauf von Menschen nur aus Händen und Schulterklopfen, Umarmungen und freudigen Willkommensrufen zu bestehen. Ein erleichtertes Lächeln spielte um Lesters Mundwinkel als er das sah.

Die letzten Monate waren eine Qual gewesen. Immer und immer wieder hatten sie Anomalien durchschritten und versucht Connor, Abby und Danny zu finden. Ein ums andere Mal waren sie erfolglos zurückgekehrt. Die Moral der Truppe aufrecht zu erhalten, hatte von Lester alle Kraft gefordert. Vor allem, da er selbst die Hoffnung zu verlieren begann. Er hatte sich jedwedes Schreckensszenario ausgemalt, das es gab. Die Wahrscheinlichkeit, die richtige Anomalie zu finden war verschwindend gering, aber die Möglichkeit, dass alle zu diesem Zeitpunkt bereits tot sein würden, umso größer. Sie waren nicht trainiert in so einer Welt zu überleben. Wie konnten sie auch? Umgeben von fleischfressenden Dinosauriern und anderen Gefahren, die er sich nicht einmal vorstellen konnte.

Öfter als er zu zählen wagte, war er nachts schweißgebadet aufgewacht von einem Alptraum, einem weiteren grausamen Szenario, das die Frage „was wäre, wenn“ bis ins kleinste Detail ausschmückte. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er kein Auge zugetan und war ein Schatten seiner selbst gewesen. Nach Außen hin musste er funktionieren und so zog er sich Anzug und Krawatte an, um im ARC die Fassade aufrechtzuerhalten. Doch auf Dauer war es keine Lösung gewesen. Die Schlaftabletten hingegen schon. Er konnte es sich nicht leisten, sich gehen zu lassen. Er war derjenige, auf den sich alle verließen und derjenige, der sie zurechtweisen musste, wenn er sah, dass sie sich verausgabten. Alle im Team arbeiteten fieberhaft an den Grenzen ihres Limits, aber insbesondere Becker übertrieb es. Vielleicht waren es Schuldgefühle, vielleicht die verzweifelte Hoffnung bei der nächsten Anomalie endlich fündig zu werden, aber Lester hatte ihn mehr als einmal zu sich rufen und in seine Schranken weisen müssen. Es war nicht so, dass er ihn nicht verstand. Im Gegenteil, er wusste genau, was in dem Soldaten vorging, aber ihm war auch klar, dass es absolut nichts brachte, wenn er sich übernahm und als Konsequenz davon ausfiel.

Seufzend legte er eine Hand auf die kalte Brüstung. Er war froh, Connor und Abby gesund und wohlbehalten wieder zu sehen, aber auch dieser Sieg hatte seine Schattenseiten. Danny blieb weiterhin verschollen und Lester konnte dem Triumph, den er empfand nicht nachgeben, so lange einer seiner Männer noch da draußen war. Sein Blick ging erneut zu Connor, den er am liebsten an sich gezogen und nie mehr losgelassen hätte, aber dafür war später immer noch Zeit – nachdem er den nächsten Rettungsversuch für Danny organisiert hatte.

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