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Titel: "Ein Stern zur Weihnachtszeit"
Autor:
dunderklumpen
Fandom: NCIS
Prompt: "Kleine Lügen unter Freunden" für den Adventskalender von
120_minuten
Pairing: Gen bzw. Tiva angedeutet
Rating: PG
Word Count: 2.054 Wörter.
Zusammenfassung: Zur Weihnachtszeit fallen manchmal Sterne vom Himmel.
Disclaimer: NCIS ist das Eigentum von CBS.
A/N: Ich habe in meinem Leben schon weitaus besseres geschrieben, aber vielleicht macht es euch doch ein wenig Freude.Also: Nachdem ich den Prompt gelesen hatte, kam mir sofort eine Szene in den Sinn, in der Ziva Tony erstaunt fragt, wie er denn um Himmels Willen ihre Kette gefunden hat. Tony lächelt nur, aber wehrt alles mit einer seine flapsigen Bemerkungen ab. Später jedoch raunt McGee ihr zu, dass Tony eine ganze Nacht jeden Zentimeter der Wohnung, in der sie die Kette vermutlich verloren hatte, akribisch abgesucht hat und nicht aufgegeben hat, bevor er sie gefunden hatte.
Das hat er ihr nur nicht verraten, weshalb das als kleine Notlüge durchgeht, weil er ihr eine Freude zu Weihnachten machen wollteund natürlich nicht zugeben, wieviel ihm Ziva bedeutet, denn schließlich macht man sowas nicht für jeden X-Beliebigen.
Diese Szene hatte ich vor Augen und auch fest vor in die Story einzufügen, aber irgendwie passte sie dann nicht mehr. So kam ich von dem Prompt auf die Geschichte, obwohl der eigentliche Prompt an sich darin jetzt keine Rolle mehr spielt.
Beta: Ungebetat.
Es war alles blitzschnell gegangen. Mit gezückten Waffen hatten sie die Wohnung betreten, deren Tür sie aufgebrochen vorgefunden hatten. Sie war nach links, Tony nach rechts ausgeschwärmt, um die einzelnen Zimmer zu kontrollieren. Als sie in das Wohnzimmer trat, traf sie der Schlag unvorbereitet gegen die Brust. Schmerzhaft zog sie die Luft zwischen den Zähnen ein und riss die Arme nach oben, um sich zur Wehr zu setzen. Jahrelanges Training hatte sie gelehrt, im Bruchteil von Sekunden zu reagieren. Und auch wenn es ihr den Atem verschlug, spulte sie die automatisierten Bewegungen ab, die ihr jetzt das Leben retteten. Zügig und professionell schlug sie zurück, entwaffnete ihren Gegner und führte ihn gemeinsam mit Tony ab, der bei ihrem Ruf sofort angelaufen gekommen war.
***
Sie seufzte, während sie sich im Spiegel der Damentoilette betrachtete. Vorsichtig berührte sie ihre Schläfe und fuhr mit zwei Finger hinab bis zu ihrer Wange, die rot und geschwollen war. Morgen würde sie mit Sicherheit mit einem blauen Auge aufwachen.
Einen Moment starrte sie in den Spiegel, ihre Gedanken überall und nirgends. Dann raffte sie sich auf und stellte das Wasser an. Kühl lief es über das Toilettenpapier, das sie befeuchtete, um es gegen ihr Auge zu halten. Mit einem letzten Seufzer wollte sie sich gerade zur Tür drehen, als ihr Blick auf ihren Pulloverausschnitt fiel, oder besser gesagt auf das, was nun nicht mehr um ihren Hals hing. Erschrocken fuhren ihre Finger zum Ausschnitt, doch nichts… der Davidstern, der immer an dieser Stelle geruht hatte, war verschwunden.
Hektisch zog sie ihren Pullover über den Kopf und schüttelte, doch kein Davidstern fiel heraus. Das gleich wiederholte sie mit der Bluse, die sie trug. Aber auch in ihr hatte die Kette sich nicht verfangen. Wütend zog sie sich wieder an und stopfte ihr Hemd in den Hosenbund. Es gab nur eine Möglichkeit: Die Kette musste bei dem Kampf mit dem Verdächtigen gerissen und zu Boden gefallen sein. Sicher lag sie noch in der Wohnung des Opfers. Entschlossen trat sie aus der Toilette und eilte zu ihrem Schreibtisch. Sie würde Gibbs Bescheid geben, dass sie zur Wohnung des Opfers unterwegs war, um einer Spur nachzugehen.
