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Titel: "Heimlich"
Fandom: McLeod's Daughters
Genre: Romanze, AU
Personen: Kate/Dave
Rating: NC-17
Zusammenfassung: Was wäre gewesen, wenn nicht Jodie, sondern Dave herausgefunden hätte, dass Kate nach Adelaide zur Krebsuntersuchung gefahren ist?
Warnung: SPOILER FÜR SEASON 6, insbesondere die Folge "What lies beneath". Eigentlich bin ich ein klassischer Oneshot-Schreiber und kein Freund von WIPs, aber hier versuch ich mich trotzdem mal dran, in der Hoffnung, das es klappt. Ich denke, die Geschichte wird sowieso nicht all zu lang. Da ich noch nicht weiß, was mich von Kate und Dave erwartet, hab ich das Rating auf NC-17 gesetzt, obwohl es noch nicht nötig ist.
Beta: Keine Beta-Leser. Alle Fehler sind meine eigene Schuld.
Disclaimer: MLD ist das Eigentum von Channel 9. Ich spiele nur damit.
1. Kapitel
Er kam gerade aus dem Bad als er das Telefon hörte. Er kannte das Klingeln, aber wusste im ersten Moment nicht, wo er es einordnen sollte. Neugierig folgte er dem Laut und fand das kleine silberne Handy, das auf seinem Esstisch lag. Einen kurzen Moment zögerte er, bevor er ran ging. ‚Wer weiß, vielleicht war es wichtig.’
„Dave Brewer am Apparat.“, meldete er sich förmlich, nachdem er den Knopf mit dem grünen Hörer gedrückt hatte und das Telefon ans Ohr presste. „Nein, Frau Manfredi ist momentan leider nicht über ihr Handy erreichbar. Kann ich etwas ausrichten?“
Mit zwei Schritten war er am Spiegel und schnappte sich Papier und Bleistift. „Sie soll sich bitte melden wegen des Termins. Geht in Ordnung. Ich richte es ihr aus. Ja, gern geschehen.“
Als er gegen die offene Küchentür klopfte drehte Jodie sich zu ihm um und lächelte.
„Hey, Dave! Was treibt dich denn her? Du willst doch nicht etwa bei den Vorbereitungen für Nicks Willkommensparty helfen.“
Dave lächelte die Blondine an. „Eigentlich bin ich auf der Suche nach Kate“, sagte er.
„Da muss ich dich enttäuschen. Die ist heute Morgen zu ihrer Familie aufgebrochen.“
Dave sah sie fragend an.
„Große Manfredi-Clan-Feier. Da konnte Kate sich nicht vor drücken.“ Jodie griff zu der Pappmaske mit dem Bild ihrer besten Freundin, die auf dem Küchentisch vor ihr lag, und hielt sie Dave vor die Nase. „Aber sie ist im Geiste bei uns.“
Er nickte nur abwesend.
„Dave?“ Jodie wedelte mit der Maske vor seinem Gesicht herum. „Alles in Ordnung?“
Der Tierarzt schaute auf.
„Was wolltest du von Kate?“ fragte Jodie nun neugierig geworden.
„Ach, nichts Besonderes. Sie war heute Morgen da und hat die Medizin für die Alpakas abgeholt. Dabei hab ich vergessen, ihr die Medikationsanweisungen mitzugeben.“ Er zog einen zusammengefalteten Zettel aus der Tasche und drückte ihn Jodie in die Hand.
„Keine Sorge, Kate wird mit Sicherheit den Beipackzettel gelesen haben. Und außerdem kümmere ich mich die nächsten zwei Tage um die Tiere bis Kate zurück ist. Also hast du den Zettel gleich der Richtigen gegeben.“
Bei diesen Worten fächerte sie sich mit dem Papier Luft zu und warf ihm ein letztes Lächeln entgegen. „Und jetzt muss ich mich wieder um die Vorbereitungen kümmern, sonst werd ich heute gar nicht mehr fertig!“
Dave blieb noch einen Moment stehen, bevor er ihr geschäftiges Treiben als Anlass sah, sich zurückzuziehen. „Machs gut, Jodie!“, rief er als er die Küche verließ.
"Bis heute Abend, dave.", erwiderte sie fröhlich.
****
Zum zweiten Mal am heutigen Tag saß Dave Brewer nachdenklich in seinem Wagen als er die verlassene Landstraße entlangfuhr. Erneut wirbelten Gedanken durch seinen Kopf, so dass er sich kaum konzentrieren konnte. Konsterniert fuhr er an den Straßenrand und hielt an. Besorgt kramte er in seiner Hosentasche bis er fand, was er gesucht hatte. Seine Augen ruhten erneut auf dem gelben Zettel in seiner Hand, auf dem ihm klar und deutlich seine eigene Schrift entgegen schien. Darauf stand: „Kate, Termin, Dr. Peterman, Hautspezialist“.
