![[identity profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/openid.png)
![[community profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/community.png)
Titel: "Der heimliche Bewunderer"
Fandom: SG 1
Genre: Romanze, Fluff
Prompt: Geschrieben für
firefly1311 für die Weihnachts-Wichtel-Aktion auf
deutsch_fandom.
Personen: Jack/Daniel
Rating: PG 12
Word Count: 1.861 Wörter.
Zusammenfassung: Was hat Daniels heimlicher Bewunderer als großes Finale seines Weihnachts-Geschenk-Marathons geplant?
Disclaimer: SG 1 und SGA gehören mir nicht, ich spiele nur damit.
A/N: Ich kann nur vor zu viel Fluff warnen, aber Weihnachten ist das hoffentlich erlaubt. Leider ungebetat, aber mit Liebe geschrieben. Auch, wenn mein Deutsch ein wenig eingerostet scheint.
Er verstand ihn. Er verstand ihn wirklich!
Jack war kein Grinch, wie die meisten Stargate-Mitarbeiter dachten. Er haßte Weihnachten nicht mit allem, was in ihm war. Aber das änderte nichts am Ergebnis. Weihnachten war eine Zeit, die Jack ignorierte und soweit es ihn anging, konnten die Feiertage nicht schnell genug vorbei sein.
Daniel seufzte und schloß den Deckel der Weihnachtsbox, die ihm beim Stöbern auf dem Dachboden in die Finger gekommen war.
Er verstand Jack. Weihnachten war die Zeit gewesen, die dieser mit seiner Familie verbracht hatte. Charlie mit leuchtenden Augen vor den Geschenken, der Baum, den sie zusammen geschlagen und anschließend mit Sarah geschmückt hatten, das Festessen mit den Familien-Rezepten. Alles war magisch gewesen... bis es das nicht mehr war.
Jetzt erinnerte Weihnachten Jack nur noch an alles, was er verloren hatte. Und so sehr er auch wollte, er konnte das einfach nicht vergessen.
Daniel hingegen vergötterte Weihnachten. Er mochte die spannende Atmosphäre in den Wochen davor, das Hinfiebern auf den großen Tag. Er genoß Weihnachtsmärkte und Glühwein, Karten schreiben und stundenlang überlegen, welches Geschenk für welchen seiner Freunde genau das Richtige war. Er liebte Weihnachten. Aber letztendlich liebte er Jack mehr.
Und deshalb hielt er sich zurück. Er hatte einen kleinen Baum und ein paar verstreute Lichter in seiner Wohnung. Er suchte jedes Jahr nach den richtigen Geschenken. Aber das war es auch schon. Keine großen Backaktionen, kein ständiges Treffen auf dem Weihnachtsmarkt, kein gemeinsames Baumschmücken oder Festmenü planen. Weihnachten war seine liebste Jahreszeit, aber zugleich ein Kompromiß in seiner Beziehung zu Jack, die mehr Höhen und Tiefen gesehen hatte, als der verdammte Grand Canyon!
Zugegebenermaßen war es eine Zeit lang keine große Entbehrung gewesen. SG 1 war oft an Weihnachten unterwegs und alle wußten, daß Jack bevorzugt den Dienst an Feiertagen übernahm, damit diejenigen Stargate-Mitglieder mit Familie, daheim bleiben konnten. Daniel hatte sich solidarisch gezeigt und mehr als einmal ebenfalls Dienst geschoben. In der Regel machte es keinen großen Unterschied, denn selbst im Stargatekommando ging es über Weihnachten ruhig zu. Und die paar Male, die sie auf Einsatz gewesen waren, hatten ihn effizient abgelenkt.
Dieses Jahr war es das gleiche Spielchen. Sie hatten beide zugestimmt, an Heiligabend zu arbeiten und obwohl heute bereits der 12. Dezember war, hatte sich eine richtige Weihnachtsstimmung noch nicht wirklich breit gemacht. Deshalb hatte Daniel beschlossen, nach der alten Lichterpyramide zu suchen, um sie in seinem Büro aufzustellen. Ja, Jack war kein Freund von Weihnachten, aber ein bißchen festlich mußte Daniel es trotzdem haben. Ohne ging einfach nicht!