Zwei Minuten später stieg sie in den Wagen, entschlossen sich die Kette zurück zu holen, die sie ihr Leben lang begleitet hatte.
***
Es war ungerecht! Warum durften ihre Brüder eine Bar Mizwa haben und sie nicht? Obwohl es mittlerweile viele jüdische Gemeinden gab, in denen sowohl Jungen als auch Mädchen feierten, war Zivas Vater in dieser Angelegenheit merkwürdig konservativ.
Heute war ihr 12. Geburtstag – und obwohl sie später am Nachmittag ein paar Freunde eingeladen hatte und ihre Mutter ihr bestes tat, ihr einen wunderbaren Tag zu bereiten, war sie enttäuscht und wütend, anders behandelt zu werden als ihre Brüder.
Den Frust hinunterschluckend stand sie auf, um ihre Mutter zu suchen und nach dem Buffet zu fragen, das sie vorbereitete.
Ihre Mutter stand in der Küche. Wie immer, wenn sie kochte, hatte sie sich die Haare mit einem Tuch zurückgebunden. Ziva blieb im Türrahmen stehen und beobachtete sie. Sie war völlig in ihre Arbeit vertieft und summte fröhlich vor sich hin. Obwohl sich Ziva nicht bewegte, hob ihre Mutter plötzlich ruckartig den Kopf.
„Ziva! Hast du mich erschreckt.“ Sie lächelte sie an. „Dich einfach so anzuschleichen!“ Immer noch lächelnd ging sie auf ihre Tochter zu und nahm sie in den Arm.
„Herzlichen Glückwunsch zu deinem 12. Geburtstag, Schatz!“, sagte sie und zog sie fester an sich. Ziva erwiderte die Umarmung und sog den vertrauten Duft ihrer Mutter ein, der ihr Geborgenheit und Wärme signalisierte.
Zivas Mutter ließ sie los und betrachtete ihre Tochter einen kurzen Augenblick.
„Du siehst aber nicht glücklich aus. Was ist los?“
Ziva wusste, dass ihre Mutter enttäuscht sein würde, wenn sie ihr die Wahrheit sagte. Also lächelte sie nur und schüttelte den Kopf.
„Nichts. Es ist alles prima!“
In ihren Ohren hatte ihre Antwort überzeugend geklungen, aber ihre Mutter schien zu merken, dass etwas nicht stimmte.
„Weißt du was?“, begann sie und wischte ihre Hände an dem Küchentuch ab, das auf der Spüle lag. „Eigentlich wollte ich dir dein Geschenk erst später geben, aber angesichts deiner Laune“, sie zog vielsagend die Augenbrauen nach oben, „wäre wohl jetzt ein besserer Zeitpunkt.“
Damit ging sie an ihr vorbei ins Schlafzimmer und ihre Tochter folgte ihr.
Die Gardinen waren zugezogen und tauchten das Zimmer ihrer Eltern in angenehme Kühle. Ihre Mutter deutete auf das Bett und Ziva setzte sich. Sie blickte erwartungsvoll zu ihrer Mutter, die die Schublade ihrer Kommode öffnete und ein kleines Kästchen daraus hervorholte. Obwohl Ziva nicht aufgeheitert werden wollte, spürte sie, wie freudige Erregung in ihr aufstieg. Sie liebte Geschenke!
Als hätte ihre Mutter ihre Gedanken gehört, kam sie zum Bett herüber und setzte sich neben sie.
„Das ist für dich“, sagte sie und überreichte Ziva die Schachtel, deren blauer Samtüberzug sich weich und warm anfühlte. „Es gehörte deiner Großmutter. Als ich 12 Jahre alt wurde, gab sie es mir mit den Worten, dass ich mich immer meiner Herkunft erinnern soll. Sie sagte, ich sei jetzt ein großes Mädchen und müsse Verantwortung für mich und mein Leben übernehmen. Und dann…“ Zivas Mutter stockte kurz und schluckte gerührt, „hat sie gesagt, dass sie dadurch immer bei mir sein wird.“
Ziva schaute von ihrer Mutter zu der Schachtel und wieder zurück.
„Meine kleine Ziva“, der Ton ihrer Mutter war mild und voller Liebe, als sie ihr übers Haar streichelte. „Öffne es ruhig.“
Zivas Finger zitterten als sie die Box mit leichtem Druck auf die Seiten öffnete: Im Innern der Schachtel lag eine zierliche Kette mit einem Davidstern als Anhänger auf Samt gebettet.