Er atmete tief ein und presste die Luft zwischen den Zähnen hervor als er den Worten Buchstabe für Buchstabe mit den Augen folgte. Er wusste nur eins: Das bedeutete nichts Gutes!
2. Kapitel
Das Klopfen war laut und vehement. Müde durchquerte Kate den Raum und öffnete die Tür. Es konnte ja nur ein Mitarbeiter des Hotels sein.
Überrascht sah sie den Mann an, der vor ihr stand. „Dave? Was machst du hier?“
Dave Brewer lächelte sie freundlich an und hielt ihr Handy in die Höhe.
„Das hast du bei mir vergessen.“
„Was?“ Sie starrte ihn immer noch fassungslos an, während er erneut das Handy vor ihrer Nase schwenkte.
„Du hast dein Telefon bei mir heute Morgen liegen lassen als du die Medizin für die Alpakas abgeholt hast.“
Langsam begann sie zu verstehen, was er sagt, aber es machte immer noch keinen Sinn für sie.
„Und warum bist du hier? Woher weißt du überhaupt, dass ich hier bin?“
„Jodie“, antwortete er trocken.
„Jodie?“, echote sie fragend. „Jodie hat keine Ahnung, dass ich hier bin.“
„Ich weiß, ich hab sie gefragt und sie sagte, du wärst bei deiner Familie.“
„Dave!“, rief Kate und versuchte genauso genervt zu klingen, wie sie sich fühlte, aber es klang nur müde und verwirrt.
Er hatte Mitleid mit ihr und ging einen Schritt auf sie zu. „Kann ich reinkommen? Ich denke, es lässt sich viel besser reden, wenn wir nicht auf dem Gang stehen.“
Sie nickte und trat zur Seite, so dass er an ihr vorbei ins kleine Hotelzimmer treten konnte. Einen Moment schaute er sich um bis sein Blick auf den zwei Stühlen und dem Tisch in der Ecke hängen blieb. Entschlossen ging er darauf zu und zog einen Stuhl so ans Bett heran, dass sie sich unterhalten konnten. Während er seine Jacke auszog und über die Stuhllehne hängte, trottete Kate zum Bett und setzte sich auf dessen Rand, so dass sie sich nun gegenüber saßen. Sie schauten sich an und der Tierarzt begann zu erklären:
„Als du heute morgen bei mir warst, um die Medizin für die Alpakas abzuholen, hast du dein Handy bei mir vergessen“, begann er und sah wie Kate kurz zustimmend nickte. Den Teil der Geschichte kannte sie schon.
„Nachdem du weg warst, hat es geklingelt und ich bin rangegangen.“ Kates Stirn legte sich in Falten und Dave wusste nur zu gut, was sie dachte. „Schau nicht so böse“, sagte er, „es hätte ja was wichtiges sein können!“ Er hielt inne und beobachtete, wie die Furchen auf ihrer Stirn sich glätteten. „Es war die Hautarztpraxis, die anrief, um mit dir über deinen morgigen Termin zu sprechen. Sie haben mich gebeten, dir auszurichten, dass du sie bitte zurückrufst.“
Kate starrte ihn an. Ihr Mund war leicht geöffnet und ihre Stirn lag erneut in Falten. „Ich erzähl dir den Rest später, Kate“, fuhr Dave fort, „jetzt schlag ich erst mal vor, du rufst die Praxis an. Wir haben noch keine 18 Uhr. Da wirst du also noch jemanden erreichen.“
Sie nickte und stand auf. In ihrem Hirn tobten die Informationen wild durcheinander und sie begann zu ahnen, wie Dave sie gefunden hatte. Doch das spielte im Moment keine Rolle. Mit zitternden Fingern griff sie zum Apparat und drückte die Null. Ein Freizeichen ertönte und sie wählte die Nummer der Praxis, die sie bereits auswendig konnte.