Daß er dabei über die alte Deko seiner Oma stolpern würde, damit hatte er nicht gerechnet. Die unscheinbare Kiste beinhaltete all die Kugeln und Figuren, an die er sich aus seiner Kindheit erinnerte. Zärtlich hatte er sie aus ihrer Verpackung genommen und betrachtet, waren Bilder von vergangenen Weihnachten aufgekommen, an die er seit Jahren nicht mehr gedacht hatte. Einen Augenblick gönnte er sich diesen Trip down memory lane, bevor letztendlich alles mit einem Seufzen wieder in den dunklen Tiefen des Kartons verschwand.
Was Daniel nicht wußte, war, daß ihn jemand dabei beobachtet hatte.
Es begann harmlos mit einem Strauß. Daniel war gerade dabei, sich die Jacke anzuziehen, um zur Zentrale zu fahren, als es klingelte.
Überrascht sah er durch den Spion und öffnete der jungen Frau, die vor seiner Tür stand. Mit einem Lächeln hielt sie ein Gesteck in die Höhe, in dessen spektakulärer Mitte ein roter Weihnachtsstern krönte.
"Lieferung für Daniel Jackson."
Daniel nickte und nahm den Strauß entgegen.
Während die Lieferantin sich verabschiedete, suchte er nach einer Karte, konnte aber nichts finden.
"Entschuldigung?", rief er dem Mädchen hinterher. Diese drehte sich fragend um.
"Wissen Sie, von wem der Strauß kommt?"
Sie hielt inne und zog einen weißen Block hervor. Einen Moment blätterte sie in ihm herum und schüttelte dann den Kopf.
"Tut mir leid, aber ich hab leider keinen Namen in meinen Unterlagen. Nur daß es explizit als Geschenk verschickt werden sollte."
Daniel starrte vom Strauß zum Lieferanten und nickte dann.
"Danke", sagte er und schloß die Tür.
*
"Blumen?"
Sams Tonfall ließ ihn aufblicken.
"Ja, und was für welche! Ein wunderschönes Gesteck mit einem roten Weihnachtsstern in der Mitte."
Sam runzelte die Stirn. "Deine Lieblingsblume."
Daniel nickte. "Ich weiß. Seltsam, nicht?" Er legte das Artefakt zur Seite, daß er durch das Mikroskop betrachtet hatte. "Und willst du das Peinlichste daran hören?"
Die blonde Technikerin sah auf. "Ich hab es zuerst nach fremden Technologien abgescannt."
Sam lachte und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Keine Sorge, Daniel, dieser Job macht uns alle paranoid."
Der Wissenschaftler nahm die Brille ab und rieb sich gedankenverloren das Nasenbein.
"Trotzdem..."
Sam grinste. "Sieht aus, als hättest du einen heimlichen Bewunderer."
Daniel zog die Brille wieder auf.
"Ein Strauß macht noch lange keinen heimlichen Bewunderer."
"Warts ab", war alles, was Sam erwiderte, "warts nur ab."
Daniel fragte sich, warum das eher nach einer Drohung klang, als nach einer freudigen Überraschung.
Das nächste Geschenk war Schokolade. Ein riesiger Nikolaus, handgefertigt aus feinster Konfesserie. Es war ein kleines Meisterwerk und viel zu schade, um gegessen zu werden.
Als zwei Tage danach die Türklingel durch die Wohnung schallte, wunderte sich Daniel über nichts mehr. Neugierig nahm er das Paket entgegen, das der Postbote ihm in die Hand drückte und schloß die Tür.
"Wer wars?", rief Jack aus dem Wohnzimmer.
"Der Postbote."
Daniel ließ sich aufs Sofa fallen, das Paket vor ihm auf dem Couchtisch.
"Ist ein Absender drauf?"
Er suchte einen Augenblick und schüttelte den Kopf. "Nichts."