Zivas Augen wurden groß, als sie den Stern vor sich sah und Freude breitet sich in ihr aus.
„Es ist wundervoll!“, hauchte sie leise und sah ihre Mutter überrascht und glücklich an. „Danke!“
Mit diesen Worten umarmte sie sie ein zweites Mal und schmiegte sich an sie.
Zivas Mutter lächelte, als sie ihre Tochter im Arm hielt. „Herzlichen Glückwunsch, Schatz!“
***
Es war ein Morgen wie jeder andere und Tony war damit beschäftigt, das Netz nach passenden Weihnachtsgeschenken abzusuchen, als Ziva und McGee herein kamen. Tony sah auf und wollte gerade zu einer brillanten Bemerkungen ansetzen, als Ziva in anraunzte.
„Lass es! Ich bin heut morgen nicht in der Stimmung für deine dummen Witze!“ Damit knallte sie ihre Tasche auf den Tisch und verschwand direkt wieder Richtung Küche, vermutlich um sich einen Kaffee zu holen.
Viel zu überrascht von dieser Reaktion starrte er ihr nach, bevor er sich zu Tim umdreht, der sich mittlerweile gesetzt hatte.
„Was zum Teufel ist denn in die gefahren“, brummte er missmutig.
McGee zuckte mit den Schultern, als er antwortete: „Sie hat ihre Kette verloren.“
„Und deswegen macht sie so einen Aufstand?“, DiNozzo klang mehr erstaunt als beleidigt.
„Die Kette mit dem Davidstern.“, fügte McGee erklärend hinzu und Tony verstand.
Es war einige Jahre her gewesen, als sie auf einem der langweiligsten Überwachungseinsätze waren, an den er sich erinnern konnte. Missmutig hatte er neben ihr im Auto gesessen und sich zu Tode gelangweilt. So sehr, dass er, als sein Blick auf Zivas Kette fiel, doch tatsächlich nach ihrer Bedeutung gefragt hatte.
„Sie gehörte meiner Mutter.“, hatte sie ihm nur kurz geantwortet, bevor sie wieder in Schweigen versunken war. Ihr Ton machte ihm unmissverständlich klar, dass er keine weiteren Informationen dazu bekommen würde, Doch der Blick, dem sie ihm dabei zugeworfen hatte, sprach Bände darüber, wie viel diese Kette ihr wirklich bedeutete.
Tony seufzte leise, als Ziva plötzlich wieder vor ihm stand, in der Hand eine dampfende Tasse Kaffee.
„Ziva“, begann er zögerlich und völlig untypisch für seine Verhältnisse. Das schien auch die Israelin zu denken, denn sie schenkte ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
„McCurious hier hat gesagt, du hast deine Kette verloren.“ Es war weniger eine Frage als eine Feststellung.
Ziva nickte angespannt.
„Wo?“, fragte Tony weiter.
„Wenn ich das wüsste, wäre sie nicht verloren.“, gab Ziva schnippisch zurück, was für sie ebenso untypisch war wie die Zögerlichkeit für Tony.
„Wann hast du sie das letzte Mal gesehen?“, mischte sich McGee in die Unterhaltung ein.
Die Israelin seufzte resigniert. „Ich habe sie gestern Morgen angezogen wie immer. Nach dem Kampf in McMillans Wohnung war sie weg. Also bin ich zurück gefahren, um sie zu suchen. Aber ich hab nichts gefunden.“
„Mhhh…“, brummte Tony nachdenklich.
„Meinst du, es würde helfen, wenn wir nachher noch mal gemeinsam hinfahren und suchen?“, schlug McGee vor. „Sechs Augen sehen mehr als zwei.“
Ziva lächelte traurig. „Ich habe jeden Zentimeter dieser Wohnung abgesucht und sie nicht gefunden. Ich weiß noch nicht Mal, ob ich sie wirklich dort verloren habe oder nicht doch woanders.“
McGee ließ die Schultern hängen. „Tut mir leid, Ziva“, entgegnete er nur und schenkte ihr ein tröstendes Lächeln.
„Danke, McGee“, erwiderte sie ruhig, bevor sie in Tonys Richtung sah und ihm stumm zunickte.
***
Weihnachten stand vor der Tür und passend zum Datum hatte das Wetter entschieden, kalt zu werden. Es lag zwar kein Schnee, aber frostiger Raureif überzog die Straßen und Bäume, so dass zumindest annährend Weihnachtsstimmung aufkam.
