Criminal Minds: "Dunkel" (Morgan/Reid)
May. 21st, 2010 02:38 pm![[identity profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/openid.png)
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Titel: "Dunkel"
Fandom: Criminal Minds
Pairing: Gen (Andeutung von Reid/Morgan)
Rating: NC-17
Word Count: 487 Wörter.
Zusammenfassung: Wie geht es Reid nach dem Drama in 403 "Minimal Loss"?
Anmerkungen: SPOILER für die vorherigen Staffeln und die gesamte Reid-Vorgeschichte.
Disclaimer: Criminal Minds ist das Eigentum von CBS
„Dunkel“
Es saß im Dunkeln, nicht nötig das Licht anzumachen. Er wollte es nicht, so konnte er besser nachdenken. Er saß im Dunkeln und all die Ereignisse des Tages stürzten erneut auf ihn ein. Schuld nagte an ihm und er hasste sich dafür, dass er nichts getan, dass er nur zugeschaut hatte. Sein Hirn erklärte, dass es logisch gewesen war und auch Emily hatte mit ihm im Flugzeug gesprochen, aber in seinem Innern fühlte es sich falsch an. Er seufzte leise.
Als er die Wohnung betreten hatte, war ihm alles egal gewesen. Er trug immer noch die alten Kleider, hatte weder gegessen, noch geduscht seitdem. Stattdessen saß er hier und seine Finger spielten mit der Münze in seiner Tasche. Das Verlangen war groß einfach nachzugeben, einfach vergessen, nicht mehr daran denken müssen.
Er schloss die Augen und sah Emily, deren Blut auf den Boden tropfte. Immer wieder hatte der Bastard zugeschlagen und die ganze Zeit hatte er paralysiert da gestanden. Für den Bruchteil einer Sekunde war er wieder in der Highschool, umzingelt von Brandon Charles und seinen Kumpels, die Jagd auf ihn machten. Es war nicht das erste Mal, dass er sah oder hörte wie jemand verprügelt wurde, aber es war das erste Mal, dass er starr war vor Panik. Es war das erste Mal, dass er wusste, wie Emily sich fühlte.
Bilder fluteten sein Hirn und plötzlich stand Henkel vor ihm – sein Gesicht verzerrt, seine Augen dunkel. Reid kauerte auf dem Stuhl und wusste, was ihn erwartete, wusste, was kommen würde. „Es ist der Wille Gottes“, flüsterte Henkel und es fuhr ihm kalt den Rücken herunter. Er versuchte sich auf den Schmerz vorzubereiten, doch dieser kam zu plötzlich – unerwartete, heftig und unerträglich. Blut spritzte und hinterließ kleine Pfützen, als Emily zu Boden ging. Hilflosigkeit und Wut ballten sich in seinem Magen zusammen und die Sehnsucht wurde immer größer. Seine Finger spielten noch immer mit der Münze und geistesabwesend holte er das silberfarbene Metallstück aus der Hosentasche. Das wenige Licht, das durchs Fenster fiel fing sich in der glatten Oberfläche und blitzte kurz auf, so als wollte es ihm etwas sagen. Immer noch brannte das Verlangen in seinen Venen zu vergessen, sich dem dumpfen Gefühl zu ergeben, das ihn erfasste, wenn er es nahm. Seine Hand krampfte sich um das Metall und seine Knöchel wurden weiß, so fest hielt er es umschlossen. Einige Sekunden balancierte er auf der Klippe, bis er wusste, was er zu tun hatte. Mit steifen Bewegungen, so als hätte er stundenlang gelegen, erhob er sich und ging zum Telefon. Seine Finger wählten blind die Nummer und er hielt den Hörer ans Ohr. Das Freizeichen klang scharf und grell und fast hätte er wieder aufgelegt, als es klackte und jemand abnahm.
„Hallo“, sagte er leise und seine Stimme versagte ihm den Dienst.
Er wusste nicht, ob er das richtige tat, aber Erleichterung überkam ihn, als er ihn am anderen Ende hörte.
„Ja, Morgan – ich bins, Spencer…“