Jack stellte sein Bier zur Seite. "Ich wette, es ist von deinem heimlichen Bewunderer."
Daniel stöhnte. "Nicht du auch noch!"
Jack grinste und lehnte sich zurück. "Mach schon auf!"
Mit fahrigen Bewegungen öffnete Daniel das Papier, und klappte den Deckel hoch. In dem Paket lag eine Holzkiste. In die Seiten waren festliche Motive geschnitzt: Der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren, ein Stern als Krone auf einer Tanne, große und kleine Geschenke mit Schleifen und Christbaumkugeln. Es war wunderschön und zugegebenermaßen kitschig.
Als Daniel den Deckel öffnete, erklang "Stille Nacht, Heilige Nacht". Die Melodie war leise und angenehm und driftete langsam durch den Raum.
"Das ist, das ist..." Daniel fiel es schwer, die passenden Worte zu finden.
"Extrem kitschig!", half Jack ihm aus.
Daniel grinste und stupste seinen Freund spielerisch in die Seite. "So richtig schön weihnachtlich!"
Jack grummelte nur. "Na, wenigsten einer, der sich darüber freut!"
"Was soll denn das bitte heißen?" Daniel schloß den Spieluhrdeckel und die Musik verstummte.
"Das soll heißen, daß dir ein wildfremder Kerl Geschenke schickt. Und ich soll mich darüber auch noch freuen?"
Wortlos dreht sich Daniel zu seinem Partner neben ihm auf dem Sofa um und schwang sein Bein über ihn. Er saß nun auf Jacks Schoß, seine Brust gegen die seine gedrückt.
"Ist da etwa jemand eifersüchtig?" Spielerisch umschlang er Jacks Hals und sah ihn an, sein Gesicht nur wenige Zentimeter entfernt.
Jacks Augen flackerten für einige Sekunden zu Daniels Lippen, bevor er ihn küßte, als ob sein Leben davon abhing.
Eine Antwort auf die Frage blieb er Daniel schuldig.
"Die Blumen, die Schokolade, die Spieluhr, die Lichterkette, die Weihnachts-CD, der Plüschnikolaus, das Kerzenarrangement, der Mistelzweig, die selbstgebackenen Plätzchen, die DVD, der Weihnachtsquilt und heute Morgen klingelte ein Lieferant mit einem Weihnachtsbaum."
Sam und Teal'c starrten ihn an.
"Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll. Einerseits freue ich mich, andererseits geht mir das ganze verdächtig Richtung Stalker."
Daniel setzte sich.
"Ich denke nicht, daß jemand, der solche Geschenke verschickt, gefährlich ist, Daniel Jackson."
"Nur verliebt..." unterbrach Sam Teal'c.
"Natürlich schmeichelt es mir, aber trotzdem..."
"Ich bin gespannt, was er sich für morgen hat einfallen lassen. Schließlich ist das quasi das große Finale.", fuhr Sam fort.
"Ich muß morgen sowieso arbeiten", entgegnete Daniel. "Und danach treffe ich mich mit Jack. Wir wollen einen gemütlichen Abend Zuhause verbringen."
Sam grinste. "So, so... gemütlich." Sie zeichnete imaginäre Anführungszeichen in die Luft.
"Klappe!", erwiderte Daniel amüsiert und widmete sich wieder seinem Bericht.
"Feierabend!"
Daniel unterschrieb die Liste am Ausgang und verabschiedete sich von der Wache. "Machs gut, John. Und Frohe Weihnachten!"
Der Wachmann nickte ihm freundlich zu und Daniel verließ den Berg. Obwohl er wußte, daß er in eine zum Großteil undekorierte Wohnung kommen würde, freute er sich. Er war bereit für Jacks Arme, Kuscheln auf der Couch und drei Tage absolutes Nichtstun. Immer noch am Schmunzeln, schloß er seinen Wagen auf, als er die Karte unter seinem Scheibenwischer entdeckte. Sie zeigte einen dicken Weihnachtsmann im Comicstil, der ihm ein Geschenk entgegenstreckte. Daniel drehte sie um und las:
"Frohe Weihnachten, Daniel. Auf daß alle deine Wünsche in Erfüllung gehen."