Ziva saß mit einem Weinglas bewaffnet auf Gibbs Sofa und betrachtete die Weihnachtsdekoration. Es war immer noch ein kleines Wunder, dass sich ihr Chef dieses Jahr tatsächlich dazu entschieden hatte, die Feiertage nicht völlig zu ignorieren, sondern das gesamte Team zu sich nach Hause einzuladen. Zwar hatte Ziva nicht mehr als Würstchen und Kartoffelsalat erwartet, aber der gute Wille zählte.
Stattdessen war sie positiv überrascht gewesen. Sie vermutete, dass Abby ihre Finger im Spiel hatte, aber das änderte nichts an dem leckeren Essen und der ausgelassenen Stimmung. Satt und müde saßen sie nun zusammen im Wohnzimmer, in dem sogar ein Weihnachtsbaum auf die Gäste gewartet hatte.
Ziva beobachtete amüsiert wie Abby hin- und her lief und ungeduldig die Geschenke beäugte, die jeder der Gäste bei ihrer Ankunft unter den Baum platziert hatten.
„Kommt schon, Leute“, rief sie fröhlich, „Zeit für die Geschenke!“
Auf dieses Stichwort hin drängelte sie Gibbs zum Baum. „Du bist der Gastgeber, du verteilst die Geschenke!“
Gibbs grummelte zwar, aber verbrachte die nächste halbe Stunde damit, Kisten und Kartons hochzuheben, laut den Namen des Beschenkten vorzulesen und sie derjenigen Person in die Hand zu drücken.
Am Ende saßen sie da, jeder mit einem kleinen Stapel bunt verpackter Kartons vor sich.
„Auspacken!“, rief Tony laut und grinste jungenhaft in die Runde.
Unwillkürlich grinste Ziva zurück und nahm eine der Boxen hoch. Sie war klein und leicht und neugierig schüttelte sie sie. Doch sie hörte kein Geräusch. Sie fühlte, wie die alt vertraute Vorfreude in ihr aufstieg – genau so wie als Kind, wenn sie beschenkt worden war. Man konnte sagen was man wollte – vor allem, weil sie streng genommen eigentlich kein Weihnachten feierte - aber Geschenke waren immer toll!
Erwartungsvoll öffnete sie das Papier und sah eine schwarze Pappschachtel darunter zum Vorschein kommen. Der Deckel ließ sich leicht abheben und das erste, was Ziva sah, war eine schmale viereckige Karte, gerade groß genug, damit sie in die kleine Schachtel gepasst hatte. Sie nahm sie auf und drehte sie um:
„Frohe Weihnachten“, Tony
Nun noch neugieriger geworden nahm sie die weiche Füllung weg, die unter der Karte gelegen hatte und hätte die Box fast fallen lassen.
Überwältigt blickte sie einen zierlichen Davidstern an, der auf einem Kissen gelber Watte lag. Überraschung, Freude und Tränen schnürten ihr die Kehle zu, als sie das Schmuckstück aus seiner Verpackung holte. Die Kette, an der der Anhänger hing schien genau die richtige Größe zu haben. Und überhaupt, sie sah genau so aus wie die, die sie verloren hatte.
Von einem plötzlichen Einfall getrieben drehte sie den Stern um und schnappte verwundert nach Luft. Die Kette sah nicht nur aus, wie die, die sie verloren hatte, es war tatsächlich ihre! Der Stern hatte den gleichen tiefen Kratzer auf der Rückseite, der ihr aus Unachtsamkeit an ihrem 17. Geburtstag passiert war.
Sie wollte es nicht, doch spürte wie ihr Tränen in die Augen schossen. Suchend blickte sie sich um und fing Tonys Blick, der sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Mit einem Ruck stand sie auf und ging zu ihm.
„Danke“, brachte sie heraus, ihre Stimme ein Kloß aus zusammengeschnürten Emotionen. Sie umarmte ihn und presste ihre Wange gegen den warmen Kaschmirpullover, den er trug. „Danke!“
Tonys Hände fuhren leicht über ihren Rücken, als er die Umarmung erwiderte und leise vor sich hin lächelte.
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Prompt: "Kleine Lügen unter Freunden" für den Adventskalender von
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Pairing: Gen bzw. Tiva angedeutet
Rating: PG
Word Count: 2.054 Wörter.
Zusammenfassung: Zur Weihnachtszeit fallen manchmal Sterne vom Himmel.