„Kate Manfredi“, sagte sie in die Muschel und hielt den Hörer so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. „Ich habe für morgen um 9.00 Uhr einen Termin. Sie hatten vorhin versucht, mich deswegen zu erreichen?“
Es war still, während sie wartete und das Einzige, was Dave hörte, war Kates unruhiges Atmen. „8.00 Uhr? Das geht in Ordnung. Ich werde da sein. Ach, und ich bin ab sofort wieder auf dem Handy erreichbar. Ja genau. Danke.“
Dave hatte sie die ganze Zeit beobachtet, während er die einseitige Unterhaltung verfolgte. Sie wirkte angespannt und er sah deutlich, wie verkrampft sie den Hörer ans Ohr presste. Sie legte auf und drehte sich um, doch er merkte sofort, dass sie nicht bei ihm, sondern eine Million Meilen weit weg war. Gedankenverloren strich sie eine Strähne hinter das Ohr, die ihr in die Stirn fiel.
„Kate?“ Daves Stimme war weich und behutsam, so wie er sprach, wenn er ein verängstigtes Tier versuchte zu beruhigen. Sie schaute auf und erinnerte sich daran, dass Dave bei ihr war.
„Und dann?“, fragte sie unvermittelt.
Der Blonde hob eine Augenbraue bis ihm klar wurde, dass die Frage dem Rest seiner Geschichte galt. Er stand auf und schob sie Richtung Bett, wo er sie erneut auf die Bettkante drückte.
„Dann bin ich zu Jodie und hab nach dir gefragt.“
Ihr Kopf ruckte hoch und sie blitzte ihn an. „Du hast ihr doch nichts gesagt?“
„Nein, nein, beruhig dich. Jodie hat mir erzählt, dass du auf einem großen Manfredi-Familientreffen bist und erst in zwei Tagen zurückkommst. Da war mir klar, dass du nicht wolltest, dass es jemand weiß. Also hab ich mich bedankt und anschließend ans Telefon gehängt, um die Hotels abzuklappern bis ich dich gefunden hatte.“
Kate verzog keine Miene als sie dies hörte, aber sie wirkte nachdenklich als sie sich ihm wieder zuwandte. „Du wusstest von dem Leberfleck. Natürlich hast du die richtigen Schlüsse gezogen.“
Er nickte und nahm ihre Hände in die seinen. Sie versuchte sie wegzuziehen, aber er hielt sie fest, genauso, wie er junge Kücken festhielt, die sich versuchten, aus seinem Griff zu befreien – sanft, aber mit unverminderter Kraft.
„Kate, wieso hast du niemandem was gesagt? Du hast Freunde, du musst das nicht allein durchstehen!“
Sie schaute betreten auf den Boden und versuchte erneut ihre Hände zu befreien, aber war wieder erfolglos.
„Ich will niemanden zur Last fallen“, erwiderte sie schwach und hörte selbst, wie lahm ihre Antwort klang. „Die Anderen haben ihre eigenen Probleme. Nick kommt endlich nach Hause und Jodie muss sich um die Alpakas kümmern.“
„Kate“, Dave ließ ihre Hände endlich los und setzte sich neben sie aufs Bett, „hörst du dir eigentlich zu? Das ist absoluter Schwachsinn! Glaubst du nicht auch, dass wir nicht alles hätten stehen und liegen lassen, wenn wir es erfahren hätten?“
„Eben“, bestätigte sie, „und das wollte ich nicht! Ich muss erst einmal für mich klären, was es bedeutet. Und… und…“, sie stockte, „…und ich weiß außerdem noch gar nicht, ob es tatsächlich…“, sie stoppte erneut und kämpfte mit sich, um das Wort hervorzubringen, an das sie dachte, seitdem sie den Termin gemacht hatte.
Er legte freundschaftlich seinen Arm um ihre Schultern und drückte sie kurz aufmunternd. „Warte erst einmal die Untersuchung ab. Noch steht nichts fest. Es könnte ein völlig harmloser Leberfleck sein.“
„Oder Krebs“, fiel sie ihm ins Wort und ein ersticktes Schluchzen rang sich aus ihrer Kehle, bevor sie hastig aufstand und Richtung Bad eilte.
„Kate…“, rief Dave ihr hinterher, doch sie drehte sich um, während sie weiterlief, und lächelte ihn tapfer an.
„Mir geht es gut, Dave. Wirklich!“ Auf ihrem Gesicht lag das gequälte Lächeln, das er so gut kannte und von dem er wusste, dass es nur gespielt war. Die Badezimmertür fiel laut zu und klickte metallisch als sie abschloss. Das Nächste, was er hörte, war das Rauschen des Wasserhahns, das es kaum schaffte, die herzzerreißenden Schluchzer zu übertönen.
Hilflos saß er einige Minuten auf dem Bett und lauschte Richtung Bad. Dann stand er auf und ging zum Telefon, um sich ein Zimmer für die Nacht zu besorgen und eine Vertretung für den morgigen Tag zu organisieren.