Daniel sah sich um. Die Garage war verlassen. Bis auf die Wachen, sah er niemanden. Mit klopfendem Herzen stieg er ein. Wenn diese Karte von seinem heimlichen Bewunderer stammte, und er befürchtete, daß dies so war, dann waren das keine guten Neuigkeiten. Das Stargatekommando wurde schwer bewacht und sich bis zu seinem Auto vorzuarbeiten, um eine Karte da zu lassen, ließ nichts Gutes ahnen.
Oh, mein Gott! Vielleicht hatte der Unbekannte noch mehr als nur eine Karte da gelassen. Was, wenn er eine Bombe in seinem Auto plaziert hatte; was, wenn...
Seine Gedanken überschlugen sich auf der Fahrt nach Hause, die dankenswerterweise recht kurz war. Daniel parkte und eilte mit schnellen Schritten zu seiner Wohnung.
"Jack", rief er, als er das Appartement betrat, "du wirst es nicht glauben, aber..."
Das laute "Überraschung!" ließ ihn herumfahren.
"Was zum...!"
Daniel starrte mit großen Augen auf die Szene, die sich ihm bot. Neben dem riesigen Weihnachtsbaum, den der Bote gestern gebracht hatte, stand Jack. Er hatte einen Pullover an, auf dem ein Rentierkopf prangte. Zu seinen Füßen stand eine kleine Zahl bunt eingepackter Geschenke und im Hintergrund leuchtete der Baum. Daniel trat näher. Sprachlos betrachtete er die Ornamente, die Kugeln und die Figuren, die die Tanne schmückten. Er kannte sie genau, hatte sie vor wenigen Wochen bereits schon einmal in Händen gehalten. Es war die Weihnachtsdeko seiner Oma, die in all ihrer Pracht funkelte und vom warmen Kerzenschein der umliegenden Lichter beschienen wurde.
"Das ist..." Daniel dreht sich zu Jack, der ihn anlächelte.
"Frohe Weihnachten, Baby.", sagte er und nahm Daniel in die Arme. Dieser erwiderte die Umarmung, preßte sich fest gegen seinen Partner.
"Das warst alles du? Die Blumen, die Schokolade, die Lichterkette..."
Jack nickte.
"Aber warum? Ich meine, ich verstehe, warum du Weihnachten nicht groß feiern möchtest. Schließlich", er zögerte, "schließlich verbindest du damit nicht die besten Erinnerungen."
Jack zog ihn näher an sich. "In den letzten 10 Jahren hast du dich nie beschwert. Obwohl du Weihnachten liebst, hast du für mich zurückgesteckt."
Daniel legte seine Wange an Jacks Brust.
"Jetzt bin ich dran."
"Aber ich will dich zu nichts zwingen, was dir zuwider ist." Daniels Einwand wurde von Jacks Pullover fast gänzlich verschluckt.
Mit bestimmtem Griff schob Jack ihn so weit von sich, so daß er ihm in die Augen schauen konnte. "Du zwingst mich zu gar nichts! Ich liebe dich, Daniel. Und ich will mit dir zusammen neue Weihnachtstraditionen schaffen. Unsere eigenen Weihnachtstraditionen."
Daniel schlang erneut seine Arme um Jack und für einen langen Moment standen sie zusammen vor dem Baum, genossen die gegenseitige Wärme.
"Ich liebe dich auch, Jack", flüsterte Daniel und küßte ihn.
Fandom: SG 1
Genre: Romanze, Fluff
Prompt: Geschrieben für
![[livejournal.com profile]](https://www.dreamwidth.org/img/external/lj-userinfo.gif)
![[livejournal.com profile]](https://www.dreamwidth.org/img/external/lj-community.gif)
Personen: Jack/Daniel
Rating: PG 12
Word Count: 1.861 Wörter.
Zusammenfassung: Was hat Daniels heimlicher Bewunderer als großes Finale seines Weihnachts-Geschenk-Marathons geplant?