Disclaimer: NCIS ist das Eigentum von CBS.
A/N: Ich habe in meinem Leben schon weitaus besseres geschrieben, aber vielleicht macht es euch doch ein wenig Freude.Also: Nachdem ich den Prompt gelesen hatte, kam mir sofort eine Szene in den Sinn, in der Ziva Tony erstaunt fragt, wie er denn um Himmels Willen ihre Kette gefunden hat. Tony lächelt nur, aber wehrt alles mit einer seine flapsigen Bemerkungen ab. Später jedoch raunt McGee ihr zu, dass Tony eine ganze Nacht jeden Zentimeter der Wohnung, in der sie die Kette vermutlich verloren hatte, akribisch abgesucht hat und nicht aufgegeben hat, bevor er sie gefunden hatte.
Das hat er ihr nur nicht verraten, weshalb das als kleine Notlüge durchgeht, weil er ihr eine Freude zu Weihnachten machen wollte
Diese Szene hatte ich vor Augen und auch fest vor in die Story einzufügen, aber irgendwie passte sie dann nicht mehr. So kam ich von dem Prompt auf die Geschichte, obwohl der eigentliche Prompt an sich darin jetzt keine Rolle mehr spielt.
Beta: Ungebetat.
„Ein Stern zur Weihnachtszeit“
Es war alles blitzschnell gegangen. Mit gezückten Waffen hatten sie die Wohnung betreten, deren Tür sie aufgebrochen vorgefunden hatten. Sie war nach links, Tony nach rechts ausgeschwärmt, um die einzelnen Zimmer zu kontrollieren. Als sie in das Wohnzimmer trat, traf sie der Schlag unvorbereitet gegen die Brust. Schmerzhaft zog sie die Luft zwischen den Zähnen ein und riss die Arme nach oben, um sich zur Wehr zu setzen. Jahrelanges Training hatte sie gelehrt, im Bruchteil von Sekunden zu reagieren. Und auch wenn es ihr den Atem verschlug, spulte sie die automatisierten Bewegungen ab, die ihr jetzt das Leben retteten. Zügig und professionell schlug sie zurück, entwaffnete ihren Gegner und führte ihn gemeinsam mit Tony ab, der bei ihrem Ruf sofort angelaufen gekommen war.
***
Sie seufzte, während sie sich im Spiegel der Damentoilette betrachtete. Vorsichtig berührte sie ihre Schläfe und fuhr mit zwei Finger hinab bis zu ihrer Wange, die rot und geschwollen war. Morgen würde sie mit Sicherheit mit einem blauen Auge aufwachen.
Einen Moment starrte sie in den Spiegel, ihre Gedanken überall und nirgends. Dann raffte sie sich auf und stellte das Wasser an. Kühl lief es über das Toilettenpapier, das sie befeuchtete, um es gegen ihr Auge zu halten. Mit einem letzten Seufzer wollte sie sich gerade zur Tür drehen, als ihr Blick auf ihren Pulloverausschnitt fiel, oder besser gesagt auf das, was nun nicht mehr um ihren Hals hing. Erschrocken fuhren ihre Finger zum Ausschnitt, doch nichts… der Davidstern, der immer an dieser Stelle geruht hatte, war verschwunden.
Hektisch zog sie ihren Pullover über den Kopf und schüttelte, doch kein Davidstern fiel heraus. Das gleich wiederholte sie mit der Bluse, die sie trug. Aber auch in ihr hatte die Kette sich nicht verfangen. Wütend zog sie sich wieder an und stopfte ihr Hemd in den Hosenbund. Es gab nur eine Möglichkeit: Die Kette musste bei dem Kampf mit dem Verdächtigen gerissen und zu Boden gefallen sein. Sicher lag sie noch in der Wohnung des Opfers. Entschlossen trat sie aus der Toilette und eilte zu ihrem Schreibtisch. Sie würde Gibbs Bescheid geben, dass sie zur Wohnung des Opfers unterwegs war, um einer Spur nachzugehen.
Zwei Minuten später stieg sie in den Wagen, entschlossen sich die Kette zurück zu holen, die sie ihr Leben lang begleitet hatte.
***
Es war ungerecht! Warum durften ihre Brüder eine Bar Mizwa haben und sie nicht? Obwohl es mittlerweile viele jüdische Gemeinden gab, in denen sowohl Jungen als auch Mädchen feierten, war Zivas Vater in dieser Angelegenheit merkwürdig konservativ.
Heute war ihr 12. Geburtstag – und obwohl sie später am Nachmittag ein paar Freunde eingeladen hatte und ihre Mutter ihr bestes tat, ihr einen wunderbaren Tag zu bereiten, war sie enttäuscht und wütend, anders behandelt zu werden als ihre Brüder.
Den Frust hinunterschluckend stand sie auf, um ihre Mutter zu suchen und nach dem Buffet zu fragen, das sie vorbereitete.
Ihre Mutter stand in der Küche. Wie immer, wenn sie kochte, hatte sie sich die Haare mit einem Tuch zurückgebunden. Ziva blieb im Türrahmen stehen und beobachtete sie. Sie war völlig in ihre Arbeit vertieft und summte fröhlich vor sich hin. Obwohl sich Ziva nicht bewegte, hob ihre Mutter plötzlich ruckartig den Kopf.
„Ziva! Hast du mich erschreckt.“ Sie lächelte sie an. „Dich einfach so anzuschleichen!“ Immer noch lächelnd ging sie auf ihre Tochter zu und nahm sie in den Arm.
„Herzlichen Glückwunsch zu deinem 12. Geburtstag, Schatz!“, sagte sie und zog sie fester an sich. Ziva erwiderte die Umarmung und sog den vertrauten Duft ihrer Mutter ein, der ihr Geborgenheit und Wärme signalisierte.
Zivas Mutter ließ sie los und betrachtete ihre Tochter einen kurzen Augenblick.
„Du siehst aber nicht glücklich aus. Was ist los?“
Ziva wusste, dass ihre Mutter enttäuscht sein würde, wenn sie ihr die Wahrheit sagte. Also lächelte sie nur und schüttelte den Kopf.
„Nichts. Es ist alles prima!“
In ihren Ohren hatte ihre Antwort überzeugend geklungen, aber ihre Mutter schien zu merken, dass etwas nicht stimmte.
„Weißt du was?“, begann sie und wischte ihre Hände an dem Küchentuch ab, das auf der Spüle lag. „Eigentlich wollte ich dir dein Geschenk erst später geben, aber angesichts deiner Laune“, sie zog vielsagend die Augenbrauen nach oben, „wäre wohl jetzt ein besserer Zeitpunkt.“
Damit ging sie an ihr vorbei ins Schlafzimmer und ihre Tochter folgte ihr.
Die Gardinen waren zugezogen und tauchten das Zimmer ihrer Eltern in angenehme Kühle. Ihre Mutter deutete auf das Bett und Ziva setzte sich. Sie blickte erwartungsvoll zu ihrer Mutter, die die Schublade ihrer Kommode öffnete und ein kleines Kästchen daraus hervorholte. Obwohl Ziva nicht aufgeheitert werden wollte, spürte sie, wie freudige Erregung in ihr aufstieg. Sie liebte Geschenke!
Als hätte ihre Mutter ihre Gedanken gehört, kam sie zum Bett herüber und setzte sich neben sie.
„Das ist für dich“, sagte sie und überreichte Ziva die Schachtel, deren blauer Samtüberzug sich weich und warm anfühlte. „Es gehörte deiner Großmutter. Als ich 12 Jahre alt wurde, gab sie es mir mit den Worten, dass ich mich immer meiner Herkunft erinnern soll. Sie sagte, ich sei jetzt ein großes Mädchen und müsse Verantwortung für mich und mein Leben übernehmen. Und dann…“ Zivas Mutter stockte kurz und schluckte gerührt, „hat sie gesagt, dass sie dadurch immer bei mir sein wird.“
Ziva schaute von ihrer Mutter zu der Schachtel und wieder zurück.
„Meine kleine Ziva“, der Ton ihrer Mutter war mild und voller Liebe, als sie ihr übers Haar streichelte. „Öffne es ruhig.“
Zivas Finger zitterten als sie die Box mit leichtem Druck auf die Seiten öffnete: Im Innern der Schachtel lag eine zierliche Kette mit einem Davidstern als Anhänger auf Samt gebettet.
Zivas Augen wurden groß, als sie den Stern vor sich sah und Freude breitet sich in ihr aus.
„Es ist wundervoll!“, hauchte sie leise und sah ihre Mutter überrascht und glücklich an. „Danke!“
Mit diesen Worten umarmte sie sie ein zweites Mal und schmiegte sich an sie.