Disclaimer: SG 1 und SGA gehören mir nicht, ich spiele nur damit.
A/N: Ich kann nur vor zu viel Fluff warnen, aber Weihnachten ist das hoffentlich erlaubt. Leider ungebetat, aber mit Liebe geschrieben. Auch, wenn mein Deutsch ein wenig eingerostet scheint.
"Der heimliche Bewunderer"
Er verstand ihn. Er verstand ihn wirklich!
Jack war kein Grinch, wie die meisten Stargate-Mitarbeiter dachten. Er haßte Weihnachten nicht mit allem, was in ihm war. Aber das änderte nichts am Ergebnis. Weihnachten war eine Zeit, die Jack ignorierte und soweit es ihn anging, konnten die Feiertage nicht schnell genug vorbei sein.
Daniel seufzte und schloß den Deckel der Weihnachtsbox, die ihm beim Stöbern auf dem Dachboden in die Finger gekommen war.
Er verstand Jack. Weihnachten war die Zeit gewesen, die dieser mit seiner Familie verbracht hatte. Charlie mit leuchtenden Augen vor den Geschenken, der Baum, den sie zusammen geschlagen und anschließend mit Sarah geschmückt hatten, das Festessen mit den Familien-Rezepten. Alles war magisch gewesen... bis es das nicht mehr war.
Jetzt erinnerte Weihnachten Jack nur noch an alles, was er verloren hatte. Und so sehr er auch wollte, er konnte das einfach nicht vergessen.
Daniel hingegen vergötterte Weihnachten. Er mochte die spannende Atmosphäre in den Wochen davor, das Hinfiebern auf den großen Tag. Er genoß Weihnachtsmärkte und Glühwein, Karten schreiben und stundenlang überlegen, welches Geschenk für welchen seiner Freunde genau das Richtige war. Er liebte Weihnachten. Aber letztendlich liebte er Jack mehr.
Und deshalb hielt er sich zurück. Er hatte einen kleinen Baum und ein paar verstreute Lichter in seiner Wohnung. Er suchte jedes Jahr nach den richtigen Geschenken. Aber das war es auch schon. Keine großen Backaktionen, kein ständiges Treffen auf dem Weihnachtsmarkt, kein gemeinsames Baumschmücken oder Festmenü planen. Weihnachten war seine liebste Jahreszeit, aber zugleich ein Kompromiß in seiner Beziehung zu Jack, die mehr Höhen und Tiefen gesehen hatte, als der verdammte Grand Canyon!
Zugegebenermaßen war es eine Zeit lang keine große Entbehrung gewesen. SG 1 war oft an Weihnachten unterwegs und alle wußten, daß Jack bevorzugt den Dienst an Feiertagen übernahm, damit diejenigen Stargate-Mitglieder mit Familie, daheim bleiben konnten. Daniel hatte sich solidarisch gezeigt und mehr als einmal ebenfalls Dienst geschoben. In der Regel machte es keinen großen Unterschied, denn selbst im Stargatekommando ging es über Weihnachten ruhig zu. Und die paar Male, die sie auf Einsatz gewesen waren, hatten ihn effizient abgelenkt.
Dieses Jahr war es das gleiche Spielchen. Sie hatten beide zugestimmt, an Heiligabend zu arbeiten und obwohl heute bereits der 12. Dezember war, hatte sich eine richtige Weihnachtsstimmung noch nicht wirklich breit gemacht. Deshalb hatte Daniel beschlossen, nach der alten Lichterpyramide zu suchen, um sie in seinem Büro aufzustellen. Ja, Jack war kein Freund von Weihnachten, aber ein bißchen festlich mußte Daniel es trotzdem haben. Ohne ging einfach nicht!