Zivas Mutter lächelte, als sie ihre Tochter im Arm hielt. „Herzlichen Glückwunsch, Schatz!“
***
Es war ein Morgen wie jeder andere und Tony war damit beschäftigt, das Netz nach passenden Weihnachtsgeschenken abzusuchen, als Ziva und McGee herein kamen. Tony sah auf und wollte gerade zu einer brillanten Bemerkungen ansetzen, als Ziva in anraunzte.
„Lass es! Ich bin heut morgen nicht in der Stimmung für deine dummen Witze!“ Damit knallte sie ihre Tasche auf den Tisch und verschwand direkt wieder Richtung Küche, vermutlich um sich einen Kaffee zu holen.
Viel zu überrascht von dieser Reaktion starrte er ihr nach, bevor er sich zu Tim umdreht, der sich mittlerweile gesetzt hatte.
„Was zum Teufel ist denn in die gefahren“, brummte er missmutig.
McGee zuckte mit den Schultern, als er antwortete: „Sie hat ihre Kette verloren.“
„Und deswegen macht sie so einen Aufstand?“, DiNozzo klang mehr erstaunt als beleidigt.
„Die Kette mit dem Davidstern.“, fügte McGee erklärend hinzu und Tony verstand.
Es war einige Jahre her gewesen, als sie auf einem der langweiligsten Überwachungseinsätze waren, an den er sich erinnern konnte. Missmutig hatte er neben ihr im Auto gesessen und sich zu Tode gelangweilt. So sehr, dass er, als sein Blick auf Zivas Kette fiel, doch tatsächlich nach ihrer Bedeutung gefragt hatte.
„Sie gehörte meiner Mutter.“, hatte sie ihm nur kurz geantwortet, bevor sie wieder in Schweigen versunken war. Ihr Ton machte ihm unmissverständlich klar, dass er keine weiteren Informationen dazu bekommen würde, Doch der Blick, dem sie ihm dabei zugeworfen hatte, sprach Bände darüber, wie viel diese Kette ihr wirklich bedeutete.
Tony seufzte leise, als Ziva plötzlich wieder vor ihm stand, in der Hand eine dampfende Tasse Kaffee.
„Ziva“, begann er zögerlich und völlig untypisch für seine Verhältnisse. Das schien auch die Israelin zu denken, denn sie schenkte ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit.
„McCurious hier hat gesagt, du hast deine Kette verloren.“ Es war weniger eine Frage als eine Feststellung.
Ziva nickte angespannt.
„Wo?“, fragte Tony weiter.
„Wenn ich das wüsste, wäre sie nicht verloren.“, gab Ziva schnippisch zurück, was für sie ebenso untypisch war wie die Zögerlichkeit für Tony.
„Wann hast du sie das letzte Mal gesehen?“, mischte sich McGee in die Unterhaltung ein.
Die Israelin seufzte resigniert. „Ich habe sie gestern Morgen angezogen wie immer. Nach dem Kampf in McMillans Wohnung war sie weg. Also bin ich zurück gefahren, um sie zu suchen. Aber ich hab nichts gefunden.“
„Mhhh…“, brummte Tony nachdenklich.
„Meinst du, es würde helfen, wenn wir nachher noch mal gemeinsam hinfahren und suchen?“, schlug McGee vor. „Sechs Augen sehen mehr als zwei.“
Ziva lächelte traurig. „Ich habe jeden Zentimeter dieser Wohnung abgesucht und sie nicht gefunden. Ich weiß noch nicht Mal, ob ich sie wirklich dort verloren habe oder nicht doch woanders.“
McGee ließ die Schultern hängen. „Tut mir leid, Ziva“, entgegnete er nur und schenkte ihr ein tröstendes Lächeln.
„Danke, McGee“, erwiderte sie ruhig, bevor sie in Tonys Richtung sah und ihm stumm zunickte.
***
Weihnachten stand vor der Tür und passend zum Datum hatte das Wetter entschieden, kalt zu werden. Es lag zwar kein Schnee, aber frostiger Raureif überzog die Straßen und Bäume, so dass zumindest annährend Weihnachtsstimmung aufkam.
Ziva saß mit einem Weinglas bewaffnet auf Gibbs Sofa und betrachtete die Weihnachtsdekoration. Es war immer noch ein kleines Wunder, dass sich ihr Chef dieses Jahr tatsächlich dazu entschieden hatte, die Feiertage nicht völlig zu ignorieren, sondern das gesamte Team zu sich nach Hause einzuladen. Zwar hatte Ziva nicht mehr als Würstchen und Kartoffelsalat erwartet, aber der gute Wille zählte.