Daß er dabei über die alte Deko seiner Oma stolpern würde, damit hatte er nicht gerechnet. Die unscheinbare Kiste beinhaltete all die Kugeln und Figuren, an die er sich aus seiner Kindheit erinnerte. Zärtlich hatte er sie aus ihrer Verpackung genommen und betrachtet, waren Bilder von vergangenen Weihnachten aufgekommen, an die er seit Jahren nicht mehr gedacht hatte. Einen Augenblick gönnte er sich diesen Trip down memory lane, bevor letztendlich alles mit einem Seufzen wieder in den dunklen Tiefen des Kartons verschwand.
Was Daniel nicht wußte, war, daß ihn jemand dabei beobachtet hatte.
*
Es begann harmlos mit einem Strauß. Daniel war gerade dabei, sich die Jacke anzuziehen, um zur Zentrale zu fahren, als es klingelte.
Überrascht sah er durch den Spion und öffnete der jungen Frau, die vor seiner Tür stand. Mit einem Lächeln hielt sie ein Gesteck in die Höhe, in dessen spektakulärer Mitte ein roter Weihnachtsstern krönte.
"Lieferung für Daniel Jackson."
Daniel nickte und nahm den Strauß entgegen.
Während die Lieferantin sich verabschiedete, suchte er nach einer Karte, konnte aber nichts finden.
"Entschuldigung?", rief er dem Mädchen hinterher. Diese drehte sich fragend um.
"Wissen Sie, von wem der Strauß kommt?"
Sie hielt inne und zog einen weißen Block hervor. Einen Moment blätterte sie in ihm herum und schüttelte dann den Kopf.
"Tut mir leid, aber ich hab leider keinen Namen in meinen Unterlagen. Nur daß es explizit als Geschenk verschickt werden sollte."
Daniel starrte vom Strauß zum Lieferanten und nickte dann.
"Danke", sagte er und schloß die Tür.
*
"Blumen?"
Sams Tonfall ließ ihn aufblicken.
"Ja, und was für welche! Ein wunderschönes Gesteck mit einem roten Weihnachtsstern in der Mitte."
Sam runzelte die Stirn. "Deine Lieblingsblume."
Daniel nickte. "Ich weiß. Seltsam, nicht?" Er legte das Artefakt zur Seite, daß er durch das Mikroskop betrachtet hatte. "Und willst du das Peinlichste daran hören?"
Die blonde Technikerin sah auf. "Ich hab es zuerst nach fremden Technologien abgescannt."
Sam lachte und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Keine Sorge, Daniel, dieser Job macht uns alle paranoid."
Der Wissenschaftler nahm die Brille ab und rieb sich gedankenverloren das Nasenbein.
"Trotzdem..."
Sam grinste. "Sieht aus, als hättest du einen heimlichen Bewunderer."
Daniel zog die Brille wieder auf.
"Ein Strauß macht noch lange keinen heimlichen Bewunderer."
"Warts ab", war alles, was Sam erwiderte, "warts nur ab."
Daniel fragte sich, warum das eher nach einer Drohung klang, als nach einer freudigen Überraschung.
*
Das nächste Geschenk war Schokolade. Ein riesiger Nikolaus, handgefertigt aus feinster Konfesserie. Es war ein kleines Meisterwerk und viel zu schade, um gegessen zu werden.
*
Als zwei Tage danach die Türklingel durch die Wohnung schallte, wunderte sich Daniel über nichts mehr. Neugierig nahm er das Paket entgegen, das der Postbote ihm in die Hand drückte und schloß die Tür.
"Wer wars?", rief Jack aus dem Wohnzimmer.
"Der Postbote."
Daniel ließ sich aufs Sofa fallen, das Paket vor ihm auf dem Couchtisch.
"Ist ein Absender drauf?"
Er suchte einen Augenblick und schüttelte den Kopf. "Nichts."
Jack stellte sein Bier zur Seite. "Ich wette, es ist von deinem heimlichen Bewunderer."
Daniel stöhnte. "Nicht du auch noch!"
Jack grinste und lehnte sich zurück. "Mach schon auf!"
Mit fahrigen Bewegungen öffnete Daniel das Papier, und klappte den Deckel hoch. In dem Paket lag eine Holzkiste. In die Seiten waren festliche Motive geschnitzt: Der Weihnachtsmann mit seinen Rentieren, ein Stern als Krone auf einer Tanne, große und kleine Geschenke mit Schleifen und Christbaumkugeln. Es war wunderschön und zugegebenermaßen kitschig.
Als Daniel den Deckel öffnete, erklang "Stille Nacht, Heilige Nacht". Die Melodie war leise und angenehm und driftete langsam durch den Raum.
"Das ist, das ist..." Daniel fiel es schwer, die passenden Worte zu finden.
"Extrem kitschig!", half Jack ihm aus.
Daniel grinste und stupste seinen Freund spielerisch in die Seite. "So richtig schön weihnachtlich!"
Jack grummelte nur. "Na, wenigsten einer, der sich darüber freut!"
"Was soll denn das bitte heißen?" Daniel schloß den Spieluhrdeckel und die Musik verstummte.
"Das soll heißen, daß dir ein wildfremder Kerl Geschenke schickt. Und ich soll mich darüber auch noch freuen?"
Wortlos dreht sich Daniel zu seinem Partner neben ihm auf dem Sofa um und schwang sein Bein über ihn. Er saß nun auf Jacks Schoß, seine Brust gegen die seine gedrückt.
"Ist da etwa jemand eifersüchtig?" Spielerisch umschlang er Jacks Hals und sah ihn an, sein Gesicht nur wenige Zentimeter entfernt.
Jacks Augen flackerten für einige Sekunden zu Daniels Lippen, bevor er ihn küßte, als ob sein Leben davon abhing.
Eine Antwort auf die Frage blieb er Daniel schuldig.
*
"Die Blumen, die Schokolade, die Spieluhr, die Lichterkette, die Weihnachts-CD, der Plüschnikolaus, das Kerzenarrangement, der Mistelzweig, die selbstgebackenen Plätzchen, die DVD, der Weihnachtsquilt und heute Morgen klingelte ein Lieferant mit einem Weihnachtsbaum."
Sam und Teal'c starrten ihn an.
"Ich weiß auch nicht, was ich davon halten soll. Einerseits freue ich mich, andererseits geht mir das ganze verdächtig Richtung Stalker."
Daniel setzte sich.
"Ich denke nicht, daß jemand, der solche Geschenke verschickt, gefährlich ist, Daniel Jackson."
"Nur verliebt..." unterbrach Sam Teal'c.
"Natürlich schmeichelt es mir, aber trotzdem..."
"Ich bin gespannt, was er sich für morgen hat einfallen lassen. Schließlich ist das quasi das große Finale.", fuhr Sam fort.
"Ich muß morgen sowieso arbeiten", entgegnete Daniel. "Und danach treffe ich mich mit Jack. Wir wollen einen gemütlichen Abend Zuhause verbringen."
Sam grinste. "So, so... gemütlich." Sie zeichnete imaginäre Anführungszeichen in die Luft.
"Klappe!", erwiderte Daniel amüsiert und widmete sich wieder seinem Bericht.
*
"Feierabend!"
Daniel unterschrieb die Liste am Ausgang und verabschiedete sich von der Wache. "Machs gut, John. Und Frohe Weihnachten!"
Der Wachmann nickte ihm freundlich zu und Daniel verließ den Berg. Obwohl er wußte, daß er in eine zum Großteil undekorierte Wohnung kommen würde, freute er sich. Er war bereit für Jacks Arme, Kuscheln auf der Couch und drei Tage absolutes Nichtstun. Immer noch am Schmunzeln, schloß er seinen Wagen auf, als er die Karte unter seinem Scheibenwischer entdeckte. Sie zeigte einen dicken Weihnachtsmann im Comicstil, der ihm ein Geschenk entgegenstreckte. Daniel drehte sie um und las:
"Frohe Weihnachten, Daniel. Auf daß alle deine Wünsche in Erfüllung gehen."