Stattdessen war sie positiv überrascht gewesen. Sie vermutete, dass Abby ihre Finger im Spiel hatte, aber das änderte nichts an dem leckeren Essen und der ausgelassenen Stimmung. Satt und müde saßen sie nun zusammen im Wohnzimmer, in dem sogar ein Weihnachtsbaum auf die Gäste gewartet hatte.
Ziva beobachtete amüsiert wie Abby hin- und her lief und ungeduldig die Geschenke beäugte, die jeder der Gäste bei ihrer Ankunft unter den Baum platziert hatten.
„Kommt schon, Leute“, rief sie fröhlich, „Zeit für die Geschenke!“
Auf dieses Stichwort hin drängelte sie Gibbs zum Baum. „Du bist der Gastgeber, du verteilst die Geschenke!“
Gibbs grummelte zwar, aber verbrachte die nächste halbe Stunde damit, Kisten und Kartons hochzuheben, laut den Namen des Beschenkten vorzulesen und sie derjenigen Person in die Hand zu drücken.
Am Ende saßen sie da, jeder mit einem kleinen Stapel bunt verpackter Kartons vor sich.
„Auspacken!“, rief Tony laut und grinste jungenhaft in die Runde.
Unwillkürlich grinste Ziva zurück und nahm eine der Boxen hoch. Sie war klein und leicht und neugierig schüttelte sie sie. Doch sie hörte kein Geräusch. Sie fühlte, wie die alt vertraute Vorfreude in ihr aufstieg – genau so wie als Kind, wenn sie beschenkt worden war. Man konnte sagen was man wollte – vor allem, weil sie streng genommen eigentlich kein Weihnachten feierte - aber Geschenke waren immer toll!
Erwartungsvoll öffnete sie das Papier und sah eine schwarze Pappschachtel darunter zum Vorschein kommen. Der Deckel ließ sich leicht abheben und das erste, was Ziva sah, war eine schmale viereckige Karte, gerade groß genug, damit sie in die kleine Schachtel gepasst hatte. Sie nahm sie auf und drehte sie um:
„Frohe Weihnachten“, Tony
Nun noch neugieriger geworden nahm sie die weiche Füllung weg, die unter der Karte gelegen hatte und hätte die Box fast fallen lassen.
Überwältigt blickte sie einen zierlichen Davidstern an, der auf einem Kissen gelber Watte lag. Überraschung, Freude und Tränen schnürten ihr die Kehle zu, als sie das Schmuckstück aus seiner Verpackung holte. Die Kette, an der der Anhänger hing schien genau die richtige Größe zu haben. Und überhaupt, sie sah genau so aus wie die, die sie verloren hatte.
Von einem plötzlichen Einfall getrieben drehte sie den Stern um und schnappte verwundert nach Luft. Die Kette sah nicht nur aus, wie die, die sie verloren hatte, es war tatsächlich ihre! Der Stern hatte den gleichen tiefen Kratzer auf der Rückseite, der ihr aus Unachtsamkeit an ihrem 17. Geburtstag passiert war.
Sie wollte es nicht, doch spürte wie ihr Tränen in die Augen schossen. Suchend blickte sie sich um und fing Tonys Blick, der sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Mit einem Ruck stand sie auf und ging zu ihm.
„Danke“, brachte sie heraus, ihre Stimme ein Kloß aus zusammengeschnürten Emotionen. Sie umarmte ihn und presste ihre Wange gegen den warmen Kaschmirpullover, den er trug. „Danke!“
Tonys Hände fuhren leicht über ihren Rücken, als er die Umarmung erwiderte und leise vor sich hin lächelte.
no subject
Date: 2011-12-05 12:07 am (UTC)Ich hab einen momentlang überlegt, ob Ziva Tony nicht eher mit einer Büroklammer töten würde (dafür, dass er ihn nicht früher zurückgegeben hat), aber so ist das wundervoll und sehr stimmungsvoll.
Mir gefällt dein Stil hier außerordentlich gut. Ich fühl mich jetzt noch weihnachtlicher ^_~
Vielen Dank hierfür!
no subject
Date: 2011-12-05 06:33 am (UTC)Ich freu mich, dass es dir gefallen hat, obwohl ich mich mehr als rostig fühlte beim Schreiben und mit dem Ergebnis. Aber immerhin bin ich endlich wieder über 500 Wörter gekommen (nach über einem Jahr). *yay*