Daniel sah sich um. Die Garage war verlassen. Bis auf die Wachen, sah er niemanden. Mit klopfendem Herzen stieg er ein. Wenn diese Karte von seinem heimlichen Bewunderer stammte, und er befürchtete, daß dies so war, dann waren das keine guten Neuigkeiten. Das Stargatekommando wurde schwer bewacht und sich bis zu seinem Auto vorzuarbeiten, um eine Karte da zu lassen, ließ nichts Gutes ahnen.
Oh, mein Gott! Vielleicht hatte der Unbekannte noch mehr als nur eine Karte da gelassen. Was, wenn er eine Bombe in seinem Auto plaziert hatte; was, wenn...
Seine Gedanken überschlugen sich auf der Fahrt nach Hause, die dankenswerterweise recht kurz war. Daniel parkte und eilte mit schnellen Schritten zu seiner Wohnung.
"Jack", rief er, als er das Appartement betrat, "du wirst es nicht glauben, aber..."
Das laute "Überraschung!" ließ ihn herumfahren.
"Was zum...!"
Daniel starrte mit großen Augen auf die Szene, die sich ihm bot. Neben dem riesigen Weihnachtsbaum, den der Bote gestern gebracht hatte, stand Jack. Er hatte einen Pullover an, auf dem ein Rentierkopf prangte. Zu seinen Füßen stand eine kleine Zahl bunt eingepackter Geschenke und im Hintergrund leuchtete der Baum. Daniel trat näher. Sprachlos betrachtete er die Ornamente, die Kugeln und die Figuren, die die Tanne schmückten. Er kannte sie genau, hatte sie vor wenigen Wochen bereits schon einmal in Händen gehalten. Es war die Weihnachtsdeko seiner Oma, die in all ihrer Pracht funkelte und vom warmen Kerzenschein der umliegenden Lichter beschienen wurde.
"Das ist..." Daniel dreht sich zu Jack, der ihn anlächelte.
"Frohe Weihnachten, Baby.", sagte er und nahm Daniel in die Arme. Dieser erwiderte die Umarmung, preßte sich fest gegen seinen Partner.
"Das warst alles du? Die Blumen, die Schokolade, die Lichterkette..."
Jack nickte.
"Aber warum? Ich meine, ich verstehe, warum du Weihnachten nicht groß feiern möchtest. Schließlich", er zögerte, "schließlich verbindest du damit nicht die besten Erinnerungen."
Jack zog ihn näher an sich. "In den letzten 10 Jahren hast du dich nie beschwert. Obwohl du Weihnachten liebst, hast du für mich zurückgesteckt."
Daniel legte seine Wange an Jacks Brust.
"Jetzt bin ich dran."
"Aber ich will dich zu nichts zwingen, was dir zuwider ist." Daniels Einwand wurde von Jacks Pullover fast gänzlich verschluckt.
Mit bestimmtem Griff schob Jack ihn so weit von sich, so daß er ihm in die Augen schauen konnte. "Du zwingst mich zu gar nichts! Ich liebe dich, Daniel. Und ich will mit dir zusammen neue Weihnachtstraditionen schaffen. Unsere eigenen Weihnachtstraditionen."
Daniel schlang erneut seine Arme um Jack und für einen langen Moment standen sie zusammen vor dem Baum, genossen die gegenseitige Wärme.
"Ich liebe dich auch, Jack", flüsterte Daniel und küßte ihn.
Freu ich mich....!
Date: 2013-12-23 10:19 pm (UTC)Und das Beste daran ist, dass ich sie mit meiner Tochter (16) teilen kann.
Re: Freu ich mich....!
Date: 2013-12-24 09:57 am (UTC)Frohe Weihnachten!
no subject
Date: 2013-12-26 09:09 am (UTC)Sehr schön! Und ich finde es klasse, dass Jack mitbekommen hat, dass Daniel für ihn zurückgesteckt hat. Oftmals ist das ja leider nicht der Fall.
Umso schöner, dass sie jetzt gmeinsame Weihnachtstraditionen haben werden.
Sehr warmherzig und wunderbar weihnchtlich geschrieben. Danke sehr!
no subject
Date: 2013-12-26 08:03 pm (UTC)Freut mich, dass du Spaß an der Fic hattest:)